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Meraner Zeitung
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Pagina 10 di 18
Data: 27.08.1899
Descrizione fisica: 18
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Villa Driburg» an der Stefanie - Promenade zum 1. August an »ine kleine, ruhige Partei 2 Zimmer. Küche mit allem Zubehör zu vermiethen. Auskunft daselbst Parterre Nr. 5. 280 Billa Schenk, Habsburgerstraße: Unmöblierte Herr schastSWohnung, 8 Zimmer, Kiiche und Zubehör aus November termin zu vermiethen. Lbk Pafferhos» 3 Stock: S Zimmer, nämlich 3 Südzimmer und 2 Nordzimmer mit Balkon, elegant möbliert, für die ganze Saison, zusammen oder getheilt 292 Villa Fanny, In schönster Lage unmittelbar neben

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Bozner Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 13.02.1898
Descrizione fisica: 8
Anzeiger A «n»«ren im kleinen Anzeige werden nur gegen Uorbezahlnng angenommen. 1 oder 2 Zimmer und Küche pro Mai sucht ruhige, kinderlose Partei. Offene uutcr „A M' an die Verwaltung ds. Blattes. 64 3 3 Ein goldener Ring mit rothen Stein ist verloren gegangen. «4, Eine ruhige, kinderlose Partei su ht 65 3 3 eine freundliche Wohnung, bestehend aus 2 Zimmern, Küche u. Zubehör auf Mai od. Juni. Ein goldenes Kettenarmband ist gefunden worden 9». Ein hübsch möblirtes Zimmer ist bei einer besseren Familie

mit oder ohne Verpflegung sofort zu vermiethen. 61 ? 3 ohne Ausnahme, Glas Porzellan etc kittet dau crnd Nnf's unerreichter, gesetzlich geschützter ».Univerfalkitt» ä Glas 20 und 30 kr. bei H. Flederbacher Bozeu. 8 10 10 Wohnung sucht eine stabile kinderlose Partei 2—4 Zimmern mit Zubehör zum Maitcr in eventuell auch sofort. 86 5 2 Junger Bursche als Hausknecht wird per 1. März gesucht, g s Zwei möbl. Zimmer mit Diener- 6!(l0lUet sind zu verbiethen. 63 ? 2 Eine gut erhaltene Oelkifte cn- 1000 Ko. fassend

, ist zu verkaufen. 66 5 3 Ein Laden . in belebter Straße bis Maitermin zu vermiethen. 87 2 2 Vorzügliches Sauerkraut m 'kleinem wie- in großeiü Quantum billig zu verkaufen b« Tomafi im Bozner Boden. 73 3 3 Eine kleine sonnige Wohnung Partei sofort zu vermiethen. 97 Eine kleine Wohnung ist zu vermiethen. 96 Eine vierrädrige Feuerspritze für eine Landgemeinde passend im besten Zustande sehr gut gehend mit ncucn Schläuchen und 84 3 2 2 Extiukteure zum schnellen Unterdrücken eines Brandes sür größere Geschäfts

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 17.04.1895
Descrizione fisica: 8
Aöiie 4. Das österreichische Parlament. Aus der Nede des Abgeordneten Ar. Schor«. Die Thätigkeit und Beschlussfassung des Abgeordnetenhauses steht unter dem Einflüsse der Coalition der drei großen Parteien — oder wird vielmehr bestimmt durch die Wirksamkeit der parlamentarische»» Commrsswt» der koa lierten Parteien. Diese Commission ist ein Vertrauensmänner - Comite, in welches jede roalierte Partei eine gleiche Anzahl Vertreter entsendet hat. Wenn der parlamentarischen Com mission in erster

genommen haben, zu beherrschen. Eine solche maßgebende Direktion der Clubführer oder der parlamentarischen Commission hat in mancher Beziehung ihr Gutes, aber gewiss auch ihre Schattenseiten, und es traten die letzteren umso- mehr hervor, wenn die Fühlung mit den Partei genossen nicht gesucht und erhalten wird, und wenn Meinungen und Anschauungen, die außer halb der parlamentarischen Commission bestehen, entweder gar keine oder nur geringe Beachtung geschenkt wird. Dies wirkt nicht nur verletzend

angegriffen. Aber man würde ganz fehlgehen, wenn man etwa annehmen, sollte, dass nicht auch in den Kreisen der katholisch- eonservativen Partei große Bedenken dagegen obwalten. Auch wir fühlen und erkennen die Schwierigkeiten, die vielen Widersprüche, die in der Coalition gelegen sind, die Haltlosigkeit des gegenwärtigen Zustandes. Und dies ist wohl be greiflich, wenn man die eigenthümlichen Umstände ms Auge fasst, unter welchen die katholisch- conservative Partei in die Coalition gerathen ist. Graf

Taaffe ist aus Anlass seines Wahlreform- projectes gestürzt worden durch einen eombinierten (gemeinsamen) Angriff der liberalen Partei und der Gruppe der Großgrundbesitzer,welchenGegnern sich nach ansänglichem Zögern auch die Polen angeschlossen haben. Die Coalition ist darauf nicht etwa durch Clubbeschlüsse zustande gekommen, sondern war das Ergebnis der Vereinbarungen und Abmachungen der maßgebenden Führer der drei großen Parteien und eine Folge der Bildung des Coalitionseabinetes Windischgrätz

