Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 5. 1931/1934
Item an der undern leg Jochim Aichner, Àchatzi Seeman. Item an Eysagkch an der obera leg Matheis am Krewtz 180 ), Niklas Wunder ') W1 ). Item in der Rigel Perchtold in der Rigel 182 ), Vlrich Hugkch 183 ). Item underm Kofel 184 ) Lienhart Mayr 18B ), Vlrich Riss 18a ). f) Niklas Wunder steht unter durchgestrichenem Lienhart Steiner oder Valser. Vetter und mutmaßlich jener Hannsei Verner, der in der Ordnung des Landgerichts Gries von 1450 als „Werner am Hoff' erwähnt wird. 180) Matthias am Kreuz
erscheint 1469 und 1470 (Rp. Bl. 1) als Baumeister im Gries am Eisack. Zu der bereits um 1200 nachweisbaren reichbegüterten Bozner Bürgerfamilie der Kreuzer (Stolz, Ausbreitung III/2, S, 2) sowie zu dein Kreuzerhofe im Dorf dürfte er keine Beziehungen, haben, wohl aber zu jenem „Heinrich von Cruce an der Zollstange', der bereits 1391 (AB. IV, S. 464) sein Vorgänger als „Bauer am Kreuz' auf dem heute noch bestehenden „Kreuzbauerhofe' (Gruber- Wenzer) war. 181) Niklas Wunder (Bunder, Wonder, Wonderer
), weiters gibt es einen Wunderhof in Gries (Wunderer in Sand; Tarneller, Gries, Nr. 16). 182) Berchtold in der Rigel erscheint 1469 und 1470 (Rp. Bl. 1) als Baumeister in der Rigel, d. i. in der unteren Bodenleege, 1475 (Kod. 140, Bl. 6) als Ratsherr. 183) Ulrich Huck erscheint 1468, 1469, 1470 (Rp. Bl. 3) und 1472 (Rp, Bl. 1) als Baumeister in der Rigel. Huck ist jedoch nicht sein Familienname, denn er ist zweifellos jener „Ulrich Hawnperger, genannt Huck im Bach ob Rontsch', der in einer Urkunde
vom 30. Jänner 1467 (Pettenegg, Nr. 2100) aufscheint. In demselben Zeitabschnitt ist ein Ludwig Hukh 1479 (Rp. Bl. 2r) Baumeister in Punteys, Stoil'l Ruckh am Raut (Oberrautner in Gries) 1479 Baumeister am Fagen, 1477 (Kod. 140, Bl. 7) und 1486 (Rp. Bl. 8) Ratsherr und Erhard Huckh 1480, 1481 (Kod. 140, Bl. 10, 11) Ratsherr und 1500, 1504 Bürgermeister. Im Bozner Gebiet als Hof- und Familienname sehr häufig, scheint er vom Huck im Bach oder von dem beim Iiar- neider Schlosse gelegenen Huck (Tarneller
, aber naheliegend. Der seit 1237 (Voltelini a. a. O., Nr. 729 b) gebräuch liche Name „Virgile' (Spornberger S. 91: 1351 Virgel) läßt sich kaum voll den Heiligen Vigilius oder Virgilius ableiten, sondern eher von „verruca, verrucula' (= Warze), einer auch im Etschland vorkommenden Bezeichnung für Burgberge (vgl. E. Lorenzi, Dizionario toponomastico Tridentino, Gleno 1932, S. 1071). 185) Ein Lienhard Mayer erscheint in der Ordnung des Landgerichts Gries von 1450 mit anderen Zeugen, aus deren Namen hervorgeht