Gesammelte Werke ; Bd. 1
HANS (ist, während die Mutter, über die Truhe gebeugt, hemmkramt und den M in is trantenrock unterbringt } an das Fenster getreten, durch d,as man jetzt auf einer Anhöhe ein Feuer aufbrennen sieht f das in der Folge immer mächtiger aufflammt und bis in die dunkelnde Stube scheint. Er starrt gegen die Anhöhe). Der junge Hirt steigt um und wirft den Fackelbrand. Es scheint schon auf, über Berg und Tal! (Durch das Schließen des Truhendeckels aufgeschreckt, aufgewühlt auf die Mutter zu. Zieht
sie an der Hand vor das Altärchen hier Mutter, mein erstes Gedenken als ganz kleines Büebl, Hose und Leibel noch in einem Stück ge knöpf elt: da habt Ihr mich da auf das Altari hingstellt. (Schreiend) Für den Himmel ausgezeigt habt Ihr mich, wie der Forsthüter im Wald einen schlagreifen Baum! (Faßt die wie erstarrt stehende Mutter. Keuchend) Muetter, warum denn grad mich? Warum nicht den Martin, warum denn grad mich? MUTTER (greift ihm an die Stirn) Hans, was ist mit dier? HANS (zieht sie zum Fenster
hin und deutet gegen das Feuer hinauf) Muetter, da schaut. Dort oben! MUTTER Da oben brennts! HANS Muetter,, Muetter, der junge Hirt geht um. (Starrt mit ihr durch das Fenster) Schaut nur, schaut, es wird immer größer! (F.aßt wieder aufgewühlt die Mutter an und starrt ihr in die Augen) Muetter, warum denn grad ich, warum nicht der Martin? MUTTER (macht sich heftig los) Frag mich nit! HANS (wieder wie gebannt gegen die Höhe sehend und die Mutter mit sich zum Fenster ziehend) Da, Muetter, wie es scheint
, wie die Funken aufstieben. Es scheint schon bald bis in die Stube her! MUTTER (heftig) Schau nit hin. Laß scheinen und stieben das Ketzerfeur, den Heidenbrand. (Will ihn vom Fenster gegen, das Altärchen hinziehen) Komm, Hans, wir beten!