. Die katholisch-conservative Partei war nicht in der Lage, auf die Entwicklung der Dinge einen Einfluss zu nehmen, sie wurde vor eine vollendete Thatsache gestellt und musste sich entscheiden, ob sie in das neue ohne ihr Zuthun geschaffene politische Verhältnis eintreten wolle oder nicht. Und die Entscheidung war in der That keine leichte! Tagelang wurde damals berathen und erwogen, ob sich unsere Gruppe nicht angesichts der neuen politischen Lage als eine selbständige unabhängige Partei constituieren

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 08.04.1896
Descrizione fisica: 4
Nr. 80. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt'). Mittwoch, den 3. April t836. Aus dem Wege nach Damaskus. Die „Neue Freie Presse' ist auf dem Wege aus einem SauluS ein Paulus zu werden. Auch ihr dämmert nun die Erkenntnis aus, daß die liberale Partei nicht immer der Liberalismus ist. Was in diesen Blättern .-schon vor nun neun Iahren verirrten wurde, nämlich, daß die deutsche Partei den Unterströmungen, welche eine neue Zeit mit anderen Bedürf nissen und Anschauungen hervorgerufen

hat, sich anpassen müsse, das wird nun von der „N. Fr. Presse', jenem Or gane, welches am hartnäckigsten den modernen Anschauungen Widerstand leistete, in einem Osterarlikel ausgesprochen. „Einer Umgestaltung wird sich die liberale Partei unterziehen müssen; d e n n s i e i st a l t g e w o rd e n und wer alt wird, sagt Goethe, wird eines wichtigen Menscbenrechtes beraubt: von seinesgleichen beurtheilt zu werden.' Ja, wirklich ist die liberale Partei alt geworden, während der Liberalismus selbst jung geblieben

ist. Daß aber die „N. Fr. Presse' eine solche Wahrheit erst jetzt entdeckt, nachdem es vielleicht zu spät, viel zu spät geworden sein könnte! Sie sieht jetzt ein, daß die neue Zeit „ihre Hoffnung nicht auf den Opportunismus, son dern auf den Kampf setze; daß sie nicht parlamentarische Diplomaten, sondern Vertreter, die mit dem Elbogen sich Raum zu schaffen wissen, brauche. Denn in Oesterreich be. sitzt jede Partei nur die Geltung, welche sie sich erkämpft und nöthigenfalls ertrotzt.' Gewiß, das wurde ja von den national

Empfindenden unter den Deutschen schon seil Jahren behauptet, nicht ohne daß eS von der „N. Fr. Presse' stets auf das Heftigste bestritten wurde. Das Cityblatt fährt dann fort: „Die Umgestaltung der deutsch-liberalen Partei wird vor Allem in der doppelten Richtung sich vollziehen müssen, welche ihr Name anzeigt. Sie wird in erster Linie eine deutsche Partei sein müssen, eine Partei, bei welcher jedes deutsch«, Interesse ohne Rücksicht auf Beifall oder Mißfallen der anderen Parteien sowohl

als der jeweiligen Regierung auf thatkräftigen Schutz rechnen kann, eine Partei, die AlleS unterstützt, was dem deut schen Volke in Oesterreich seine traditionelle Stellung erhalten oi-er zurückgewinnen, und Alles auf daS entschiedenste bekämpft, was diese Stellung gefährden oder beeinträchtigen kann. Sie darf dabei nur auf sich selbst und die dem Deutschthum inne wohnende Kraft zählen und durch nichts sich verleiten lassen, diese Aufgabe auch nur zeitweilig zurückzustellen. Alle Deutsch-Oesterreicher müssen

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 25.06.1895
Descrizione fisica: 8
Ksite 2. „HriMM Groink.' Sahrg. ^11:. jenem System, das alle zu beruhigen suchte und alle missvergnügt machte, weil es C o n s e r v a t i v i s- mus und Liberalismus, Radicalismus und Absolutismus, Christenthum und Antichristenthnm, Gott und Belial in einem Sacke einschließen wollte. Lieber fast die offene Herrschast der Loge und des Antichrist als diese Halbheit ... Es muss Klarheit und Entschiedenheit eintreten.' Durch den Zusammenbruch der Coalition ist die katholische Partei wieder ganz

frei geworden für den Kampf gegen den Liberalismus, für jenen Kampf, der ein Lebenselement für jede katholische Partei bildet, jenen Kampf gegen den gemeinsamen Feind, der umso nothwendiger ist, je gewaltiger und verderblicher die nächste Folge des Liberalismus, die Socialdemokratie, auf tritt. Es geht nun einmal nicht an, die Social demokratie bekämpfen wollen und zugleich die liberale Partei als eine „st aats er haltende' Partei anerkennen und sich mit ihr zu verbinden auf der Grundlage

