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Pagina 4 di 6
Data: 31.03.1931
Descrizione fisica: 6
in einem Koffer auf gefunden worden. Der Verhaftete hatte sich bereits mit ausländischen Sammlern in Verbindung gesetzt, um die Verfassungsurkunde zu verkaufen. Die Polizei ist zurzeit bemüht, die Mittäter Wohlgemuts ausfindig zu machen. Jeden Morgen fuhr Taler in die Gartenstratze, um Julius' Post zu holen, iunner in der Hoffnung, endlich sei ein Brief dabei, der dem Freunde Trost und Nachricht von der Verschwundenen gebracht hätte. Aber nichts — kein Lebenszeichen, keine Zeile! Xenia war verschwunden

und schien nicht wiederkehren zu wollen. Wußte sie denn nicht, daß Julius ihretwegen litt, daß er fast sein Leben für sie hatte lassen müssen? Der Arzt, 5er mit Recht stolz starauf war, Julius vom fast sicheren Tode gerettet zu haben, hielt ihn besonders streng, denn er wollte nicht durch etwas Unvorhergesehe nes den Verlauf der Genesung gestört sehen. Also mußte Julius schweigen, und niemand außer Taler durfte zu ihm. Geduld, Geduld und nochmals Geduld, das war die einzige Antwort, die der Arzt

und die Schwester für- fremde Besucher hatten. „Wenn vier Wochen abgelaufen sind, dann darf der Patient das erste Wort sprechen, aber auch nur das eine, denn viel mehr sind auch dann noch nicht gestattet!" Endlich kam auch dieser Tag heran, und als der Arzt zu Julius sagte, er dürfe jetzt zum ersten Male, aber sehr leise, zu seinem Freunde sprechen, da war dieses eine Wort: „Xenia?" Als aber Taler traurig den Kopf schüttelte und vor Wehmut nicht sprechen konnte, da liefen dem armen Julius zwei dicke Tränen

über die mageren Wangen, und er schloß mutlos die Augen. Lange lag er still und schien nachzudenken, dann aber raffte er sich auf und sagte laut und deutlich zu Taler: „Um Gottes willen, wo ist Xenia und warum sprichst du nie von ihr. Ist sie tot? Wenn ja. sag' es mir! Lieber die schreckliche Wahrheit, als diese grauenhafte Ungewißheit, in der ich seit Wochen bin! Ich ertrage das nicht länger. Sag' es mir, Heinrich! Ist sie tot, oder lebt sie und hat mich vergessen?" Heinrich ergriff Julius' Hand und beteuerte

, und er wisse nicht, wohin, aber es sei kein Zweifel, daß sie noch lebe. Ein wenig beruhigt schien Julius von dieser Nachricht doch zu sein, er begann aber von neuem zu grübeln und lag tagelang still, bis der Arzt endlich erklärte, der Pa tient sei jetzt kräftig genug, eine Bahnfahrt auszuhalten. Und er müsse nun augenblicklich an die Riviera gebracht werden. Eines Morgens wurde Julius in seinem Bett zur Bahn gefahren und in dem hellen, weißlackierten Sani tätswagen nach dem sonnigen Beaulieu gebracht

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Pagina 4 di 6
Data: 01.04.1931
Descrizione fisica: 6
. Nachdenklich ging er dann ganz langsam zurück und konnte sich nicht sofort entschließen, Julius alles zu er zählen, sondern saß noch eine Stunde auf einer Bank am User des Meeres. Eine schwere Last hatte sich ihm auf das Herz gelegt. Wie sollte er dem Freunde das Furcht bare beibringen? Wie konnte er ihm, dessen Gesundheit noch immer sehr schwach war, diese schwere seelische Er- schlttterung ersparen? Die Bilanz öes stäbtischen Elektrizitäts- Unternehmens weist für das Betriebsjahr 192R30 an Aktiven

. Temperatur —10 Grad, vollkommen bewölkt, leichter Nordwestwinö, Talsicht mittel, Fernsicht keine. Skifähre gut. Nein, es mutzte sein, und Henri beschloß, eine günstige Gelegenheit abzuwarten, bei der er dem Freunde lang sam nach und nach das Geschehene Mitteilen wollte. Sehr schweren Herzens kehrte er zur Villa zurück; da aber Julius wieder traurig in die untergchende Sonne starrte und schweigsam schien, sprach er nicht und verschob die schwere Aussprache auf den anderen Tag —ein Tag mehr oder weniger

spielte ja keine Rolle mehr. Der darauffolgende Tag ließ sich herrlich an. Die Sonne war in strahlender Pracht hinter dem Kap Martin auf gegangen, auf der Terrasse lag herrliche Morgenfrische, das weite blaue Meer leuchtete in all seinem Glanz. Julius trat, von festem Schlaf gestärkt, aus dem Zimmer heraus auf die Terrasse und sah mit frohen Augen hin aus auf die Schönheiten der Natur. Endlich wandte er sich zu seinem schon am Frühstücks tisch harrenden Freunde und sagte mit merkwürdig froher Stimme

: „Heinrich, mein Freund, mir ist heute so wohl zumute, wie schon lange nicht mehr. Du wirst sehen, wir erleben heute etwas Freudiges!" Oh, du Armer, wenn du wüßtest, was du heute hören mutzt, dann wärst du sicher nicht so freudig gestimmt, denn heute mutz ich endlich sagen, welch schreckliches Ge schick die arme Xenia ereilt hat! Ach, Julius, wenn ich dir nur helfen könnte, dachte Taler; aber er erwiderte nichts auf diese Anrede Stockens, sondern atz ernst, und ohne Julius anzusehen, sein Frühstück

. Julius schüttelte ein wenig den Kopf, denn er war es gar nicht gewöhnt, daß sein lebhafter Freund eine so ernste Miene machte. Was hatte er nur? Als sie gefrüvstückt hatten, trat der Briefträger auf die Terrasse und legte wie alltäglich, die eingegangenen Briefe vor Stocken aus den Tisch. Wieder suchte Julius, wie immer, den sehnlichft erwarteten Brief, der aber auch jetzt nicht gekommen war. Gleichmütig schob er alles Taler zu. damit dieser die Fragen der Freunde in Berlin beantwortete

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Pagina 3 di 8
Data: 19.03.1931
Descrizione fisica: 8
als beiweitem zu klein erweisen. So ist die Hörerfrequenz an der chirurgischen Klinik von 160 auf 277 gestiegen. Aehnlich ist das Verhältnis an der medizinischen Klinik. Auch zeigt sich, daß beide Kli niken trotz der Umbauten an Raummangel leiden. Nachdruck verboten ) 14 Eine verhängnisvolle Wette. Roman von Martin L. Jacobsen. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1930. Erregt trat Julius mit Heinrich an eine beleuchtete Stelle. Er las den Zettel, den Dr. Rodius geschrieben hatte. Darauf stand: „Xenia

