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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 115 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
Kreuz, auch- des Joseph's Namen setzen, dann hat mein Bub' doch einen Ort, wo er seines Vaters Andenken feiern kann; wir haben doch heut bei des Vetters Tod auch den seinen mit einander begangen, und mir ist'S leichter auch über Joseph's Tod seit der heiligen Hand lung !' Margarethe hatte kaum ausgeredet, so kam der Priester wieder, der am Tage vorher den Kranken ver sehen hatte, und wollte etwas Wichtiges mit den Frauen reden. „Es ist vom Joseph !' sagte er nach einigen Um schweifen

, aber sie sollten nicht erschrecken, es sei Jemand da, der Nachricht wegen ihm bringe. „Hat der Mann ihn sterben sehen?' rief Margarethe rasch. — „Nein ! Joseph ist Gefangener zu Mantua,' sagte der Priester. „O, dann quäl' mich nicht lang, hochwürdiger Herr; der Joseph ist's selber, der die Nach richt gebracht hat, und ist frei! ich merk's schon!' rief Margarethe, und zitterte am ganzen Leib vor Freude und Schrecken. Der Priester wollte läugnen, weil er meinte, der Wöchnerin könnte eine allzu rasche Freude

schaden, aber es ging nicht recht, und Margarethe merkte eS wohl. „Dann ist er auch nicht weit! — Joseph!' rief sie, und machte die Thüre auf, — und Joseph fiel ihr in die Arme. Die Mutter war ohnmächtig gewor den, die Kinder brachten sie aber bald wieder zu sich; und nun ging die Freude erst recht an. Der Priester aber wischte sich die Augen, und trat bei Seite zu dem Todten, denn Margarethe lief jetzt nach der Wiege, holte den Kleinen und legte ihn dem Vater ^ in die Arme. Die katholischen Priester

aber haben ja nicht Frau, nicht Kind, sondern müssen allein in der Welt stehem Darum wollte auch der Priester nicht mit ansehen, wie Joseph den Arm um sein Weib schlang, und zu ihr sagte: „jetzt bist Du wieder mein, ganz mein, und nichts soll mich mehr von Dir trennen! Du sollst auch nicht mehr über mich klagen; und ich will meinem Kinde ein treuer Vater sein!' wie er hierbei das Kiffen emporschwang, dH das Die LMhstüMttr in Tirol. 8

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 62 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
«Whig -war, zum Aufbruch inder kommenden Frühe, und zog sich dann 'pr Ruhe zurück. - t Jetzt konnte ■ Joseph nach feinem- Vetter ■ sehen.. Ein halber Felvscheer, den er unter-den Landstürmern auftrieb, schnitt die.Kugel heraus, und verband-die. Wunde. Peter aber fühlte keine Erleichterung, sondern hatte im Gegen- t-heil die Rächt über-bedeutende Schmerzen in dem Bein. Der Knochen war - zersplittert,, und - sein - Wundarzt--hatte eben weder die Kenntniß noch die Jnstmmente für diesen Fall gehabt

. Joseph wünschte deshalb sehnlich den Tag heran,, damit der Kampf Wieder-anfange und man Ins- brück gewönne, wo er den Verwundeten in ein.-Lazareth bnngen wollte; dies geschahschneller, als er meinte. Gleich nach Mitternacht wurde dein österreichischen Truppen zum Aufmarsch getrommelt, es war Bericht gekommen, daß die Barem die Stadt in der Rächt heimlich verlassen hätten, und in aller Eile aus dem Lande flüchteten. Sie hatten sogar die Wachen und Außenposten stehen lassen, damit ja ihre -Flucht

nicht vor der Zeit bemerkt werde. Die-. Kanonenräder. und die Hufen der Pferde hatten sie mit Stroh, umwickelt. ' - ' Wie der Tag anbrach, und die Tiroler. sich wieder sammelten, rückten sie nach und nach auch in die Stadt, und um- neun Uhr hielt Hofer schon seinen feierlichm Einzug. Teimer und Spekbacher mit. den rüstigsten Leu ten, folgten dem Feinde der Grenze zu, kamen aber bei seiner gewaltigen Eile nicht mehr eigentlich mit ihm zu sammen. ; . Joseph' hatte eilig den Vetter in ein Lazareth ge bracht

