Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 2
wieder ausgerufen und Manin mit Diktatorialgewalt bekleidet. Oesterreich konnte in Venedig nichts anders als eine empörte Stadt sehen, es wies daher alle Versuche von Seiten der vermittelnden Machte ab, Venedig in den Waffenstillstand mit einzulchließen. Trotz der scheinbaren Meinungsverschieden heit, die zwischen Manin und der piemontesischen Regierung herrschte, blieben sic doch beide stets in enger Verbindung mit einander. Piemont, den Waffenstillstandsvertrag verletzend, zog seine Flotte zwar nach Ancona
zurück, ertheilte ihr aber die Weisung, sich zwar aller offensiven Feindseligkeiten gegen Oesterreich zu enthalten, Venedig aber defensiv auf alle mög liche Weise zu unterstützen. Die Revenüen Venedigs betrugen monatlich etwa 200,000 Lire, und eS bedurfte zur Unterhaltung seiner Armee, seiner Flotte und zu sonstigen Ausgaben über zwei Millionen. Die piemontesischen Kammern bewilligten 600,000 Franken monatliches Subsidium, und Piemont will behaupten, daß es den Waffenstillstand beobachtet