! 9 Uhr 25 Minuten Anhalter Bahnhof. Warschau—Moskau, Billett beim Schalter in. Ich am Perron beim Zug. Im Falle du nicht kommst, warte ich in Dresden, Bellevue, bis übermorgen, Donnerstag. Dies letzter Termin!!!! Nemo." Julius starrte Heinrich an. Dieser packte ihn aber beim §lrrn und zog ihn Liber die Straße zum Autostandplatz und Aie dem Chauffeur die Worte zu: „Anhalter Bahn- hvf! Wenn Sie noch zurecht kommen, doppelte Taxe!" Und schon raste das Auto davon. Als der Wagen vor dem Bahnhof hielt

, war es 9 Uhr & Minuten. Beide stürmten zuerst zum Schalter m. Dort war nie mand zu sehen. Also schleunigst auf den Bahnsteig. Ein Aück war es, daß sie der Beamte an der Sperre aufhielt, jrmit sie Bahnsteigkarten lösten. In dieser halben Minute faßte sich Heinrich wieder so weit, daß er den auf- sttegten Julius am Arm festhalten konnte, so daß sie an- minenö gemächlich den D-Zug nach Dresden abschreiten Muten. .Beim zweiten Wagen hinter der Maschine stand ein Mann in weitem Reisemantel und mit Kappe

, der schein bar gespannt nach dem Ausgang geblickt hatte, im selben Mgenblick aber, vom Schaffner aufgefordert, kehrtmachte schleunigst ins Abteil verschwand. Gleichzeitig er- All das Abfahrtzeichen, und der Zug setzte sich in Be rgung und war in einer halben Minute aus der Halle daraus. Julius und Heinrich starrten sich wie geistesabwesend an, und beide sagten zugleich: „War das nicht Sascha, der Diener Krotovs?" „Zweifellos war es der lange, blasse Diener Krotovs," meinte Heinrich

. „Aber wo war sie, Xenia?" „Wahrscheinlich schon im Wagen," sagte Julius. „Unsinn! Sonst hätte der Bursche nicht auf dem Bahn steig gewartet! Biel wichtiger wäre es jetzt, zu wissen, ob er uns gesehen und erkannt hat!?" Beide zuckten die Achseln, dann aber schlug Julius vor, zu Krotov zu fahren, um dort nachzuforschen, ob der Diener da sei. Heinrich lachte und meinte: „Wie willst du das anstellen? Du kannst doch nicht ein fach hinfahren und den Baron fragen, ob sein Diener zu Hause ist. Das wird doch sogar

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Pagina 4 di 6
Data: 17.03.1931
Descrizione fisica: 6
würde. Dieser war stolz auf den neuen Ver trauensbeweis seines verehrten Freundes und sofort Feuer unb Flamme, schlug er vor, nicht zu Kewpinsky zu gehen, sondern lieber in ein weniger bekanntes und be suchtes Restaurant. Stocken war einverstanden, und so gingen sie in ein kleines Restaurant, erhielten einen ruhigen Platz an einem Tische in einer Ecke, bestellten ihr Essen — und während serviert wurde, erzählte Julius alles, was ihm in den letzten Tagen passiert war. Er beschönigte nichts, sondern hielt

ein Liebes verhältnis unterhielten, mieteten sich Samstag vormittags in einem Salzburger Hotel ein. Sie hatten in einem Paket leichter, schltetzlich auch seinen Verdacht und die Bitte um den Rat Heinrichs vorzubrtngen. Als Julius geendigt hatte, saß Taler eine ganze Weile mit gerunzelter Stirn nachdenklich da: dann sagte er: „Mein lieber Julius, wenn ich ganz aufrichtig und ehrlich sein soll, so sag ich dir: die ganze Geschichte gefällt mir nicht. Du weißt, ich habe Abenteuer leidenschaftlich gern

— aber nur solche mit Deutschen, deren Psyche ich verstehe: doch Rußland... brrr, das ist mir zu asiatisch und zu wenig kultiviert. Schon die Geschichte mit der „heiltgen Rache" ist so absurd und grotesk, daß sie ein richtiger Deutscher nicht verstehen wird, und wenn ich dir gut raten soll, dann lasse lieber dte Hände davon,- ich habe Furcht, öatz du nur Schwierigkeiten und Aerger davon haben wirft!" Hammel!" sagte Julius. „Gerade das reizt mich!" „Den .Hammel' quittiere ich mit Dank, ohne ihn vor läufig zurückzuerstatten

aber, mein alter Julius, erinnere dich daran, was ich dir heute gesagt habe! Bleibe im Land und nähre dich redlich, sagt ein Hammel zum ande ren, als es zur Schlachtbank ging — das sagt dir dein Freund Taler." „Ebenfalls Dank, mein Guter! Du zahlst schnell und mit gleicher Münze aber ich sage dir gegen deine Be denken wieder nur das eine: Schau sie dir an, und du wirst mir helfen, denn ich brauche einen verläßlichen und aufrichtigen Helfer, der kein .Hammel' ist, sondern ein ge riebener und schlauer Bursche

, wie zum Beispiel ein ge wisser Taler, mein intimster Freund und Bruder!" Damit hatte Stocken den kleinen Dicken gewonnen, und dieser krähte vergnügt: „Also, es sei! Ich will meine Hände einmal in dumme Geschichten stecken,- aber geht es schief, so gib nicht mir die Schuld — ich habe dir vorher gesagt: Fange nichts mit Asien an!" Als der schwarze Kaffee, die Zigaretten und der obligate Kognak serviert wurden, hatte der kluge Freund schon sein Plänchen fertig, sagte aber Julius nichts davon, son dern forderte

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Tiroler Wastl
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Pagina 9 di 16
Data: 22.11.1908
Descrizione fisica: 16
den Weltruf de,- Pilsner Biere«? ^ X W" begründete. { I ♦ X Vertretung für Tirol ♦ und Vorarlberg: X ♦ ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ Sigmund lei«, Innsbrudi r 48 Pulse flogen. Sie wußte dabei nur immer denken: Wie mir das Herz schlägt. Tie Alte 'zetlerte fort; sie überhörte dabei ein wiederholtes Pochen an der Tür und fuhr erst herum, als sich diese auftat und Julius mit einem: „Guten morgen, Muhme, seid ihr schon fleißig?" eintrat. „Ihr?", dehnte die Alte mißtrauisch. „Wann seid ihr gekommen

?" Mariele zuckte zusammen. Ein Blutstropfen fiel aus das Linnen, sie hatte sich arg gestochen. „Heute Nacht, Frau Muhme", antwortete Julius unbefangen: im Stillen dachte er: nun, du wirst doch nicht —? , Guten Morgen, Fräulein Mariechen. Ja, es war schon Alles still hier", — wart, alte Wetterhaxe, ich werd' dir! — „Licht sah ich auch keines mehr durch das Schlüsselloch" o, mich kriegst du nicht — „da wollte ich nicht stören und —" „Ja, das faule Ding dort, ist bei der Arbeit eingeschlafen", polterte

die Muhme, noch immer argwöhnisch!. „Soo?", tat Julius, er war prächtiger Laune und die Szene belustigte ihn. „Ma riechen war wohl müde". „Was, müde? Ja woher denn, ich —" „Pst! Muhme. Ich Hab' Euch da was mitgebracht", — er izog aus der Tasche seines 45 Gesicht nicht unterscheiden konnte, so sah sie's doch dicht neben dem ihren: seine Augen, die starken, gewölbten Braunen darüber, den bär tigen Mund, der für sie das Erlöserwort ge sprochen — Liebe! Ein Jubel erfüllte sie: mit beiden Armen umschlang