, wo für gute Pflege gesorgt war. Der Fuß aber mußte abgenommen, werden. Peter hielt die Operation standhaft aus; Joseph aber wanderte jetzt, ohne sich län ger aufzuhalten,, nach Haus, - um.-die Nachricht der Base zu bringen; denn Peter durste natürlich noch nichts so bald -selbst die -Heimreise unternehmen. Frau -Christine erschrak freilich nicht wenig, M ihr. Joseph den Starà - der'Sache entdeckte; waö auch Joseph sagte, daß. Peter

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 16 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
schon lange gemerkt! Der Hofer, der alte Landsturm- Hauptmann ist auch dabei!' Joseph ward roth vor ihren. Blicken und nickte, der Vetter über sagte: „Ja, Frau—. Margreth, eS geht los; wir sollen zu den Waffen greifen für. Gott, Kaiser und's Landet! Horcht! nun läuten sie Sturm! Betet Kinder, daß Gott unsere Waffen segne, und uns wieder österreichisch mache!' Wirklich läutete es Sturm, und Alle schwiegen still. Eswar ein feier liches 'Schweigen; jedem erweckten die bedeutungsvollere Klänge

, die droben auf den Bergen so lustig flackerten; ihr war's, als brenne schon der Boden unter ihr. - Aber die Männer ruhten nicht lange. „Ich will fort, Vetter, und forschen, wo eS angeht, und ob sie Rachricht haben; ich bring' Dir gleich Antwort, rüff Dich derweil!' sagte Joseph. Peter nickte, und Joseph war schon fort. Peter aber fing im Emst an sich zu rüsten, er zog sich recht an, langte den Stutzen von der Wand, und füllte die Tasche mit Pa tronen. Frau Christine hatte nicht gewußt, warum

er so viel Pulver und Blei in'S. Haus geschafft, nun sah fie's. Indem kam Joseph lieber zurück; briniteli auf der Straße ward's immer lebendiger, das ganze Dorf lief zusammen; noch läuteten die Mosen, und eie Lärm feuer brannten; es war, als ob die Welt zum letzten Tag zusammen kommen wollte. Dazwischen brach auf den Bergen schon das Morgenroch an. Joseph brachte die Rachricht, cs sei eine offene Ordre gekommen, des Inhalts; In der heutigen Frühe marschiren die öfter-

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 71 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
— m ^ : €ii dem Kriege kommen und sie verheirathet ftin — und ;p' fei doch nicht glücklich/und könnean nichts sich freuen Md Whe mit Sorgen dem Tag enWegeN; ^ HW hUte sie lveit weg geworfen; und jetzt war's so! Daß sie aber -auch.Theil an-'der Schuld habe, dachte sie freilich nicht, -so-ndem es schmerzte si^um so mehr,-'da sie suhlte MUH wußte, wie lieb sie ihren-Mann hatte, und wie gut fie% mH' : ihm meine. ' @8' war schon Nacht, als Joseph kam; Je war-allein noch auf;' sie blickte wicht

, daß er einen Waffenstillstand emgehen mußte, Ln de«, -verstehst Du's, Tirol ihnen eingeräumt werden muß.' Damit sthwieg Joseph. Margarethe staunte und schaute Ms; ja ihm war's freilich Ernst, das sagte die finstere 'Miene in dem sonst so heitern, treuherzigen Gesicht. Nun war freilich aller Unmuth über Joseph rein weggewischt, sie hätte sich geschämt, wenn sie nur noch an so etwas hätte denken mögen, dà-''ein solches Unglück über das ganze Land herembrach. „Gott sei uns gnädig,' sagte sie, „wenn 'das -wahr ist, Joseph

, aber ich kamr's nicht glauben;- kann denn - der Kaiser Tirol'so im -Stich -lassen?', — „Er kann halt, was er muß,' sagte Joseph finster, und ging sortier wollte die Rachricht noch in Peters Haus bringen, seine -Mutier ' ftug darnach ' weniger. Mt '■ warmem ■ Herzen '«M ohne einen Gedanken an Unfrieden war er heim-zu seinem Weibe gekommen, und hatte'''seinen Kummer mit Hr 'Heilen -wollen. Da hatte ihn ihre Unfreundlichkeit so -verstimmt, -daß' er-daS Herz nimmer recht .gegen-sie -mS- H-üttm konnte, drum

