Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
64 RiHlaà einer wllkominenm Negation, ja zum Tode des europäischen Lebens führen, „weil man einer feudal-monarchischen Gesellschaft unter keinerlei Bedingung eine demokratisch-sociale Gestaltung geben könne, ohne eben alles Feudale und Monarchische selbst zu tödten.' Europa aber sei durch und durch christlich-aristokratisch, und das katholische Rom, das blasphemirende Paris, das philo- pphmnde Deutschland seien bei aller Verschiedenheit im Wesen doch ausschließlich christlich - feudaler Natur
. Und so lange diese SàtSform, in Europa Geltung habe, seien Freiheit - und Gleichheit, wie sie das Evangelium wolle, eine Unmöglichkeit. Man glaube ja nicht, daß ein Metternich oder Guizot die Mangel der bestehenden Staatsverfassungen nicht eingesehen habe; aber sie wußten auch, daß diese Mängel so tief im ganzen Or ganismus wurzeln, daß das ganze Gebäude stürzen müßte, so bald man sie nur berührte. Ans diesem Grunde wurden die beiden eben genannten Staatsmänner zu hartnäckigen und star ren Borkämpfern
für. alles Bestehende. Die Liberalen dagegen befolgten andere Maximen: sie entfesselten die Demokratie, und als diese auf eigenen Füßen stehen und neue Bahnen betreten wollte, forderten sie beleidigt und erschreckt, daß man wieder umkehren und sich'von Neuem an die alte Ordnung halten solle. Aber der Strom Hat sich in Europa sein Bett schon so ties ge graben, daß weder die Konservativen mit ihrer Geschicklichkeit, noch die politischen Republikaner mit ihrer Beschränktheit den Lauf der Demokratie Zn hemmen vermögend
wären. Jene Männer, welche jetzt in Europa die Süßigkeiten der Macht und ihre Früchte gemeßen, sind zwar Vollkommen vom Gegentheil dieser eigenthümlichen Doctrin, d. h. von der Möglichkeit über- S'Mgt, durch augendrehende Madonnenbilder und durch Polizci- sonder den socialen Dämon noch einmal zu bannen. Andere aber hsiten die Macht der socialen Idee besonders seit der Zeit,