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Pagina 4 di 6
Data: 18.03.1931
Descrizione fisica: 6
nicht, was mit ihm geschehen war. Nach und nach erinnerte er sich an den Besuch bei Krotov, und die Folgen davon ver spürte er so heftig, daß er eiligst unter seine Dusche flüch tete und Ströme eiskaltes Wasser über seinen Brumm schädel laufen ließ. Als er wieder halbwegs Mensch geworden, überlegte er, daß jetzt wohl nichts mehr zu beginnen sei, weshalb er an Stocken telephonierte, um zu sehen, ob dieser zu Hause sei. Julius erwiderte sofort, Henry möge nur kommen, denn er habe ihn eben bitten wollen, dies zu tun — es sei

etwas vorgefallen, was von großer Bedeutung wäre. Als Heinrich bei Julius eintraf, fand er ihn sehr nieder geschlagen vor, und wortlos reichte er ihm einen Brief. Taler sah Stocken fragend an, und als dieser nickte, trat er ans Fenster und besah sich den Umschlag sehr genau. Es war ein gewöhnliches, billiges Kuvert, wie man solche in jedem Papierladen zu kaufen bekommt, und trug als Aufschrift die Worte: „An Frau Xenia Pilon, bei Herrn Stocken." Taler, sofort ganz Detektiv, konstatierte, daß die Adresse

von einer Männerhand stamme und daß der Brief ein eigenartiges Parfüm ausströme. Als er aus dem Um schlag ein Blatt herauszog und den Inhalt lesen wollte, sah er wieder staunend auf Julius, und dieser sagte kurz und ratlos: „Russisch!" „Jawohl, russisch! Was fangen wir damit an? Und übrigens, woher hast du den Brief?" Julius erwiderte, daß er ihn am Nachmittag, als er heimgekehrt sei, im Vorhaus seiner Villa unter einer dort stehenden Marmorvase gefunden habe. „Seit wann guckst du unter deine Marmorvasen?" fragte

schüttelte noch immer den Kopf und sagte: „Lieber Julius, ich kann mir nicht helfen, aber das sieht einem vereinbarten Einverständnis so ähnlich, und ich vermute, daß Xenia ihre Briefe so erwartet, empfängt und auch beantwortet!" Julius nickte mit dem Kopfe und meinte: „Ich mache doch lieber Schluß, denn die Sache ist mir doch zu geheim nisvoll und — verdächtig." Da trug sich etwas Sonderbares zu. Taler schnellte den dicken, eisenharten Bayernschäöel in die Höhe und knirschte: „Nun erst recht

nicht! Jetzt, wo ich diese Frau gesehen und kennengelernt habe, nun erst recht nicht! Jetzt reizt mich die Geschichte doppelt, denn ich glaube — du wirst mich einen Phantasten nennen —, diese Frau ist eine anständige Person und ist von geheimnis vollen Gewalten umstrickt, aus denen sie* sich nicht frei machen kann, obwohl sie aufs eifrigste danach zu streben scheint. Wenn man nur wüßte, was in diesem Briefe steht?!" Da meinte Julius: „ Fahr' doch zu Krotov! Der oder sein Sascha übersetzen ihn dir sofort!" „Gott bewahre

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Pagina 4 di 8
Data: 21.12.1929
Descrizione fisica: 8
Abrechnung des Lan dessängertages ergab eine Gesamteinnahme von 20.089 8, eine Ausgabe von 20.143 8. Dem Kassier wurde der Dank für seine große Arbeit ausgesprochen und die Entlastung erteilt. Die beiden über 70 Jahre alten Mit glieder Meyer und Fink wurden in Anerkennung ihrer großen Verdienste um den Verein einstimmig zu Ehren mitgliedern ernannt. Weiter erhielt Julius Zoppel das Ehrenzeichen für 25jährige Mitgliedschaft, ebenso R. Hechenberger. Bei der Neuwahl wurde mit Aus nahme des Schriftführers

einer Einzelperson ausgestellt. Auf Grund der vorgewiesenen Familienkarte werden am Nordketten bahnschalter bei der Kettenbrücke oder auf der Hunger- burg sie gewünschte Anzahl der Fahrkarten unentgeltlich ausgefolgt, wobei jedes Familienmitglied (Erwachsene und Kinder) eine Fahrkarte erhält. Die Preise für die „Julius verlangte in die Privatklinik eines ihm be kannten Chirurgen, zu Professor Müller. Er wird lange liegen müssen. Glücklicherweise war das Ehepaar Frank bei der alten Baronin, als ich die Nachricht

habe. „Wo mich meine Weltanschauung hinrief, und wohin mich auch die Milttärkommission ließ: bei den dienenden Brüdern des Jchanniterordens." Sie war gerührt von der Einfachheit seiner Worte. Und dachte zugleich: Armer Julius von Höchheim. Da ist nun ein Unfall mitten in Plänen, im fiebernden Willen zur Macht. Sie gingen eine Weile schweigend. Dann, als sie den weiten, menschenleeren Residenzplatz überschritten, blieb Ferdinand von Höchheim stehen und blickte zum Himmel auf. Er sagte: „Wer vermag zu begreifen

mußte in Aussicht auf seine Schlutzprüfung hinter den Büchern sitzen. Es war, so gestand sich Arm gard von Arnim, jetzt eine sehr werktätige Gesellschaft, unter der sie sich befand. Die Abwesenheit von Julius von Höchheim machte das Haus viel stiller. Armgard gestand sich, sie vermißte ihn zuweilen. Gewiß sah sie ihn oft. Es wäre unmöglich gewesen, sich den Aufforderungen der alten Baronin, sie in die Privatklinik zu begleiten, ent- ziehen zu könnerr. Dort wurde Julius von seinen Be suchern gefeiert

bei seiner Weigerung, und Armgard dankte für seine Begleitung bis zur Hikhüeim- schen Haustür. Sie wurde nachdenklich. Ging sie wirklich zu oft hin? Nun, dann war es bisher unwissentlich ge schehen. Sie hatte es für eine Pflicht gehalten. Nun besann sie sich, war da nicht auch ein kleiner Reiz dabei? Ne ärgerte sich, daß Wedig in gewisser Geringschätzung von Julius von Höchheim sprach. Er müßte dies nicht über je mand tun, den sie irgendwie doch sehr gern hatte. -- Sie fand die alte Baronin in freudiger Aufregung