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 104 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
Mut ter klagen, und Joseph stand Zwischen, zwei. Feuern., und beleidigte die Eine, wenn er der Andern freundlich sein wollte. So ging der September wie der August herum, und watt erwartete in Tirol sehnsüchtig das Ende des Waf fenstillstandes. Dann durste Oesterreich wieder offen von Tirol Besitz nehmen, und es gegen die Angriffe seiner Feinde decken. Melleicht. schlug für Napoleons Macht endlich auch die letzte Stunde, und er erlag den Anstrengungen Oesterreichs in einem neuen Kriege. Dann hätte

Deutsch land tja wieder Frieden und Ruhe gehabt! Ja, man ath- »ete leicht auf nach langem Drücke, ' und wollte den schwer errungenen Sieg genießen — aber er entschlüpfte unter den Händen. Es war um die Mitte Octobers, da kehrte Abends Joseph mit seinem Weibe vom Felde heim, als ihn -ein starker Trupp Bauern anrief, der in der Mitte der Straße versamMelt war. „Gels.'hinüber, Joseph,' sagte Marga rethe, und nahm ihm sein Geschirr ab; „ich will einstwei len heimgehen, und noch Nachsehen, die Mutter

wird so noch nicht ganz mit dem Kochen fertig sein!' -.Joseph ging -zu den Bauern hinüber. „Weißt Du'S schon? — Hast Du's gehört? — Jst's nicht zum toll werden?' Hrieen ihm die jungen Leute-entgegen.. Die Alten schwie gen und knirschten mit den Zähnen. „Still, ihr Buben,' sagte ein alter Mann, „der Joseph weiß ja noch von nichts. Da hast Dr?s mit. einem/Wort: zu Men haben sie Frieden geschloffen mit den Franzosen, und uns dabei

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 108 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
frrflttttt- 'Wen Fuß Landes mir ■ Blut kaufen Müssen. Schlimmer kann's uns nicht gehen, alsdaß wir wieder Haitisch werden!' Des andern. Tag es zog Joseph richtig «it dem Landsturm ab; Margarethe blickte ihm mit tiefer innerer Angst nach. Sonst hatte sie so ruhig sein können, wenn -er aufbrach, und..den Stutzen für's. Lande! zur - Hand-nahm; diesmal aber hatte sie gar keine''Hoffnung und was sie am meisten quälte, war, daß sie deutlich ge sehen, wie auch Joseph mehr, aus Trotz gegen die Baiern

gezogen, war-, .als weil er.meinte, daß 'noch etwas für das Land zu gewinnen sei. Es vergingen einige Tage, und. Joseph kam nicht zurück; das hatte man sich freilich nicht anders denken können. Aber als nun einige Bauern vom Orte, die im Landsturm mitgezogen, vereinzelt und Verstohlen wieder m's Dorf kamen — und als diese die Rachricht brachten, ihre ganze Truppe sei zersprengt, Biele Mtödtet und die Meisten gefangen worden, da brach Mar garethen fast das Herz. Die einzige Hoffnung ließ

ihr der.Umstand, daß die Flüchtlinge Joseph', zum letztenmal noch unversehrt gesehen hatten. - Es brach nun eine schwere Zeit überhaupt über das Land ein. Alle Straßen waren von .-französischen und bairischen Truppen überschwemmt; Einquartierung und andere ähnliche Lasten hatte man alle Augenblicke;, aber das war noch das Wenigste; ...man Mußte -immer in Sorge sein, ob man nur ordentliche Truppen bekäme, und das kam auf die Ossiziere an. Alle Tage erzählte, man - sich neue schreckliche Grausamkeiten

