¬Das¬ Geheimnis der Waldhoferin : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
Zwanzig Jahre und länger Hab' ich dich entbehren müssen — und nun ich mich des kurzen, seligen Beisammenseins erfreue, wird dir die Zeit schon zu lang.- „Vater, lieber Vater,' rief sie erschrocken, „d a s darfst du nicht sagen! Ich Hab' dich so lieb, von Herzen lieb und mir ist so Wohl, so heimig bei dir, daß ich dich gar nimmet verlassen kann — mein Lebtag nimmer! . . . Aber ich darf auch meine andern Pflichten ' nicht vergessen. — Ich bin nicht ledig und frei./' „Du bist aber geschieden
, liebes Kind, und das gilt fast gleich wie frei.' „Der Scheidungsgrun-d besteht nimmer, seitdem das Geheimnis offenbar geworden ist/' „Die Scheidung besteht so lange, als sie nicht aufgehoben wird. Nicht du hast die Trennung durchgesetzt, sondern der Mann. An ihm ist es, dieselbe zu beheben. Uebrigens hättest du an seiner Kalte und Gleichgültigkeit einen neuen Scheidungs grund.' „Hat er stch auf deine Mitteilung vom ganzen Hergang noch immer nicht geäußert?' „Nein,' erwiderte der Graf und er sagte