der Gleichwertigkeit, die dem Liberalismus noch die Möglichkeit bietet, seine Grundsätze aufrecht zu erhalten und zu ver breiten. Diese Anschauung wird gerade durch das bekräftigt, was jetzt zum — Lobe oder zur Ent schuldigung der Coalition gesagt wird. Das einzige, was ihr nachgerühmt wird, ist: Die liberale Partei sei durch die Coalition geschwächt worden, Graf Hohenwart habe die liberale Partei in Schach gehalten und gezähmt. Es ist von großem Nutzen, dass man die Schwächung der liberalen Partei in dieser Weise

als ein erstrebens wertes Ziel hinstellt. Angenommen, dass Graf Hohenwart dieses Ziel durch die Coalition er reicht hat, so wird man doch auch so gerecht sein, der christlich-socialen Partei ein derartiges Verdienst außer der Coalition zuzuerkennen. Umso leichter wird man sich aber auch auf diesem Boden wieder finden. — Wird doch jetzt als glaub würdig (!) berichtet, Graf Hohenwart habe sogar die Unterstützung der Jungczechen (!) gesucht, um die liberale Partei zu schwächen, und die Jung ezechen seien

auf dem Wege, regierungsfähig zu werden. Noch eine andere Freiheit oder Unabhängig keit ist gegenwärtig außer Frage. Die conservative und die liberale Partei waren in der Coalition Regierungsparteien. Jetzt ist es auch die con servative Partei nicht. Es ist nun zwar leicht denkbar, dass eine ganze liberale Partei in einem Staate als Regierungspartei sich eines behaglichen Daseins erfreut, aber es wird in keinem con- fessionslosen modernen Staate vorkommen, dass eine ganze katholische Partei

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 12.09.1893
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Brixen, Dienstag, dreibeinigen Majorität gebrauchen, von der Re gierung mit einem Schein von Macht umkleiden und auf die gleiche Arena des Taaffe'schen Mario nettentheaters stellen, um nur der conservativen Partei Schrecken einjagen zu können und sie zu einem ähnlichenAbhängigkeitsverhältniszuuöthigen, zu dem sie sich herbeilässt. Die Intrigue wird aber mit allen Mitteln soweit getrieben, dass es angeblich den Anschein hat, als ob es kein anderes Mittel gäbe, die Rechte

der katholischen Kirche und des katholischen Volkes zu schützen, als in der gegenwärtigen abhängigen und unwürdigen Stellung des Hohenwartclubs. — Ist diese An schauung richtig? Wir verweisen gerade auf einige Aussprüche des Abgeordneten Dr. Ebenhoch in der letzten Rede. Es sind drei Punkte darin fest genagelt, und wenn diese richtig sind, dann wird man obige Auffassung nicht abweisen können: Dr. Ebenhoch sagte: 1. „Die Regierung müsste blind sein, wenn sie noch glauben sollte, die alte liberale Partei

, selbst in jüngster Schichte, habe im Volke noch einen Boden.' 2. Trotz alledem ist die „Vereinigte deutsche Linke' heute die erste Regierungs partei im Hause.' 3. „GrafTaasfehat bis heute stets die eine Partei gegen die andere ausgespielt' (also auch die liberale gegen die katholisch-conservative Partei). «Nicht würdig ist dieses Spiel mit Volksvertretern und mit Volksinteressen, und schäd lich ist es für das Vaterland.' Aber wenn dieses Ziel für jede Partei unwürdig ist, so ist es dies für die katholische

Partei vielmals mehr als sür die anderen, weil sie noch einen Boden im Volke hat, die liberale (nach den Worten Ebenhochs) aber keinen; „weil die katho lischen Abgeordneten nichts anderes ins Parlament geschickt hat, als das ehrenvolle Vertrauen des Volkes, das zu rechtfertigen sie (wie Dr. Ebenhoch sagt) jederzeit nach bestem Wissen und Gewissen bestrebt sind', während die liberale Partei eine kleine Jnteressentengruppe vertritt und dem Gelde oder dergleichen ihren Bestand verdankt; weil endlich

die Abgeordneten die katho- lischen Interessen des Volkes zu schützen und zu vertheidigen haben, während die Vertreter der liberalen Partei derlei hohe Rücksichten ganz aus dem Spiel lassen. Wenn durch das unwürdige Spiel mit Volksvertretern nicht bloß die Per sonen missbraucht werden, sondern auch die In teressen derer, die sie vertreten, dann wahrlich erfahren die katholischen Abgeordneten thatsächlich die unwürdigste Behandlung von allen, und man hat Recht, von einem Taaffe'schen Marionetten theater

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Pagina 2 di 14
Data: 11.04.1901
Descrizione fisica: 14
, der das positiv-gläubige Volk in Tirol in ! zwei Lager scheidet, handelt es sich unstreitig um Grund- 1 satze. — Die conservative Partei fleht auf dem Autoritäts princip. Sie ist.^bestrebt, die berechtigten Wünsche des Volkes mit der Achtung vor der gottgewollten Autorität in Einklang zu bringen. — Die Partei Schöpfer betont mehr den Volkswillen^ als die Autorität, steht der Re gierungsmacht mehr voreingenommen als unbefangen gegenüber, nähert sich der Lehre von der Volkssouveränität