Stachel in Margarethens Herz; wie leicht konnte es Joseph auch

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 106 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
iOi — 'Es, dem ^Lische klirrten. - Margarethe stellte hastig die ' Schüssel hin, die sie eben austrug, denn ihre Arme zitter ten. '„Joseph, ich bitt'Dich, sag', es sei nicht wahrtem Ende ist'S wieder eine französische Lüge, um uns gegen Oesterreich ^ mißtrauisch .Zu machen!' rief sie erschrocken. „Rein, 's ist diesmal wahr,' sagte Joseph düster; „sie Hä ven die Nachricht von Sterzmg gebracht; es steht schon in den Zeitungen! Auch hat bereits der Tanz wieder an gefangen; ver Spekbacher

hat den Paß Strub und Me le^ verloren, die wichtigen ( Grenzpunkte, und ward fast selber drob gefangen. Sein Sohn aber, der eiWhrige Bube, der den Vater allenthalben begleitete, und' sei nen Mann .mit dem Stutzen so gut als der beste Schütze traf, — er ist in die Hände der Barem gekommen!' Margarethe schwieg; das Essen berührte niemand, man hatte genug an der Schreckensnachricht zu verdauen. Als sie nach ein paar Stunden zu Bett gingen, nahm Mar garethe zuerst wieder das Wort. „Joseph, gegen Gottes Willen

streitet man vergebens; gegen so viele Feinde ge winnt, ihr in die Länge doch mchts,wenn ihr an Oe sterreich keinen Halt mehr habt;-wehret ihr euch aber länger, so geht auch die Amnestie wieder verloren.' — Joseph antwortete nicht. Irr seinem Kopfe ging es drun ter und drüber; er wußte nicht, was jetzt geschehen sollte. Wie ihm, ging es den Meisten, und vor allem dm Anführern. Es war keine Einheit, kein Zusammenhalt mehr, kein fester Wille, denn niemand wußte, wozu der Streit jetzt noch führen

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 107 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
, welche von Italien embrachen. General Rusca ließ Dör fer verbrennen, plündern und Grausamkeiten aller Art begehen. Der Schrecken darüber reizte den alten Haß aufs Reue auf, und erweckte manchen Gedanken an-Wi derstand, ^wo- man sich schon hatte geduldig unterwerfen wollen. Do standen die Sachen am Anfang Novembers, als eines Abends Joseph auf das Rathhaus berufen wurde, wo alle Bürger sich versammelten. Ziemlich erhitzt kam er wieder nach Haus. — „Dom Hofer ist eine Ordre gekommen, wir sollten ihm zuziehen

, °so stark wir sind, er wolle sich wehren, was er nur vermöge, denn vom Feinde steht uns nur Verderben zu!' sagte er zu seinem Weibe.^ „Ach, Joseph,' sagte -Margarethe, „ihr-werdet doch nicht ziehen! Woher''das kommt,' daß-der Hoftr-jetzt so-schreibt, weiß -man ja schanz da haben sich' um/ihn die Leute gesammelt, welche unter keinen-Umständen noch aus Begnadigung hoffen dürfen, weil sie nicht in der Ordnung nur für's österreichische Recht fochten, ^sondern mit', dem Volke, wer weiß was, machen wollten

; die'Moch ten nun lieber euch Alle mit sich in die Falle bringen, - und-- solche, welche' vor lauter Hartnäckigkeit -keinen'.- Verstand . mehr im'Kopfe haben, und meinen, sie-müssen jetzh den Fmnzosmkaiser' zwingen - können, obwohl's noch mächtigere Leute-nicht konnten.- Joseph,- bleib-zu--Haus; ihr habt gestritten, so lang'-man nur-konnte, für'S--alte Recht,-aber der Gewalt muß man eben weichen,' weil man ^doch -nicht- - wider--sie -kann!' Joseph aber-wollte--davon - nichts -hörm. Jffiir

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 50 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
um- - LH».als; feine Gaste,' saßen, cm- dem. frohen Tage so viele' Hute- Freunde; er ward immer lustiger, ein Glas U«'S andere wardauf's Wohl desKaisers und des Erz-. Herzogs Johann und des HoferS und noch, anderer Heute angestoßen und...geleert;, tote Braut wurde dabei immer àgstkicher, ' denn sie fürchtete überhaupt, Joseph möchte., zw Pies Lust zumWemehaben, und heute machte ihr ein mal alles bange. - Zudem war unter den Gästen auch der Zirler- gekommen,/den Joseph in Meran- hatte kennen

f lernen, und der Mensch gefiel -ihr.gar nicht; er, kam..-ihr. o -leichtsinnig-,vor,-, und. emen solchen .Kameraden,-meinte sie,.-:könne Joseph-vollends- gar nicht brauchen. .Es. schien ihr - auch - kmioS, daß der Mensch fast, garnie zu Haus war.,- Von Jnsbruck nach Meran, und von da-nach Botzen, und- wieder in -dieSterzinger Gegenh. ' CinMenschsder dem -Krieg Hannen. : nur aus-,Freude. dran, ' und ^ umdes Spektakels ^ halber nachzieht, der nicht wieder ordentlich aM..Geschäft,>mag und .froh