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 4 di 8
Data: 29.09.1934
Descrizione fisica: 8
für den Zahlungsverkehr mit Deutschland, Wien, 9., Berggasse 16. —BHBMHaBBBB—!' Liebe in Schlmpsenbrunn Humoristischer Roman von Gabriele von Sazenhosen Urheber-Rechtsschub: Drei Quellen-Verlag. Königsbrück i. Sa. 21 „No, Julius, du machst mir Freude. Ist mir ganz neu." „Ich wollte dich vielmehr Anteil nehmen lassen an einer reiflichen Erwägung meinerseits, die mir auf meinem Spaziergang durch unfern Wald gekommen ist. Du weißt, in der freien Natur kommen mir, ganz spielend, die genial sten Gedanken, sie fliegen

im An schauungsunterricht nahebringen." „Ich habe noch zu tun, Julius. Bitte, bin kein kleines Kind." Aber der Finanzrat stand schon bei seinem mächtigen Bücherschrank und entnahm ihm nach kurzem Nachdenken einen landwirtschaftlichen Band mit Illustrationen. „Liebe Margit! Sieh einmal her! Welches Tier gefällt dir besser?" „Was soll das heißen, Julius? Kuh ist natürlich hübscher als Schwein." „Ja, das glaubt man so als Laie. Ich werde dir später noch einiges aus meiner praktischen Erfahrung

an 91 Bau schaft aufzugeben und uns ganz auf die Schweinezucht ein zustellen." „Bist du verrückt, Julius? Was fällt dir ein? Haben genug gekostet, die Kühe. Werden wir wieder ansangen mit Schweinen!" „Liebes Kind, bedenke, Schweine sind ein gutes Omen. Selten ist ein Schweinezüchter arm gestorben." Frau Margit stand energisch auf. „Hab' ich gerade genug als Frau von Hans im Glück. Überhaupt wollt' ich dir sagen schon lang' ... so geht es nicht mehr weiter. Müssen wir nehmen ... Verwalter

." „Verzeih' schon, Julius ... was siehst du von hier? Doch bloß ein Dach." „Immerhin ... ich überwache das Ganze. Ein Ver walter? Nein. Ausgeschlossen! Das anmaßende Wort allein mißfällt mir schon." „No ... bist du rücksichtslos. Rennen ich und Mädi den ganzen Tag deiner Landwirtschaft nach. Wenn man das Geringste sagt, werden die Leute frech. Kann man sich nicht wundern, weil man's nicht versteht. Und du schaust inzwischen vom Fenster aus zu. Mir soll's recht sein. Mach', was du willst. Kümmere

über das Knie. „Das gnädige Fräulein wird gleich kommen." „No, stellen Sie die Platte nur daher. Sie können schon gehen, Rosa." „Halt, Rosa, nur eines ... sagen Sie der Kathi, daß ich morgen keine Milch zum Frühstück sehen kann Und auch keine Mehlspeise genießen werde, die mit einer solchen in Verbindung steht." Als sich die Tür hinter dem Mädchen geschlossen hatte, sah ihn seine Frau kopfschüttelnd an. „Bist du aber eigen, Julius. Was hast du plötzlich? Hast du Magenverstimmung ... laß ich Doktor kommen

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Pagina 3 di 6
Data: 29.11.1929
Descrizione fisica: 6
berichtet: Am Sonnltag fand im Easthof „Thaneller" in Heiterwang die PveisoerteÄunig zum Schluß-Schietzen der Schützengklde Heiterwang des Autzferner Schützenibundes statt. Obevschützenmeister Schedle hob böfon>ders die johrzehnteilange enge »Zufammenarbeit der Schütz-engiid-en Heiterwang und Reutte hervor. Das Schießen hatte folgendes Ergebnis: Die Bestgewin ner sind alle aus Reutte und Heiterwang. Haupt: 1. Emanuell Turri 57t, 2. Julius Schennach 1070, 3. Direktor Rietzler 1098, 4. Karl Hundertpfund

Höfels, Breitenwang, 905; 6. Josef Pfennig; 7. Karl Singer. 1044 ; 8. Eduard Kramer, 1127; 9. Direktor Rietzler, 1250; 10. Julius Schennach» 1345; Nachleser 1447 Teiler. Emanuel Turvi; Nummern-Prämien Karl Singer und Josef Kieltrunk. -> 5er Serie: 1. Emanuel Turri, 42 Kreise; 2. Karl Hösele» Breitenwang, 38; 3. Josef Hundertpsunib, 36; 4. Joses Hornstein, 35-, 5. Forstrat Miklitz, 35; 6. Franz Meirather, 34; 7. Julius Schennach 34; 8. Franz Ginthey, 33; 9. Max Singer, 33; 10. Karl Singer

? Wer von den Enkeln kam wieder und war reich geworden? Luise Menarö und ihr Bruder, die einzigen, denen der Erblasser näher bekannt gewesen, hatten sich ein wenig verfrüht schon in das Haus begeben. Sie verbargen vor einander ihre Unruhe, öie dem Wiedersehen mit Julius und Julie von Höchheim galt, und sahen sich öie alten Gemächer und Gelasse noch einmal an. Als sie nach dieser Wanderung in den großen Empfangsraum öes Erd geschosses zurückkamen, fanden sie schon eine stattliche Versammlung: Franks

, Frau Kündinger, Herrn Lämme rer, v.Höchheims und einen großen hellblonden Fremden. Luise befiel eine leichte Unsicherheit. Wie würde Julius sie begrüßen? Er eilte herbei, sah ihr sekundenlang ins Auge und nahm dann den frischen Ton der Herzlichkeit an, der leichte Brücken schuf. ,^ch darf Ihnen unseren Vetter Doktor Ferdinand von Höchheim vorstellen" sagte er, nachdem Luise die Damen begrüßt hatte. „Mein Vetter lebt in Paris." Noch ein Erbe? Luise Menarö mußte fast lächeln und betrachtete

, schien erstaunt, daß er nicht Aufsehen erregte, und rief noch einmal lauter: „Donald." Die Damen nickten, die Herren nannten ihre Namen. Herr Donald blieb in der Mitte öes Raumes stehen, wiegte sich in den Hüften, bewegte nervös seine Arme und stieß plötzlich hervor: „Herrschaften, Sie müsien doch aufgeregter sein! Sie müssen Affekte zeigen! Sie sind doch zum mindesten alle Eöelkomparserie." Julius von Höchheim fühlte sich als Hausherr, trat auf den Eindringling zu. „Was wünschen

