Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
bestimmte, auch aufgchcu könne. Eie riß dann ganz Oesterreich aus den Fugen seiner bisherigen Zusammensetzung, stampfte das Zerstückelte in eine formlose Masse zusammen, und schnitt, nach der Schablone il lusorischer Sprachgruppen, sogenannte Rationsstaaten heraus, deren unbestimmte, verschwommene Ränder sie durch den seichten KUt emer Föderation an einander zu heften suchte. Um die Entcentra lsirung zu vervollständigen, gab sie jedem dieser Nationsstaaten einen eigenen o. er sten Gerichtshof
. Bis die Wundränder des solchergestalt in sich zer rissenen Oesterreich in einander verwachsen wären, würde nothwend g entweder ein gewaltsam fortgesetztes Zurückstreben in die früheren or men, und hiermit eine unabsehbare Reihe innerlicher Erschütterungen eingetreten, oder bei der, durch die nationale Erregung gesteigerten Schwierigkeit, sich wieder in die verlassenen Grenzen eiuzupassen, wur e endlich ein völliges Auseinandersprengen der schlecht verbundenen f ' einfach gesprochen ein facüscher Zerfall
des nicht mehr von geschicht- lich-traditionellen Banden zusammengehaltenen Oesterreich erfolgt sem, den der matte Kitt der Föderaiisation sicher nicht verhindert hätte. In einem, wie in dem andern Falle wäre, mit der Ausführung des Pro gramms der Linken, das Todesurtheil über Oesterreich gesprochen ge wesen. — Die deutsche Frage wurde zur Zeit von der Linken uner wähnt gelassen; letztere fürchtete wahrscheinlich, durch em unzcMges Hrrvortreten mit ihren wahren Absichten daS noch nicht erstickte oster
^ reichische Gefühl zu erschrecken, und hielt daher für vortheilhaster, en Enterhaken, welcher Oesterreich nach Frankfurt hinübcrzichen sollte, lie ber von dem Main-Parlamente ausgehen zu lassen; für daS fodanmge Nachhelfen von ihrer Seite, wurde mittlerweile durch dentlch-demo ra- tische Agitation kräftig vorgesorgt. Die feierliche Eröffnung des Reichstages fand am 22. Zu i urch den Erzherzog. ReichSverweser mit dem üblichen Schaugepränge Der Erzherzog sprach die Thronrede, welche ein Wiederhall