. DreParteiSchöpferneigtzumRadicalismus. j Die conservative Partei stellt das nationale Princip j nicht über das dynastische. Sie vereint die Liebe zur ! eigenen Nationalität mit Gerechtigkeit und Wohlwollen l gegen die anderen Stämme des Reiches. — Die Partei Schöpfers verfolgt ihre politischen Ziele auf nationaler Grundlage, huldigt damit dem den Bestand Oesterreichs gefährdenden Nationalitätsprincip. Die Partei Schöpfer neigt zum Nationalismus. Die conservative Partei tritt ein für das Recht, da her auch^sürZ Landesrecht und Autonomie. Sie war immer

bereit zu Opfern für die Macht und Einheit des Reiches, verwahrt sich aber gegen jede Preisgebung der Landesrechte, die in den Anforderungen der gesammt- staatlichen Macht und Einheit nicht begründet ist. — Die Partei Schöpfer sympathisiert mit jener Richtung, die in den provinziellen Verschiedenheiten ein Uebel, in der mög lichsten Nivellierung der Eigenart der Königreiche und Länder ein ideales Ziel erblickt. Die Partei Schöpfer neigt zum Centralismus. Es liegt schon in dieser Gegensätzlichkeit

die Unmög lichkeit einer politischen Verständigung, solange man eben in so fundamentalen Dingen verschieden denkt. Die con servative Partei kann ihre klaren und festen Principien nicht für minder klare und schwankende aufgeben. Eines r \ aber wäre möglich auch bei verschiedener politischer Denkungsweise, ein friedliches Verhältnis, das jede Ge- häffigkeit und jede Leidenschaft ausschließt, wenn — die Partei Schöpfer es will. Sie hat die Rolle des Angreifers und von dem Angreifer hängt es ab, dem Kampfe

, wenn er schon nicht zu vermeiden ist. wenigstens christliche und ritterliche Formen zu wahren und gegen gemeinsame Gegner die Solidarität zu ermöglichen.' Die deutliche Charakterisierung der beiden Richtungen hat allgemein befriedigt und daraus geht auch mit voller Bestimmtheit hervor, dass bei solcher Verschiedenheit der Grundsätze eine völlige Vereinigung nicht möglich ist; es wäre denn, dass die eine oder andere Partei ihre Principien ändert. Die conservative Richtung hat nun dazu keine Veranlaffung

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 10
Data: 13.12.1895
Descrizione fisica: 10
AM ». ^riSeuer Hhrsmk/ VII!. wäre ohne die vorhergehende antisemitische Be wegung? Wer den katholischen Charakter Oesterreichs will, wer der Loge und In ternationale gegenüber Kirche und Staat für den bevorstehenden schweren Kampf stählen will, wer die großen Massen der productiven, der Berufs stände materiell und moralisch aus den Fangarmen der Socialdemokratie retten will, wer mit einem Worte nicht die NerfndtMg will, muss jener Partei Dank wissen, die mit Opfermuth in un eigennütziger Weise

das große patriotische Ziel verfolgt hat, ihr Vaterland wieder christlich und die Bewohner zufrieden zu machen. Man sollte aber auch den Muth haben, diesen Dank nicht nur im stillen Kämmerlein zu zollen, sondern auch offen zu loben, was zu loben ist. Dabei möchte ich auch tadeln, was zu tadeln ist; denn nichts auf Erden ist vollkommen, und die Aus schreitungen einer Bewegung werde ich nie recht fertigen, wenn ich sie auch begreifen kann. Auch bekenne ich offen, dass wir der Taktik dieser Partei durchaus

! bei der Katholischen Volkspartei und den Antisemiten.) Wenn die Re gierung wüsste, wie fehr das officiöse Denun cianten- und Nadererthum der Volksseele verhasst ist (Sehr gut! bei der Katholischen Volkspartei und den Antisemiten), sie würde ihr offiriöses Vressburea« anders instruieren und den dies bezüglichen semitischen Lieblingsneigungen ent gegentreten. Wie ist esmöglich,fürdenDispositions fonds zu stimmen, dessen Presse uns in solcher Weise verdächtigt? Bei aller Sympathie für die christlichsociale Partei

werden wir uns jedoch unsere volle Unabhängigkeit auch ihr gegenüber wahren. Politische wie territoriale Verschieden heiten bedingen für uns unsere vollste Unab hängigkeit. Wir haben unsere eigenen politischen Ziele als Katholische Volkspartei. Wir hoffen, dass manche der alten befreundeten Parteien in diesen Zeilen kein Hindernis finden werden für die Forldauer alter Beziehungen. Wir hoffen auch, dass die christlichsociale Partei in unserer Selbst- ständigkeit kein Hindernis unserer freundschaft lichen Beziehungen

erblicken wird. Mit großem Eifer bekämpft die antiliberale Partei die jüdische Presse, gewiss ein löbliches Unternehmen, da auch der vergiftende Einfluss dieser Presse an unseren politischen und socialen Miseren Schuld ist. Es ist eine wahre Friedensaction für die Völker Oesterreichs, wenn diese Presse in ihrer Macht gelähmt wird. Selbstverständlich schwebt mir hiebei gewiss nicht die Knebelung der Presse vor Augen. Ich bin im Gegentheil, soweit es mit autoritativen, gesunden Principien vereinbar

