Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 2
noch immer Verbindungen in Verona unterhielt und die Hoffnung nicht aufgegeben hatte, Verona durch Verrath in seine Macht zu bringen. Kein Opfer konnte für Karl Albert zu groß seyn, sich eines dieser festen Punkte, sey es Verona oder Mantua, zu versichern; denn so lange er in diesen Zauberkreis gebannt blieb, waren alle seine Anstrengun gen fruchtlos; er mochte sich hinwenden wohin er wollte, überall drohte Radetzky wie ein Donnerwetter auf den Spitzen der Berge, bereit jeden Augenblick loszubrechen
und sich ver nichtend über ihn zu ergießen. In jener Zeit war es auch, wo der König Verhandlun gen durch Vermittlung Borromeo's einleiten ließ, um Mantua, oder wenigstens nur ein Werk desselben, durch Verrath in seine Hände zu bekommen. Man bot Gorczkowsky eine halbe Million, dabei geltend machend, daß er einem Volke angehöre, das immer für die Freiheit der Völker thätig gewesen sey. Als ob Pole und Verrätherei gleichbedeutend wären! Wie konnte Karl Albert glaubeit, daß eine das nationale Gefühl so tief