, der von Musik- und G’e- «ngsvorträgen eines Quartetts umrahmt war, folgte für die Kinder eine wohlgelungene Kasperl-Vorfüh rung, für die Erwachsenen flotte Musikdarbietungen. Audi für sie war neben der Bescherung ci*e Bewir tung vorgesehen. Nur eine kleine Karte In den weihnachtlichen Tagen führte mich der Weg auch einmal kurz an der Geschäftsstelle des ,.Suchdienstes des Roten Kreuzes“ vorbei. Dort, wo sich sonst so viel Hilfsbedürftigkeit und bange Hoffnung zusammen!ludet, war die Pforte eben falls
geschlossen. Der Betrieb ruhte wie überall, nicht aber die Besorgnisse all der Menschen, die sich im Bangen um liebe, noch immer vermißte Angehörige oder um das Schicksal Kriegsgefan gener'immer wieder aufs neue bemühen, wenig stens eine zuverlässige Nackrickt oder ein Lebens- zeidien zu erlange«, und denen die weltumspan nende Organisation des Roten Kreuzes dabei sach kundige, in tausend Fällen auch erfolgreiche Hilfe leiht. Und dieses Bestreben fand auch in den Feier tagen keine Unterbrechung
", setzte ich das Gespräch mit einem Lächeln fort. „Als wir zur Sozialistischen Jugend stießen, da war soeben der erste Weltkrieg vorbei. Damals zähl ten wir 15, 16 Jahre, waren froh, der mörderi schen Maschinerie eben noch entglitten zu sein und schritten und stritten unter den wehenden roten Fahnen für eine neue Zeit! — Ihr seid heute alle ein wenig älter, schon als halbe Kinder Sol daten geworden, um euer Jungsein überhaupt be trogen — und ihr habt cs schwer, euch nun in > einer blutenden
und zerrissenen Welt überhaupt erst zurechtzufinden in einem Alter, da wir sckon heirateten und Familienväter wurden ..." Eine Weile war Schweigen, ehe ich fortfuhr: „Aber cs ist um so mehr anzuerkennen, daß ihr nach all diesem Erleben und nachdem euch Jahre hindurch die Welt sozialistischer Gedanken zwangsläufig versperrt war, doch zu der gleichen Jugend unter den rauschenden roten Sturmfah nen findet . . Da sah mich der junge Genosse mit einer leuchtenden Freud« an. „Gewiß war cs schwer! Mit 16 Jahren
. Aber dieses Zusammentreffen an der Är- I beitsstelle in den letzten Stunden eines mühevol len, nunmehr scheidenden Jahres hat mich doch froh und zuversiditlich gestimmt. Aus Hoffnun gen, die das Herz gern erfüllen und bewegen, hat es wieder einmal Gewißheit keimen lassen, Ge wißheit, daß uns mit solchen jungen Menschen als Mitstreitern um die Sacke des sozialistischen Aufstieges und einer besseren Zukunft unter den rauschenden roten Fahnen nicht bange sein muß.