erschütterte, Zuckte auch im Süden unserer Provinz nach, mitunter auf komische Weise. Es gab Cigarrenkrawäll- chen, die Mauern wurden bekritzelt, hie und da stahl sich auch aus modern bartigen Lippen ein leises: Morte m 'l'kàelu! hervor. Da brach der Sturm zu Mai land los; unsere Truppen wurden überall Zurückgedrängt, sie waren besiegt, eh' sie noch in offener Schlacht gekämpft hatten. In Tirol sollte sich das nämliche wie derholen, die Trimtmer warfen jubelnd die Maske ab, und steckten als Zeichen
der Vereinigung mit den Lombarden die grün -weiß-rothe Fahne auf. Der Pö bel stürmte die Mautgebäude, man machte sogar Anstalt, das Militär anzugrei fen. Einige Jägerstutzen und Reitersäbel aber setzten diesem Unwesen ein rasches Ende; Trient wurde in Belagerungszustand erklärt, und jeder Zugang mit Pallisaden verpfählt. Dadurch ward die unmittelbare Gefahr zwar abgewen det, jedoch nicht für alle Zukunft beseitigt. Gesandte der walschen Partei in Tirol setzten sich mit den Lombarden ins Einvernehmen
; sie spiegelten ihnen vor, es bedürfe nur des Einbruches, und 20,0W Mann würden sogleich für ihre Sache aufstehen. In der That, Tirol war in der größten Gefahr, und was geschah Zur Abwehr? Man erließ einen Aufruf an das Volk mit den alt herkömmlichen Redensarten von Ruhm und Treue; das wirkte aber nicht im mindesten. ,,Die Bauern sagten: Wenn uns die Walschen vor die Häuser kom men, wollen wir ihnen schon zünden; sonst aber lassen wir uns durch keine leeren Versprechungen foppen; man hat uns im Jahre 1809