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Pagina 4 di 8
Data: 24.11.1929
Descrizione fisica: 8
sind, ist ein Absender dieses Namens." Die Baronin lächelte verbindlich. „Also eine sehr spannende Angelegenheit. Aber wie reizend, daß sie mir die Freude bringt, den Grotzsohn meiner so lieben, nie vergessenen Jugendbekannten kennen zu lernen. Meine Enkel sind heute außer Haus. Mögen Sie morgen den Abend bei uns verbringen, Graf Worms? Mein Enkel Julius wird morgen Ihren Besuch erwidern. Wo sind Sie abgestiegen?" — Die Patiencekarten ruhten. Der Mittagsschlaf der alten Dame kam nicht zu seinem Recht. Sie hielt

in zitternden Händen das Taschenbuch der gräflichen Häuser und las, was über Wedig Graf Worms und feine Sippe zn lesen war. Er mutzte an dieses Haus gefesselt werden! Und großmütterliche Phantasie sah in ihm ein heranf- ziehendes, herrliches Gestirn: Den Freund von Julius! Den Verehrer, den Verlobten, den Gatten von — .ja, von Julie oder von Gudrune? Von Gudrune — sicher von Gudrune. Sie war die apartere, die aristokratischere Erscheinung! Worauf Kammerjunker Wert legen! Die Baronin versank

nur Julius? Es wurde schon Teezeit. Und niemand kam nach Hause. War Julius doch dabei, einen klugen Weg zu beschreiten? — * „Ist das der sorglose Tag?" fragte sich Julius von Höchheim. „Hätte ich es nicht geschickter, besser einrichten können?" Er wanderte öurch die mittelalterlichen Gassen, Gäß- chen, Torwege, Wallgänge von Rothenburg ob der Tauber. Mit Menards. Mit beiden Menards! Das war alles recht schön, aber wie beseitigte man den Bruder? Diesen Arglosen, Rechtschaffenen. Ntchtsahnen- öen? Gestern

das vom Orgelspiel, dachte Julius, und besann sich: konnte man diesen Kilian nicht ans eine Orgel setzen? In der Jakobskirche zum Beispiel. Er versuchte erneut, ein Augenetnverständnis mit Luise zu gewinnen. Aber sie ging, das aparte Profil geradeaus gerichtet., so kühl, schlank, öamendast, an- zusehen wie die interessierteste Fremde, durch die Auf häufung von Sehenswürdigkeiten, die sich doch hier in Rothenburg von selbst verstanden. Nannte sie das einen sorglosen Tag? Heft 11 der Monatsschrift „Beloeidere

leben. Und wie frei können wir unsere Meinung sagen. Nun, so ein mittelalterliches Städtebild freut zwar das Auge, aber man denkt doch. Gott, daß man nicht in Häu sern wolmen mutz, wo einem die Balken dicht Übervr Haar sieben und jedes Zimmer, wer weiß wie oft schon, ein Sterbezimmer war!" Julius von Höchheim lachte aus Höflichkeit. Und zu gleich kam ihm eine Idee. „Wir wollen doch versuchen, in den berühmten von Ständischen Garten einzudringen. Sie wissen, er liegt breit und schön am Südabbang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 30.11.1934
Descrizione fisica: 8
Versuchtes Sexualattentat oder Phantafiegeburt? Die Wiener Polizei ist seit einigen Tagen mit einem zurzeit noch sehr rätselhaften Abenteuer eines dreizehnjähri- gen Hauptschülers aus Floridsdorf beschäftigt. Am vergangenen Mittwoch abends erschien die Gattin eines arbeitslosen Kellners aus Floridsdorf auf dem Wach zimmer Engelsplatz und teilte dort in größter Erregung mit. daß ihr Sohn, der dreizehnjährige Hauptschüler Julius F.. nicht nach Hause zurückgekehrt ist. obwohl er bis längstens

4 Uhr nachmittags daheim sein sollte. Die Polizeibeamten forderten die Frau aus. um 9 Uhr abends wieder zu kom men. wenn der Bub bis dahin noch nicht zurückgekehrt ist. Knapp vor der vereinbarten Stunde erschien die Frau wie der auf der Wachstube, diesmal aber schon mit dem soeben nach Hause gekommenen Buben. Eine Einladung zur Autofahrt Sie teilte ganz aufgeregt mit. daß der Dreizehnjährige das Opfer eines rätselhaften Abenteuers geworden ist. Der kleine Julius erzählte nämlich folgendes

. Das Auto fuhr nicht weit. In eine Wohnung gezerrt und geknebelt Vor einem Hause blieb der Wagen stehen und der im Auto fitzende Herr übergab ihm jetzt einen Brief. Der Len ker des Autos führte dann den Buben zum zweiten Stock hinaus, verschwand aber plötzlich, nachdem er vorher ange läutet hatte. Ein Herr öffnete die Wohnungstür, übernahm den Brief und als er ihn gelesen hatte, packte er den Buben und zerrte ihn in die Wohnung hinein. Der kleine Julius wurde dann in ein Zimmer gestoßen und ehe er recht

niederlegen mußte. Dann find die beiden Herrn, die im Auto gekommen waren, fortgegangen und der Wohnungsinhaber blieb als »Wachtposten" zurück. Wieder im Auto, dann aus dem Wagen geworfen Der Wohnungsinhaber ging im Zimmer auf und ab, und von Zeit zu Zeit horchte er an der Tür, ob jemand kommt. Einige Stunden später, es war gegen 20 Uhr, stürm ten die beiden Herren von früher in die Wohnung und einer von ihnen rief: Rasch weg mit dem Buben, mit dem Blöden kann man nichts ansangen!" Julius wurde hierauf

von sei nen Fesseln befreit, auch das Sacktuch wurde ihm aus dem Mund gezogen, doch hielt ihm einer mit der Hand den Mund zu. Schließlich schleppten sie ihn über die Stiegen ins Auto zurück. Der Junge bleibt bei feiner Erzählung So schilderte Julius seine Erlebnisse und auch bei den folgenden polizeilichen Einvernahmen gab der Kleine stets die gleichen Schilderungen von seinem rätselhaften Aben teuer. Er hatte sich trotz eindringlichen Befragens in keiner lei Widersprüche verwickelt

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Pagina 2 di 12
Data: 09.03.1934
Descrizione fisica: 12
war uns, zur Lockerung unserer Gelenke nach eingepferchter Bahnfahrt eine mehrstündige Rast in Sambor gegönnt. Während dieser Zeitspanne fanden einige unserer Offiziere gastliche Aufnahme in dem vornehmen Landhause des Grafen Soundso. Dieser hatte außer dem schönen Landhaus auch eine schöne, junge, mutige Frau, die, obzwar er selbst ferne weilte, gekommen war, um nachzusehen, ob ihr Haus noch am gleichen Fleck stehe. Unter jenen, die außer mir der Zufall in das Haus des Grafen geführt hatte, war auch Kamerad Julius

das Rollen bedenklich nahen Geschützfeuers zu uns hereindrang. Nur zu bald konnten wir feststellen, daß auch die Gräfin an unserem „Bataillons-Casanova" Gefallen gefunden hatte. Und als die alte, schöne Rokokouhr, die am Kamin stand, mit ihren fein abgestimmten Tönen zum Aufbruch mahnte, da erbat sich Julius das wundervoll duftende Spitzentaschentuch der Gräfin als Talismann. Das Tüchlein erhielt er zwar nicht, aber die Gräfin holte einen kleinen Flacon hervor und träufelte eine freigebige Dosis

herrlicher Wohlgerüche in das Taschentuch des Bittenden. Mit dem Charme, der Frauen von Welt eigen ist, begleitete sie diese Wunscherfüllung mit den Worten: „Sie scheinen an Glück bei Frauen gewöhnt zu sein. Jetzt aber wünsche ich Ihnen auch viel Solda.tenglück!" Es war gegen 2 Uhr morgens, da traten die beiden Tete- kompagnien des Bataillons, kaum 20 Kilometer von Sambor entfernt, beiderseits eines Fahrweges ins Gefecht. Es ging arg her — die Russen schossen wie verrückt. Rechts des Weges, wo Julius