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 28.04.1896
Descrizione fisica: 4
nicht zu hoffen. Die Partei- Verhältnisse der Deutschen Oesterreichs sind heute so ver worren und aussichtslos, daß eine Besserung derselben nicht so b»ld zu erwarten ist, und wenn die folgenden Betrachtungen eine mögliche Besserung derselben überhaupt in Erwägung ziehen, so geschieht eS nicht etwa in der Erwartung eines pricktischen Erfolges. ES geschieht nur in dem begreiflichen Wunsche, gegenüber dem Thore der Parteikundgebungen von hüben und drüben auch einmal eine parteilose Beurtheilung unserer

Parteizustände der Oefsentlichkeit und namentlich der großen Zahl von Gleichgesinnten in Nord und Süd dar zubieten. Ueber die wünschenswerte Gestaltung der deutschen Partei- verhältnifse gehen die Ansichten merkwürdigerweise nicht zu weit auseinander. Wenigsten» dasjenige, waö die „Neue Freie Presse', die berufene Vertreterin des deutichliberalen Standpunktes, in ihrem bemerkenSwerthen Osterartikel ge schrieben hat, kann die volle Zustimmung aller besonnenen deutschnationalen Kreise finden. Danach brauchen

wir eine große Deutsche Partei, welche in erster Linie bestimmt und gewillt ist, die nationalen Interessen der Deutschen in Oester reich zu vertreten, welche daher die Geneigtheit und die Fähigkeit haben muß, jeden nationalgesinnten Deutschen in sich auizuuehmen. Eine solche Partei, die wir schlechthin als die „Deutsche Partei' bezeichnen wollen, wird selbstverständlich liberal sein in dem Sinne, daß sie die freiheitlichen Errungen schaften des modernen Rechtsstaates vertheidigt, soweit sie bei uns vorhanden

sind, und ernstlich erstrebt, so viel davon — z. B. in Preßsachen — noch fehlt. Die „Deutsche Partei' wird selbstverständlich auch für soziale Reformen einzulrelcn geneigt sein. Denn sie kann nur hervorgehen aus dem deutschen Bürger- und Bauernstand, welche Stände heute durchwegs der Ansicht find, daß eine staatliche Einflußnahme aus d^s wirth schaftliche Leben nothwendig ist, eine Einflußnahme, welche die redliche Arbeit schützt und der Uebermacht des Großgrundbe sitze« und des Großcapitals entgegenwirkt

. Und was die par lamentarische Taktik betrifft, so würde nach der „Neuen Freien Presse' eine solche Partei ihre Hoffnung nicht auf den Opportunismus setzen, sondern auf den Kampf, sie würde sich nach vem Beispiel anderer Parteien richten, -welches beweist daß in Oesterreich eine Partei nur die Geltung besitzt, welche sie sich erkämpft und nöthigenfalls ertrotzt. Fügen wir übrigens gleich bei, daß wir von der geschil derten deutschen Jdealpartei nicht sofort äußere Erfolge er- *) In der vornehmsten Wiener

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 10
Data: 06.10.1900
Descrizione fisica: 10
. Es ist auch, wie jetzt die Verhältnisse liegen, sicher, dass die Candidaten, die von einer Partei ausgestellt würden, nicht ohne Widerspruch von der anderen Partei bleiben würden, und ohne Zweifel wäre es sehr traurig, wenn zuletzt die besten Männer des Volkes als Candidaten nominiert würden und man darauf gegen sie von einer katholischen Seite zu Feld zöge. Auf solche Weise müsste der Rest aller AuctorLtät schwinden und das „katholische' Tirol zum Gespötte der Feinde werden. Daher muss man sich voraus mehr

einigen und dazu ist nothwendig, dass man die Ursache der Uneinigkeit entferne durch ehrliche Aufklärung. Diese Ursache liegt eigentlich offen da: Ein Theil der Wählerschaft neigt mehr der christlich- socialen Partei zu, weil diese viel eisriger erscheint durch Abhaltung von Versammlungen, durch wirt schaftliche Reform-Anträge u. f. w., und besonders weil die Haltung im Parlamente mehr den Wün schen zu entsprechen scheint, die man einst verband mit der Wahl der Abgeordneten der Katholischen Volkspartei. Wir sprechen

nun der Katholischen Volks partei keineswegs den guten Willen oder den Eifer für wirtschaftliche Reformen ab, aber dass sie nicht rührig „erscheint', wie die christlich-sociale, kann auch Niemand leugnen. Wir brechen auch nicht den Stab über die Haltung der Katholischen Volksparlei, können jedoch die Bemerkung nicht unterdrücken, dass diese vielleicht darum so geschmäht wurde, weil man die Gründe sür diese Haltung nicht offenbarte und sich zuviel in das Geheimnisvolle einhüllte. Gegen den Führer der Katholischen

