¬Die¬ christkatholische Theologie nach der Idee vom Reiche Gottes ; Bd. 3/4
§. 257. Maria besuchet Elisabeth. fj ten. Matth, l, 18 — 25. Jesus war beiläufig dreißig Jahre alt, als er sein Amt au fing, und noch immer für einen Sohn Josephs gehalten ward. Luk. 3, 23. Von nun an wird auch der Name Joseph in der Geschichte des Reiches Gottes merkwürdig scyn, und wir werden Ursache haben, sein Andenken zu feiern. Joseph war zwar aus dem Hause des Königs Da vid; allein, dieses Hans war damals so tief gesunken, daß Joseph ein Zimmermann war. Dieß schadet dem Endzwecke
dieser Anstalt nicht; denn hier war es nicht um Wiederherstellung des irdischen Reiches Davids, son dern des Himmelreiches zu thun. Luk. 3, 23—38. §. 257 . Maria besuchet ihre Base Elisabeth. Maria konnte nicht zweifeln, daß das, was mit Elisabeth geschehen war, mit dem, was mit ihr Vorge hen sollte, in der engsten Verbindung stehe; sie konnte sich nicht enthalten , ihre Base, die im Gebirge zu He bron wohnte, eiligst zu besuchen. Luk. 1, 39. Kaum hatte Maria ihre Base gegrüßet, so fühlte
diese eine außerordentliche Bewegung ihrer Leibesfrucht; es war ein Ausdruck der Freude, die ihr Sohn in ihrem Leibe bei der Nähe der Mutter des Längsterwarteten hatte. Luk. 1, 41. Wir begreifen dieß, wenn wir den ken, um was es hier zu thun war. §. 252. Elisabeth ward voll des heiligen Geistes, und pries Maria die Glücklichste des ganzen weiblichen Geschlech tes. Luk. 1, 42. Konnte Maria vor dem Himmel und den Menschen eine ehrenvollere Bestimmung erhalten? Elisabeth hielt Maria für die Mutter des Erlösers
, diesen aber für ihren Herrn, folglich für Gott und den Tshu Gottes: Gebenedeit bist du unter den Weibern, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes. Wie wird mir doch das hohe Glück zu Theil, daß die Mutter meines Herrn zu mir kömmt? Luk. 1 , 42. 43. Elisabeth pries Maria, daß sie dem himmlischen IV. Band. 2