, und. hat Nichts - als-Jammer- davon getragen. - Sir schaute auf den Vetter und/se-ine ernste,^ harte Miene...-.,-,Au-gern.-hat ihn. hie..armeFrau. ; mr .gehabt,' .■ dachte-:sie,, „und --ihm,die Hände zu-..sehr, unter,, die- Füße gelegt; das können die Männer nicht.ertragen.' .Ms darauf die .Base...sie.'-und Joseph-..lange und nachdcMich an blickte und dabei -seufzte, alswollte 'sie- sagen-:- .„Ihr dauert .mich!' da-, sagte die Braut-ber sich selbst:. „Ich. will nicht -zum Bedauem wer den ; wie mar?s im-Anfang treibt

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 94 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
fttten, uà die Kosten' des Krieges .zahlen, und wenn Du nur halbwegs der wackre Kerl bist, für dm ich Dich gleiche angesehen habe, so halst Du zu uns.' Joseph kam die ^ Sache bedenklich vor: „Hör', ich mag -andrer Leute. Gut nicht/' sagte er;'.„schau, ein Dieb mag ich nicht werden,'- — „O Du Kindl' sagte derZirler, „versteh' doch auch; ein Dieb ist ja-Her,, der heimliche aus fremden -Säcken.-die ei- genen füllt; .wir thun's aber offen! —- Kriegsrecht üben, heißt, man bas, und Gerechtigkeit

von ihrem Ueberstuß lasten müssen! Wenn Du mir aber nicht glaubst, komm mit,, und Hörh-Mdere-Leute.' - - - - ■ Joseph- war es nicht- wohl bei -der Sache zuMuthe, er war von all dem Schwadro.mrm noch nicht überzeugt; aber das ist eben dervFluch übler Gesellschaft, daß . sie so die - Herrschaft über einen-zu- gewinnen weiß, Haß- man sich rhr nicht zu-entziehen wagt,. wenn eine/innere Stimme auch ■ anders spricht.. : ' - - ,. Joseph- hatte bisher, dem Zirler so inallem gefolgt, daß er jetzt-nicht so keck

-war,-ihm zu widersprechen, oder nur .sich los- zu-..-.machen. ... (Sr folgte ihm drum -in ejri Wirthshaus, wo die Leute versammelt waren,. von--denen ihm der. Zirler gesprochen hatte. Sie bewillkommten alle Joseph, undseinen-Begleiter mit lautem Zuruf; füllten die Glaser und beide mußten-Bescheid thun. - Es waren ei nige 'Bauem, die mit. gekämpft, hatten, .und .die -Uebrigen Städter,-- so das- - ächte, - brodlose -Gesindel. Jndeß war's à starker Haufe, und man konnte schon glauben, .daß er/etwas..zu- Stande brächte

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 55 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
M //'Hub als sie darauf> mit^ dm. Mannschaften^ anderer Dörfer beim Hofer und seinen Leuten emtrasm, uns der sie grüßte und ihnen zurief: „Seid gutes Muchs, «KM lieben Waffenbrüder, mit Gott wollen wir'S Lande! wie der gewinnen', wi?s- erste Mal. Die Sachen stehen. um nichts schlimmer!' da halte sich Joseph nur gleich aus ein ganzes Regiment Baiem werfen mögen, und sein Muth war um nichts schwächer, als da er noch ledig war, und keine Wittwe zu hinterlassen fürchten mußte

also frisch auf den-Feind los; und als man einmal im Treffen war,/dachte auch vollends. Keiner mehr daran, ob er zu Haus Wittwe und Waisen hinterließ. Vom Weichen war kein Gedanke, Aber die. Baiern wehrten sich auch hitzig er, -als sonst, und so . oft man sie zurückgetrieben hatte, drängten sie/vieder vor. /s ging stark dem Abend zu, und der Himmel um- dunkelte sich schon ärger, als der Zeit nach sein sollte.; im Eiftr bemerkten sie's nicht. Da stieß Joseph sein Nach bar an: ^„gieb Acht