' Kompagnie im Kampfe stand, knatterten unaus- gesetzt Maschinengewehre und wir ahnten, daß dort wohl große Verluste sein würden. Und so war es auch. Als dam im Osten der Tag graute und wir uns zur Verfolgung der abgezogenen Russen neu gliedern sollten, da waren es ganze ! Reihen der braven 3. Kompagnie, die nicht mehr aufstanden. Wir suchten nun mit Taschenlampen die Gefallenen ab, dm auch Julius fehlte. Da, inmitten dieser Stätte des Todes, aus einem Granattrichter aufströmend, ein herrliches Bergwiesen

aroma! — Und wahrhaftig, da lag auch, den Kopf etwas seitwärts gewendet, Julius. Aus einer Halswunde drang noch stoßweise Blut, denn die Kugel hatte ihm die Hauptader zer rissen. Und neben seinem seitlich gewendeten Gesicht lag, wun derbaren Duft verbreitend, — sein Taschentuch. Offenbar hatte er versuchen wollen, den Blutstrom mit dem Tuch zu hemmen. Seine rasch schwindenden Kräfte aber hatten diesen Versuch bereits unmöglich gemacht, denn das Tuch zeigte keine Blut spuren. Auch sein Gesicht

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Pagina 10 di 12
Data: 02.04.1931
Descrizione fisica: 12
Untersuchungsprotokoll über den Attentatsfall des Malers Stocken vorzulegen, und dazu fehlten noch die Aussagen Julius' und Xenias. Am anderen Tage erschien der Maler mit Xenia bei Dalmas. Julius gab sehr vorsichtig Auskunft über seine gung der Notlage des allerdings schon viermal wegen Diebstahls vorbestraften Angeklagten ließ es der Gerichtshof diesmal mit einer Kerkerstrafe in der Dauer von s ü n f M o n a 1 e n bewenden. „Anklvpfeln." Nach einem alten Dolksbrauch ist es im Unterinntal üblich, daß die Burschen im Advent

dann gekommen waren. Als er aber beim Ver hör mit Xenia anwesend sein wollte, da bat ihn Dalmas, dies doch lieber zu unterlassen, denn es kämen vielleicht sehr heikle Dinge zur Sprache, die Julius besser unbekannt bleiben sollten. Im übrigen versprach der Beamte, Xenia mit der größten Delikatesse und Vorsicht ausfragen zu wollen, damit sie nicht von neuem krank würde. Stocken möchte aber immerhin im Vorraum auf sie warten. Und dann trat Xenia bei Dalmas ein. Allerdings war sie totenblaß,' aber doch schien

sie sehr gefaßt. Sie versprach nach den einleitenden Worten des Kommissärs, daß sie unbedingt nur die reine Wahrheit aussagen wollte, da es doch nur in ihrem Interesse läge, wenn diese ganze unglückselige Begebenheit restlos aufgeklärt würde und sich ihre volle Unschuld erweise. Xenias verhärmtes Gesicht war in den letzten Tagen, seit sie ihren geliebten Julius wiedergefunden, zusehens aufgeblüht, und ihre wunderbaren blauen Augen blickten wieder in gewohnter Klarheit und Ehrlichkeit in die Zukunft

und das sie auch in ihrer Beichte an Julius nicht erwähnt hatte. „Ich mochte vielleicht eine halbe Stunde lang nach dem Entsetzlichen, das mir widerfahren war, am Boden ge legen haben, da erwachte ich von einem Geräusch und einem eiskalten Luftzug, der über mich hinwegstrich,' cs mußte jemand die Tür geöffnet haben, so daß ein deftiger Luftzug entstand. Dieser hat mich zum Bewußtsein zurück gebracht. Die Fürstin hörte plötzlich zu schnarchen auf, konnte mich also doch noch entdecken. Ich sprang auf und verließ eilends

an, und dieser sagte leise: „Dolgorukoff bat sich aus Scham über seine Ehrlosigkeit — selbst getötet!" * Nikolaj und Meller erhielten ihre strenge Strafe für ihre Verbrechen in Deutschland. Julius und Xenia heirateten noch in Berlin,' der dicke kleine Taler und Dalmas, der brave Polizeibeauue, waren ihre Trauzeugen — das kleine, schöne Fräulein Dalmas aber eine entzückende Kranzeljungfrau. Taler schwur bei dem Hochzeitsmabl. daß er innerhalb eines Jahres auch Tauspate sein wollte. Und dann fuhren zwei Glückliche

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Pagina 3 di 6
Data: 11.12.1929
Descrizione fisica: 6
du das vergessen, Liebste." Und sie schritten miteinander durch den großen Frie den des Abends. • Julius von Höchheim umschiffte mit seinem Bruder den Genfer See. Er war froh, den Hochzeitsvorbereitun gen seiner Schwester entronnen zu sein und dem täg lichen Verkehr mit Menards. Er dachte nicht gern an Die Brandlegungen in Steinach. Mmie Schwarz zu fünf Jahren schwerem Seifet verucieili. Innsbruck, 10. Dezember. Marie Schwarz, die Besitzerstochter aus Steinach am Brenner, über deren zweifache Brandlegung

lich, den Umständen nach, ganz gut. Die Vertraulichkeit eines verliebten Tages ging in ein nichtssagendes ver wandtschaftliches Gebaren über, vielleicht war dies die beste Form. Man würde einander nun oft in größerem Kreis sehen, man hatte dann von dem neuen Paar zu sprechen, und was nicht mehr sein konnte, verebbte — lag jählings in weiter Vergangenheit. Julius von Höchheim wußte — nicht ganz ohne Leid gefühl —, daß er zu Luise unmißverständlich gewesen war. An eine Heirat hätte er nur denken

Künstlerin, gab es doch bei Kilian Menard nicht unbegründete Aussicht, daß sein Name, sein Ansehen im Steigen war. — Julius saß auf der Terrasse des Hotels „Byron" und schrieb eine Ansichtskarte. Er verfehlte nicht, von jeder berühmten Stätte, die er betrat, Frau von Arnim einen Gruß zu senden. Er besaß auch schon Notizen zu einem Reisebrief an sie. Die Sätze wurden gefeilt und erwogen. Und dann mußte der Brief auf den Bogen eines elegan testen Hotels geschrieben werden. Großmütterliche Erziehung begann

zu wirken. Einer weitgereisten, reichen Dame gegenüber hatte es wenig Sinn, durchblickcn zu lassen, daß man auf kleine Mittel gestellt war. Julius gehörte zu der Art Menschen, die viel auf den Schein halten und immer versichern, daß es ihnen ausgezeichnet geht, Rotzer sollte Frau von Arnim wissen, daß er, um sich als Privatdozent halten zu können, halbe Nächte lang, immer wieder populäre Artikel schrieb, zu jedem Jubiläum eines bildenden Künstlers die Begleitworte für eine Anzahl von Zeitun gen verfaßte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 09.08.1930
Descrizione fisica: 16
Er werbskampf um die Mittel zu einem Dasein zu erringen, das ims auch wieder nur innere Oede und Leere hinter läßt . . . Dies ist Neuyork. Bom Schlaffer zum Gedankenleser. Von Edgar Pegisch. Vor nicht langer Zeit starb Julius Zancig, weltbekannt als Gedankenleser. Vor einigen Jahren hatte er sich von seinem Beruf zurückgezogen und veröffentlichte damals in einer Reihe' fesselnder Aufsätze das Geheimnis seiner Er folge. Er. der mit seiner Frau zusammen arbeitete, hatte verstanden, viele