hoch gehalten und hochzuhalten versprochen hat. Was speciell die Gegnerschaft gegen Baron Dipanli und die Katholische Volkspartei hervorgerufen hat, dürf ten hauptsächlich folgende Punkte sein: Der Eintritt der Katholischen Volkspartei in die Majorität mit den Jungtschechen und ihr Verweilen in diese Majorität. Ktwas von der Hründung der Katholischen Wolks- Partei. Es hatte sich die Katholische Volkspartei gebildet, weil das Volk der beständigen Regie- rungs-Freundlichkeit des Hohenwart-Clubs müde

und seiner Regierungsfreundlichkeit und Nachgiebigkeit, so musste es sehr überraschen, als dieselbe gleichfalls sich anschickte, als Regierungspartei sich zu binden und in die Majorität einzutreten. Ja das musste umso mehr überraschen, da die Jungtschechen eine nationale Partei bilden, welche ihrem Principe nach Ungerechtes verlangt, als „Partei' die Nation höher stellt, als die Religion und nie den Titel „katholisch' bean spruchen kann und nie beanspruchen will. Wir geben gerne zu, dass auch unter den Jungtschechen gute Katholiken und brave

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 17.06.1896
Descrizione fisica: 8
deutschen Linken» Der Club der Vereinigten deutschen Linken hat in zwei Sitzungen am 12. nnd 13- dS. die innere po litische Lage e.örtert und versendet nun ein Coiniiinniquc, in welchem in der Form eines resümierenden Berichtes über den Verlaus der ParlamcutSdcbatteu aus die Schwierigkeiten hingewiesen wird, mit welchen die Partei zn lämpscn hatte, hervorgernfen durch Ver hältnisse, welche dem Einflüsse dieser Partei entrückt waren. Die Eoalilion habe leider die an sie ge knüpften Hofsnnngen

nicht erfüllt! und den folgenden Ministerien gegenüber habe die Partei ihre volle Un abhängigkeit gewahrt uud in allen Fragen das Interesse ihrer Wähler zur Richtschnur genommen. Von diesem Gesichtspunkte ans habe die Partei an dem Zustande kommen ter großen Reformen die auf der TageS- orduung standen, mitgewirkt und der Nachweis werde nicht erbracht werden können, dass damit irgend ein Grundsatz des Parteiprogramms verletzt worden wäre. Iu den Verhandlungen mit Ungarn habe die Partei die berechtigten

Interessen der österreichischen Reicho- hälste mit Ernst nnd Energie vertreten, und in zahl losen nationalen Kämpfen ihre Pslicht in vollem Um fange erfüllt. Was die Zukunft anbelangt, weiche sich praltisch unter dein Einslnsse der ncnen Wahlgesetze, gestalten wird, so wurde die Zuversicht ausgesprochen, dass die Grundsätze der Partei, insbesondere die ener gische Vertretung der Rechte und der Stellung des deutschen VolkSthums, die Vertheidigung der targen Rechie der StaatSeinheit gegen söderalistische

in den Reihen der ' Gesinnungsgenossen finde» werde. Uebereinstimiiieiid wurde die Hofsnnng ausgedrückt, dass die GesiminilgSgcnosscn und Ge- siunungSverwandten iu alle» Ländern stets von dem Bestreben geleitet sein werden, die trennenden Disserenz- puntte minderer Bedentnng bei Seite zu stellen. ES wurde der Ueberzeugung Ausdrucks gegeben, dass die nothwendige lnnftige Organisation der Partei nicht damit begonnen werden dürse, die.bestellende Form zu untergrabe« und zu zerbrechen. , Die nngebrochene

Einigkeit sei während des Bestandes des gegenwärtigen Abgeordnetenhauses zu erhalten; die dermalige Or ganisation sei eine wesentliche Grundbedingung für eine gedeihliche künftige Entwicklung, denn eine große deutsche fortschrittliche Partei, welche Vertreter aus allen Kronländern in sich schließt, die große Bedeutung des Mittelstandes iu ^rtadt nnd Land für Cultur uud Wirtschaft stets im Auge behält, sei eine Nothwendig keit nnd werde immer wieder, vielleicht uach mannig fache» Verirrungen, gebildet

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Volksblatt
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Pagina 1 di 10
Data: 05.10.1895
Descrizione fisica: 10
'. Die Socialdemokraten schreien ebenso wie die Liberalen, Deutschnationalen und Deutsch- fortschrittler oder wie alle die liberalen Spielarten heißen: Clerical, Clerical! Im Wiener Gemeinde» rathswahlkampf, wie bei den Wahlen in der- Provinz, da wird der christlichsocialen, ebenso wie der katholisch- konservativen Partei der Vorwurf, sie hätten clericale Strömungen, gemacht. Die liberalen Zeitungen, an? gefangen von der Großstadtjüdin bis hinab (oder hinauf)?) zur „Bozner Ztg.' schreien in holder Ein tracht

wird absichtlich gebraucht, um die katho lisch-conservative Partei (und eben so die christlich sociale) zu verdächtigen, als diene sie den materiellen Interessen des Clerus, als wolle sie die Herrschast des Clerus aufrichten und alle anderen Stände diesem unterthänig machen. Die Blätter und die Leute, welche diese Bezeichnung gebrauchen, wissen selbst sehr wohl, daß das alles un richtig ist. Allein manche Leute glauben diesen Schwa- droneuren aufs Wort. Es ist unglaublich, wie ge- - dankenlos mitunter