., Du wirst Deinen Stutzen bald , in Ruhe lassen können; unser Herr . Gott wird selber Feier abend geben.' Joseph hatte nicht Zeit, der Rede nachzudenken. Er legte eben den Stutzen auf'einen Offizier an, der seine Kolonne zum Vorwärts-Sturmschritt antrieb. Ein Tiroler Schütze fehlt nicht; der Offizier hatte in der nächsten Minute den Dank seines Königs für seine Tapferkeit nimmer nothig, sondern vor einem höheren Herrn die Rechenschaftabzulegen. Joseph lud rasch wieder, denn die

11
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 12 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
auch warten können! Gut Nacht jetzt, Joseph!' sagte sie, schwang den Milchkübel auf den Koph und ging in's Haus. Joseph aber schlenderte langsam die Straße hinab bis an fein Haus. Er war der einzige Sohn einer Wittwe und wenn alle Leute sonst sagten,, dies Paar hätte man nicht geschickter zusammenbrmgen können, so war's Mutter allein, die nicht recht gut dazu sah. Da sie als Wittsrau ihr Gut so ränge Zeit allein versorgt, war sie gewöhnt. Alles nach ihrem Sinn zu thun und zu machen, und ließ

sich nicht gern drein reden, Margarethe aber sah aus, als würde sie-ebenfalls wieder ihren eignen Willen haben. Zudem meinte die Mutter, ihr Joseph, der als einziges Kind ihr ein und alles war, möchte nicht gut mit dem Mäd chen fahren; an dem Beispiel ihres Vetters und ihrer Base, bei denen diese auserzogen worden war, weil ihre Eltern längst nimmer lebten, hatte sie Einigkeit und Ver träglichkeit wenig lernen können. Da sich aber die jungen Leute einmal gerne hatten, und sich auch in Ansehung des Vermögens

gut zueinander schickten, so ergab sie sich drein. Es war manches so, wie die alte Frau dachte und doch that sie Margareth Unrecht. Es war durchaus nicht bös mit ihr auskommen; sie that Allen recht, und ver langte von Niemand zu viel. Tagelöhner schafften gern bei ihr, und Arme rühmten ihr Haus. Aber ihr Fehler war eben der, daß sie wußte, wie verständig sie mar und deshalb Andern nicht gern Fehler nachsah; Joseph nun war von seiner Mutter etwas Verwöhnt worden und Mar-

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 39 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
Hm wieder; er -drückte Hormayer die Hand, und weinte — 'und Hunderte alter, bärtiger Männer weinten ihm nach. — Joseph stieß den Vetter sachte an, und flüsterte: „Vetter, so wunderlich war's mir, so alt ich bin, noch nie. Jetzt könnte ich nicht jodeln, und wenn's mein Leben gälte, — und doch ist mir's so froh und freudig zu Muth, wie in meinem Leben nicht.' Damit wischte er sich die Hellen blauen Augen. Peter antwortete nicht, Joseph sah ihm in's Gesicht und rief: „was fehlt Dir, Vetter

das Jubelrufen, dann die feierliche Stille — da- drückte ihn die Freude schwer auf dem Herzen wie eine Last, und es schwindelte ihm; vor den Augen ward's ihm dunkel und er ward ohnmächtig. Da man ihn wieder aufhob, war er nicht bei sich -und sprach verwirrtes Zeug. Als er wieder zu sich kam, lag er in einem Bett in einem Bauernhaus, und bei ihm stand Joseph; man hatte ihm eben zur Ader gelassen. „Schade um das Blut,' sagte er, „daß es nicht für'n Kaiser im Kampf vergossen worden ist!' —„Ei, sei froh, Vetter