dieser Tätigkeit erforderlich war, die dem Durchschnittsmenschen nicht eigen ist. Julius Zancig war von Geburt Däne, gab sich selber aber immer für einen Schweden aus. Gr stammte aus einer Arbeiterfamilie und kam mit vierzehn Jahren in die Gchllosferlehre. Da ihm aber schon damals die Aussichten in seinem Heimatlande zu geringfügig waren, wanderte er nach Amerika ans und traf hier bald mit einer Lands männin zusammen, der feine erste Jünglingsliebe gehört hatte und die er nun heiratete. Der Zufall

wollte, daß das Ehepaar aufgefordert wurde, bei irgend einer Veranstal tung auch einige Beiträge zur allgemeinen Unterhaltung zu liefern, und da beide keine besonderen Talente besaßen, ver fiel Julius Zancig auf die Idee, man könnte vielleicht zum Scherz eine kleine Probe von Gedankenlesen geben. Natür lich waren die Nummern ihres ersten Programms sehr ein fach, aber die beiden waren schon damals so geschickt, daß sie nun verschiedentlich ausgefovdert wurden, bei Wohl- tätigkeitsveranstaltungen und 'dergleichen

mitzuwirken. Um diese Zeit hatte Julius Zancig in seinem Berus einen schwe ren Unfall, er zog sich an der Hand gefährliche Brandwun den zu und lag lange krank. Während seiner Genesung faßte er den Gedanken, feinen Schlosferberuf aufzugeben und Berufs-Gedankenleser zu werden^ Auf Coneh Island wandte das Ehepaar Zancig sich an den Zauberkünstler Horaoe GoldiN. der die Möglichkeiten Zancigs erkannte. Er arrangierte eine große Vorstellung, die den Zancigs einen vollen Erfolg brachte. Bald darauf schon konnte

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 24.05.1907
Descrizione fisica: 8
» in Wien. «nztigrn. stnd im vor. hinein zu bezahl««^ Wanulkrivlt wird»» nichl M>ckgßsand». s » » » » Mit 52 tinkkhliltuugs- BtitaM »«««»» «?. Jahr«. Die gestrigen Stichwahlen (Telegramme der „Bozner Zeitung' ) Städte Bozen-Mcran. Wie wir in Extraausgaben bereits gestern abends verkündeten, ist die Wahl in Bozen mit einem glänzenden Siege des deutfchfreiheitlichen Kandidaten, wie er schöner kaum zu erwarten war. entschieden worden. Herr Bürgermeister Doktor Julius Perathoner erzielte 569 Stimmen mehr

Kirschner (dv.) gegen Julius Lukas (Soz.). Gewählt Julius Lukas (Soz.). Fekdkircheu. Millstatt, Rosegg: Karl Kirchmayer (dv.) gezen Tz. Alexander Pupoh a^(chr. soz.). ^ ^ GewMt KÄl zKchmaM ^dTL'' ' Krai«. Laibach: Bürgermeister Ivan Hribar (ilov. lib.) gegen Ivan Kregar (slov. kter.). Gewählt Ivan Hribar (slov. lib.). Steiermark (Städtebezirke). Graz, Innere Stadt: Prof. Hofniann v. Wolken hof (dv.) gegen Dr. Orel (Soz.). Gewählt Prof. Hofmann v. Weltenhof (dv ). Graz II und III: Dr. Julius v. Terschatt

« (dv.) gegen Rainmnd Neunteufel (chr. joz.). Gewählt Dr. Julius v. Tevfehatta (dv ). HartVerg, Rakkersburn, Feldbach, Furstenseld, Köslach: August Einspinner (dv.) gegen Raimund Neunteufel (chr. soz ). Gewählt August Einspinne» (dv.). Stainz, Leipnitz, Pettau: Binzenz Malik (alld.) gegen Michael KrenN'er (chr. soz.). Gewählt Vinzenz Malik (alld.). Steiermark (Landzemeindenbezirke). Murau, Judeuburg» Knittelfeli»: Philipp Geiß- ler (d. kons.) gezen Michael Brendk (d. agr.). Gewählt Philipp Geißler (d. kons

.). Salzburg (Stadtebezirfe>. Salzburg II: Dr. A. Stölzl (dv.) gegen Robert Preußler (Soz.). Gewählt Dr. A. Stölz^(dv.). Haltei«, Radstadt: Hueber (dv.) gegen Priill (chr. soz.-kler.). Gewählt Hueber (dv.). - Stadt Wie«. Leopoldstadt I: Karl Jesewitz (chr. fo'z.> gegen Dv. Julius Ofner (d. f.>. Gewählt Dr. Julius Ofner (d. f.>. Lasbstraße I: Julius Prochaska (chr. soz.) ge gen Franz Silberer (Soz.). ' ^ Gewählt.Jtüüls. Wochaska^ (chr.. soz.>. Maeiahils I: Adolf Anderke (chr. soz.) gegen Viktor Stein

.). Gewählt Engelbert Pernerstorfer (Soz ). Obe, Aste»» »ich (Städtebezirke). Liuz I: Josef Böheiin (dv.) gezen JuliuA Spielniann (Soz.). Gewählt Julius Spielmann (Soz.). Li«A II: Dr. Julius Locker (dv.) gegen Josef Gruber (Soz ). , Gewählt Dr. Julius Locker (dv ). Mfah», Rahrbach. Mau»rki»ch«a: Dr. HanS Winter (dv.) gegen Dr. Ivo Laujecker (chr. soz.). Gewählt Dr. Hans Winter (dv.). Wels» Gmund««» Jscht: Josef Zaunegger (alt- kler.) gege» Franz Holtor (dv.). Gewählt Josef Jaunegger (alttler.). Stein samt

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Meraner Zeitung
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Pagina 12 di 16
Data: 28.07.1899
Descrizione fisica: 16
, Bnrgcrschullchrer, Wien Gust. Heisig, Bürgerschullchrer, Wien Friv Lasher in. G., Stadtbauinsp., Berlin Karl Wcidcmüllcr, Leipzig Ferd. Andreas, Krcisschulinsp. m. 2 Schwest., Bochum Margarethe Miller, Berlin Elise Daniiner, Berlin Mertha Aiarie Annette Heißliug, Lehrerin, Leipzig Willi. Otto, Gerichtsaktnar in. G, Freiberg Dr- Beruh- Seysert, Leipzig Max Obst, »sin, m. G. u. S.. Berlin Dr. Heim. Fischer, Krcisschulinsp., Berlin Jos. Kugler m. G., k. bayr. Nentamtmauu, Gunzenhauseu Julius Kühn, Kfm