der conser- vativen Partei sei. Dem gegenüber constatiren wir neuerdings: Die katholisch-conservative Partei will nicht die Partei eines einzelnen Standes sein, weder des Bauernstandes allein, noch des Gewerbestandes allem, noch des Clerus allein; sie ist und will sein ihrem Ursprünge, ihrem Wesen und ihrem Ziele nach eine wahre und echte Volkspartei in der die Interessen aller Stände gleichmäßige Ver- retung finden sollen. Sollte mit dem Worte „clerical' aber gemeint sein der innere Zusammenhang unserer

Partei mit der heiligen Kirche, so ist diese Bezeichnung überflüssig, da in dem Worte „katholisch-conservativ' dieser Gedanke viel deutlicher ausgedrückt ist, als im Worte „clerical' ^ Im Munde und im Gebrauche unserer liberalen Gegner ist das Wort „clerical' zu einem Schimpf worte geworden, das den Bürger abschrecken soll. Die Judenprefse hat das oft bewährte Mittel auch bei den jetzigen Wiener Gemeinderathswahlen angewendet; es hat aber in Wien seine Zauberkraft verloren. Die Wiener merkten

die Absicht und wurden „verstimmt!' J^ den kleineren LandstÄten wird das Mittel wohl noch verfangen. Darum wollten wir neuerdings darauf hinweisen, daß es eine clericale Partei im Sinne Unserer Gegner gar nicht gibt und nie gegeben hat. politische Wundschau. Inland. Ginen,,glänzendey' Aieg hat. der Mann der „stillen' Arbeit^z Herr Paul Welponer erfochten. Er erhielt in den drei Städten Bozen (237), Meran (99), Glurns (14), im Ganzen 35V von 357 Stimmen. Die Betheiligung war fehr flau. In Bozen wählten

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Volksblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 13.09.1893
Descrizione fisica: 8
nach der größte Club ist die „Vereinigte deutsche Linke,' in welchem die Deutschliberalen beisammen sitzen. . Zur Zeit des eisernen Ringes Opposition bis zum Excess ist die „Vereinigte deutsche Linke' heute die erste Regierungspartei im Hause, sie mag das leugnen oder nicht. Sie hatte es schon bis zum eigenen Partei minister gebracht; aber als er glaubte, um der Ehre der Partei willen demissionieren zu müssen, liess die Partei ihn im Stiche und sie ist heute ohne Partei minister ebenso ministeriell als früher

derselben an seine Partei noch immer nicht verzweifeln. Herr von Plener und seine Partei haben außer uns Conservativen noch andere Gegner, welche ihnen die Arbeit recht sauer machen. Ich meine nicht die Jungczechen, sondern die Deutschnationalen unter Steinwenders Führung. Pleners Kampf mit Steinwender wird ein sehr schwieriger sein. Steinwender steht wirtschaftlich auf antiliberalem Boden und so ist einmal die Stimmung des nothleidenden Volkes. Wenn auch die Partei Steinwender in religiöser und vielleicht auch streng

österreichischer Beziehung Manches zu wünschen übrig lässt, ist sie wertvoll als Bundesgenosse in wirtschaft lichen Fragen, vorausgesetzt, dass sie consequent bleibt, was nicht immer der Fall gewesen sein soll. Am rücksichtslosesten und schneidigsteu aber führen den Kampf gegen die Liberalen die Christlich-So cialen, eine Partei, welche die Bevölkerung Wiens und Niederösterreichs aus dem liberalen Schlummer aufgerüttelt hat. Sie sind unsere natürlichen Bundes genossen und wir haben dieser Bundesgenossenschaft

zu bringen. Sie müsste ja blind sein, wenn sie noch glauben sollte, die alte liberale Partei, selbst in jüngster Schichte, habe im Volke noch einen Boden. Sie fasse Muth und lasse diese Partei einmal endgiltig fallen. So siegesmuthig Herr von Plener angeblich Neuwahlen ins Gesicht schaut die Bombe der Reichsrathsauf lösung hat jüngst Grausen und Entsetzen in den Reihen der Seinen hervorgerufen. Ein Fingerzeig' für die Re gierung! Sie soll sich nur kühn auf die christliche Seite stellen

die Social demokratie die consequentere Tochter des Liberalismus ist. Freilich möchte die liberale Partei diese Vaterschaft von sich schütteln; aber es gelingt ihr nicht. Auch die Verhandlungen der Enquete haben ergeben, dass die Vertreter der liberalen Partei mit den socialistischen Experten liebäugelten^ zwenn diese über die Handwerker recht loszogen.., ^ ^ ' Mit der socialistischen Partei gibt es kein Liebäugeln und kein Paktieren; da müssen Grundsätze gegen Grundsätze stehen. Darum