, daß das Blutvergießen schon ein End' hat, und der Kaiser wieder unbestritten Herr im Lande ist,' antwortete Joseph, „aber nimm mir nicht übel, wenn ich Dich verlasse; sie ziehen nach Meran hinein, da-möchte ich auch dabei sein.' — „Und meinst, wegen ein paar Tropfen Bluts werd' ich Zurückbleiben?' sagte Peter und machte sich, trotz aller Einreden des jungen Mannes, mit ihm auf. ' So schloffen sie sich gerade noch dem Zug an, der sich nach der Stadt bewegte; dort ging's zuerst in

14
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 56 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
ST Tiroler' schossen nichts aufs Kommando -und' in .ganzer OMonne, Wie die eingeübten Soldaten, sondern jeder nahm sà» Mann aufs Korn, und schoß, so oft er geladen hatte. Da fielen ein. paar dicke Regentropfen auf die Zündpfanne'herab; Joseph schüttete neues Pulver-auf, und zielte. — aber da raschelte und prasselte es in allen Büschen und auf allen Seiten, und war plötzlich so dicht vor dm Augen, daß man nimmer auf drei Schritte zielen konnte. Ms War ein starker Platzregen, und der trieb

nun freilich die -kämpfenden Truppen plötzlich auseinan der, und man. mußte froh sein, wenn'nur jedes.-feinen eigenen Weg'noch fand. Als sich die Tiroler endlich zu sammengefunden hatten, und jedem das Wasser an den Kleidern hinunter lief, salsis freilich mit dem Kampsmuth zweifelhaft aus. Ihr Feuer war so recht eigentlich durch kalt Wasser gelöscht worden, und Geduld war nicht ihre Haupttugend. Auch Joseph, voller Unmuth, suchte seinen Netter, und meinte: „wenn Du denkst, wie ich, gehen wir heim

schien auch gewaltig gesunken Zu sein; einen gan zen Tag umsonst gestritten, und nun erst liefen die Leute auseinander, die man mit Mühe zusammmgebracht. Hofer wußte nimmer Zu rachen. Um ihn stritten-sie laut hin' und her; die Einen wollten auseinander; die Andern blei ben und warten; endlich schwieg er ganz; er mochte nicht einmal mehr reden. ,sis kommt nichts mehr heraus,' sagte Joseph-zu Peter und dieser schüttelte, mißmüthig dm Kopf. Da trat eben ein altes schneeweißes Bäuerlein

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Libri
Categoria:
Religione, teologia
Anno:
1856
Maria die große Familienmutter : Vorträge für den Monat Mai
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Pagina 83 di 211
Autore: Patiß, Georg / von Georg Patiß
Luogo: Innsbruck
Editore: Rauch
Descrizione fisica: IV, 203 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: s.Marienandacht
Segnatura: 865
ID interno: 182528
Weibes geheiliget. Ueberall ist Maria. In der Fürstin und Vor nehmen ist Maria; dem sie war vom Adel und eine Königstochter aus dem berühmten Hause Davids. In dem armen, geringen Weibe ist Maria; denn auch sie war arm und arbeitete, um leben zu können, wie die Niedrigste ihres Geschlechtes. In der Gattin ist Maria, denn sie war mit Joseph verlobt, und dessen treueste Freundin und Gefährtin. In der Mutter ist Maria; denn sie Hai alle Freuden und alle Leiden eines reinen hingeopferten Mut

terherzens empfunden. In der Jungfrau ist Maria ; denn sie ist die Makellose, die wunderbare Urheberin, Beschützerin , Führerin und Mutier der Jungfräulichkeit. In der Wittwe ist Maria; denn Joseph war ihr frühe hinweggenommen von dieser Erde. Und in allen diesen Verhältnissen vereint Maria alles wirklich Große und Edle und Erhabene in ihrer Person zum Muster ihres ganzen Geschlechtes : die fromme Einfalt des Kindes, die zarte Reinheit der Zungstau , die keusche Sanftmuth der Gattin , die mächtige Liebe

Rechenschaft fordern, ob man seine Mutter in ihrem Geschlechte also geehrt habe. Durch die Gnade dieses göttlichen Kindes findet in dem Bräu tigam Maria endlich auch der Mann seine volle Wiederherstellung und sein erhabenstes Borbild. Joseph war an die Stelle des himm lischen Vaters selbst als Haupt an die Spitze der hl. Familie ge setzt ; aber nicht wie ein Furcht und Schrecken verbreitender Herr scher , sondern wie ein liebender erfahrener Gatte, der seine treue Gattin fuhrt und leitet, wie ein zärtlich