I. Schlesinger, Ksm., Apolda Andr. Scheitz, Forst-Commiffär, Lienz Julius Sperling m. G.. Kfm., Berlin Wilh. Rothhard m. T.. Apotheker, Bromberg Emil Hofmann, Amt., Erfurt I. Sommercatte m. G., Kfm., Berlin Paul Kurtz m. T., Kfm., Bromberg Otto Oehler m. G., Lehrer, Werden B. Nobitschek, Kfm., Stuttgart Georg Weidenhammer m. G., Rektor, Berlin Aug. Tömesmanil m. -., Kfm.. Düsseldorf Jul. Alb. .Klopfer, Lehrer, Leipzig H. u. K. Luchs, Breslau Heinr. Kiefthauer, Sachsen Cleiueus Schwarz, Dresdt» Karl Ts. Bruhm

in. M. n. Tante, Leipzig Karl Kempf, Priv., Innsbruck Emanuel Balley k. u. k. Oberlieut., Agram Emil Steinbrück, Kfm., Berlin Gustav Lazarns, Tonkünstler, Köln a. R. Stöbert .Ning, sind, ined., Nürnberg Heinrich Strauß, sind, jur., Nürnberg Frau Petersn, Privat, Planen Karl Hesse, Ksm, Planen Julius Riegler, Beamter, Wien Dr. ined. Adols Kunz, Leipzig Ernst Enger, Lehrer, Leipzig Dr. A. Vogel »i. T., Potsdam Dr. ^erd. Uhl, Arzt, Dar-es-Salaam Dr. Paul Alaun, Oberlehrer, Berlin Karl Schumann, sind, techu

., Erimuiitschau Otto Thaler, stnd. arch., Chcmniy Ernst Höhne, Lehrer m. G., Dresden Reinhard Hops, Lehrer in. G., Dresden Karl Wagner, Scminarlchrcr ui. G., Rossen Eduard Riedel, Bcainter, Niesa Max Elaußnitzer, Leipzig Felix Kahrig, Lehrer, Rifa Paul Michel, Kanfm. m. G., Berlin P. Schneider, Lehrer, Leipzig Max Gnanck m. G,, Realschnl-Oberlehrer, Leisuig Gust. Schlegel, Lehrer, Leipzig Friy Julius Gläser, Lehrer, Leipzig Wilh. Wcgerle m. G., Kanfm., Nürnberg Frz. Brückner m. Bruder, Student, Aiüucheu

, Gymnasiast, Buchholz Krämer u. Reiiiek, München Josef Riha m. G., Nevideut, Wien Walther Fischer, Gymnasiast, Dresden Theodor Schmid, Kfm., Nagold Paul Schmidt, Kfm., Nagold Josef Maiiinger, Lchrer, Wien Hotel Tirolcrhof Frl. E. v. Lieven, Riga Frl. L. v. Jung-Stilliug, Schulvorstehcrin, Riga Aug. Glauer, München Josef Trubelsberg, München Julius Meutzet m. G-, Oberstl., Eisenach Julius Groetzer m. G.. Köppeuitz Wilhelm Schleiß, Wien Frl. Agnes Lange m. Nichte. Laudsberg Carl Buscheubruck, Duisburg Guit

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Pagina 3 di 6
Data: 28.11.1929
Descrizione fisica: 6
sein." Er nahm Luisens Hand, streifte sie mit den Lippen: „Wenigstens nicht meine Erinnerung." Die Wasser begannen zu springen. Aus der vermoosten Steinbildgruppe in der Mitte des Sees, die der Parnaß heißt, und Pegasus, Apollo mit den Musen öarstellt, und aus den umgebenden Gestalten der Seetierechoben sich die glitzernden Strahlen und Bogen, fielen, zu weißem Ge rt esel zerstäubend, nieder. Die Wasser springen! Alle Bezauberung! Der Grandseigneur Julius von Höchheim, der dies an- georönet, dachte flüchtig

Dr. Peter und Herrn Ing. Vinzenz G a s s e r als Mit- wirkende gewonnen hat. Die Vortragsfolge beinhaltet: Seemannstreue, Männerchor von Julius Wengert. Liedervorträge: Frau Kundratttz: Die Georgine, von R. Strauß: Lottosblume, von R. Schumann: Schmerzen, von R. Wagner. Klavierbegleitung Ing. Gasser. Oktett vorträge: Ständchen von Abt: Abendseter, von Kreutzer. Klaviervorträge: Ing. Gasser: Chopin: „Nokturno" in Fünftes Kapitel. Baronin Luckner war in strahlender Laune. Wie fest lich, wie reizvoll

wirkte diese kleine Tafelrunde um den ovalen Auszugtisch. Gudrune hatte Weinranken um den Reif der elektrischen Krone geschlungen, Blätter von dunklen Trauben, die rötlich schimmerten. Und Graf Worms bemerkte gleich „die künstlerische Hand", sprach von der Begegnung im Schloß, interessierte sich lebhaft für Malerei. Frau von Arnim — nicht ganz so schön wie einst ihre berühmte Großmutter, aber eine außerordentlich vor nehme Erscheinung — ließ sich interessiert von Julius unterhalten

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Pagina 4 di 8
Data: 14.12.1929
Descrizione fisica: 8
auch dem Gemeinöerate an. Er war nach Salzburg gekommen, um auf der heute eröffneten Tagung öer Elektrizitäts-Wirtschaftsverbände einen Bortrag über das Jubiläum öer Glühlam pe n zu halten. Qeschäfte » pcaküsche Qescfienke Maria-Theresien-Straße 47 und Museumstraße 2 Julius von Höchheim hörte mißvergnügt dem Spiel des neuen Schwagers zu. Warum denn ewig Musik? Er hatte noch keine Gelegenheit gefunden, Frau von Arnim an diesem bedeutungsvollen Abend etwas Unermeßliches zu sagen. Er fühlte peinlich

, daß er unter der Menge verschwand. Der Vetter aus Paris hatte ihm von mo dernsten Bildern erzählt und mit Neid auf seine inter essanten Eindrücke erfüllt. Graf Worms war ihm auf unbestimmte Weise nicht sympathisch. Dieser Herr, öer gewiß viel weniger gelernt hatte als er, wirkte so über legen durch feine Unauffälligkeit. Julius stand unmutig in einer Fensternische und sann auf ein wirkungsvolles Wort, eine eindrucksvolle Handlung. Da war plötzlich Frau von Arnim neben iüm. Er lächelte erwartungsvoll. Gewiß sprach

sie jetzt von dem herrlichen Reisebrief, den er ihr aus der Schweiz geschrieben. Doch nein, Frau von Arnim sagte: „Wir haben hier das Mißgeschick, drei zehn Personen zu sein! Mein Vetter reist ja morgen früh nochmal auf Wochen nach Darmstadt zurück, aber wir müssen einen Vierzehnten zu Tisch suchen. Ich bitte, Sie können gewiß einen Studenten aus guter Familie ausfindig machen, öer sich einladen läßt." Der Graf reist wieder ab, Julius war beglückt und jählings anderer Laune! Spät am Abend, als sie vermutete

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