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 17 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
reichischen ^Truppen^ über, die Grenze, /der.Krieg gegen ■bie Baiern und Franzosen sei von Oesterreich begonnen, und der. Landsturm ' 'werde aufgefordert, diesfalls Zu handeln, sich Zu sammeln, und den bairischen und französi schen Truppen den Durchzug zu wehren. Dies sagte Joseph dem Detter. Die Base - stand noch dabei, und. schaute die Männer an, als wären sie vom Himmel ge fallen z wie das Alles so plötzlich gekommen, konnte sie noch nicht begreifen. Das merkte der Mann: „Du kommst halt

.' . - Jetzt hörte man auf der Straße wieder Peters Na men rufen. „Der Landsturm Hut sich zusammen!' sagte Joseph, „sie wollen sich mit den andern Orten vereinigen, und darnach sehen, ob's heut schon etwas giebt.' Peter nahm rasch den Stutzen in Arm, und bot die Hand seiner Frau zum Abschied. Margarethe war schon vorhin rasch in den Keller gesprungen, und schenkte, nun dem Better ein Glas ein. „Trink, Vetter, 's ist kalt draußen, der Wem giebt Wärme!' Peter nahm das Glas: .„Kaiser Franzel lebe hoch zusammt

unserm Erzherzog Johann! — schenk wieder ein, Margrets), und bring's dem Joseph, — leer Du'ö auch, Frau, — auch Du eins, Margreth, und nun wirf's Glas hinaus, soll Niemand mehr draus trinken nach solch einer Gesundheit! — und nun lebt wohl zusammen; halt Du's Haus wohl verschlossen, Mar greth, 'S könnte Lärm geben, die Daiem sind wach ge schreckt, verlaßt euch drauf!' Hiermit ging er die Stiege hinab, hinterdrein seine

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1856
¬Die¬ Landstürmer in Tirol : eine Erzählung für das Volk
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Pagina 54 di 121
Autore: Schwalbe, L. P. / von L. P. Schwalbe
Luogo: Wittenberg
Editore: Verlag Mohr
Descrizione fisica: 118 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Segnatura: I A-36.748
ID interno: 549587
Chatte-sie -ohnedies ^die Macht nicht — und machte Joseph vorher einen güten, Warmen Kaffee, ehe er aufbrechen mußte. -Dann geleitete Äe ihn noch bis vor's Dorf hinaus, wo er mit den an dern Wehrmännern zusammen treffen mußte. Unterwegs mochte sie nichts - sprechen, das Herz war -ihr und ihm pt voll, aber als sie umkehren müßte, reichte sie ihm die Hand, und sagte: „B'hüt Dich Gott der Herr! streit' 'wacker!' weiter brachte sie nichts mehr hervor, denn M kam ihr das Weinen, und sie wunderte

sich im Heimweg ''selbst,-wie-sie's diesmal so viel schwerer nahm, als sonst, 'Wenn er sortgezogen, da sie ihn doch eben so lieb gehabt; eS war ihr eben, als ob sie jetzt erst und jetzt vollkommen ein Recht und Befugmß hätte, um ihn zu sorgen. Auch Joseph kam's beim Abschied vor, üls sei es doch nicht so leicht, ein Weib zu verlassen , um in Todesgefahr zu gehen, und als er sich Margareth dachte, schwarz in Trauer gekleidet als Wittwe , jammemd und weinend, und endlich wieder am Traualtar

mit einem Andern — da drückte ihn der Stutzen aus der Schulter immer schwerer. Er hatte es noch nie so gehabt. Alö aber die Andern anfingen, ein Alpenlied zu singen, -und-als die ausgehende Sonne die grünen Felder so schön be leuchtete, und die Thautropsen darauf glanzten, wie lauter 'kleine Spiegel, und dahinter die mächtigen Alpen schon in vollem Sonnenglanze strahlten, da dachte Joseph: -nèinl diese'-schönen Helder soll der Baier -nicht zu Grund

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