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 04.10.1900
Descrizione fisica: 8
voraussichtlich zwischen den beider seitigen Regierungen rasch eine Vereinbarung zu stande kommen, darin nämlich, dass die italienische Weinzollclausel zumindest in ihrer jetzigen Form nicht aufrecht erhalten wird. Per Wahlaufruf der ßhristlichsocialen. Die christlichsociale Partei hat den angekündigten Wahlaufruf an ihre Wähler nunmehr veröffentlicht. Wir geben im Folgenden seinen Wortlaut wieder: Der Wahlaufruf der christlichsocialen Partei wendet sich vor allem gegen die Obstruktion

: Die Verstaatlichung der Eisenbahnen, des gesammten Bank- und Geldwesens und der Kohlen gewinnung, sowie Stellungnahme gegen das verderb liche Treiben der Börse. . In Bezug auf den Aus gleich mit Ungarn heißt es, dass, wenn kein direkter Ausgleich' möglich sei, eine reinliche Scheidung der einzig richtige Ausweg sei. Schließlich wird das treue Festhalten an der Gemeinbürgschaft ausge sprochen und die gesetzliche Festlegung der deutschen Vermittlungssprache gefordert. Endlich versichert die Partei

, ^nach wie vor gegen den jüdischen Einfluss muthig ankämpfen zu wollen, und verweist auf die Thätigkeit der ^hristlichsocialen im Wiener Gemeinde rath und im niederösterreichischen Landtage. Die Wahlparole sei: „Gut deutsch, gut christlich, gut österreichisch!' Angesichts der bevorstehenden Wahlen wendet sich die christlichsociale Partei an ihre Gesinnungsgenossen und Freunde aller Orten im Reiche mit nachstehendem Aufrufe: An unsere Wähler! Das Haus der Abgeordneten des österreichischen Reichsrathes ist aufgelöst worden

und die Neuwahlen sind bereits ausgeschrieben. Schwere Kämpfe liegen hinter uns; die christlichsociale Partei, hat aber diese Kämpfe bestanden und durch die Treue untr Opferwilligkeit ihrer Anhänger glänzende Siege erfochten. Die überwältigende Mehr heit des Gemeinderathes der Stadt Wien, die Mehr heit im niederösterreichischen Landtage gehört unserer Partei an, und in unentwegter Treue zum christlichen Volke, in ehrlicher Arbeit waren wir bemüht, alle jene Versprechungen zu erfüllen, deren Erfüllung

im Wirkungskreise dieser Körperschaften gelegen ist, um hierdurch unseren Wählern den Dank zu zollen. Das Schwergewicht einer politischen Partei liegt aber im Parlamente, denn nur dort ist die Möglichkeit ge boten, alle jene Gesetze zu schaffen und jene Reformen durchzuführen, welche die producierenden Stände seit Jahren verlangen. Darum ist es unsere Pflicht, in den bevorstehenden Wahlkampf mit aller Kraft ein zutreten. Ans stehen aber nicht jene Mittel zur Verfügung, mit welchen gegnerische Parteien ausge

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 15.02.1896
Descrizione fisica: 4
diesen Beschluß als einen förderlichen und hochwichtigen und wissen auch die übri gen Beschlüsse des Landtages wohl zu würdigen. Tat kann unS aber, die wir an der Psorle des Landtage» wiederholt angepocht haben, um die liberale Partei an ihre politische Aufgabe zu mahnen, nicht hindern, über das politische Er gebnis dieser LandtagStagung in nichte weniger als befrie digtem Sinne zu sprechen. Man mag e« zu anderen Zeiten ganz berechtigt finden, daß sich der gesammte Landtag als eine bloße VerwaltungS- maschine

konstituirt; aber eS wäre unserer Meinung nach, deren Maßgeblichst durch die Thatsachen unterstützt wird, einer liberalen Partei diesmal anpassci.dcr gewesen, ihre Stellung zu der inneren Rcichspolitik dort zu präzisiren, wo ihr eine solche Stellungnahme durch die Ereignisse geradezu gebieterisch auferlegt wurde. Oder glaubt die liberale Partei Tirols wirklich, sich und der von ihr zu vertretenden Sache zu nützen, wenn sie dort schweigt, wo jede sich freiheitlich gesinnt nen nende Partei das Wort

zu ergreisen hat? Wir brauchen für aufmerksame Leser unseres Blattes nicht daran zu erinnern, was wir meinen. Die Ltell» watutillk in Feldkirch; die von uns und anderen Tiroler Blättern veröffentlichten BcerdigungSszcncn, welche nicht» weniger als geeignet sind, unser Land den Fremden alö gast lich erscheinen zu lassen, hätten wohl Anlaß genug tür eine kräftige Partei dargestellt, um die Regierung mit der Ge sinnung der von den liberalen Abgeordneten vertretenen Wählerschaft bekannter

zu machen. Eine wachsame Partei hätte aus der staatlichen Anerkennung des Feldkirchner Jesuiten gymnasiumt ein nicht zu unterschätzendes Moment gezogen, der Regierung nahe zu leg?n, daß auch die liberale Partei ernste und bcrücksichtigungswürdige Wünsche hat. Eine politisch geschulte Partei thut gut, sich immer neue Konzcssio-iS- punkte zu schaffen, und sie hat eS mit der Schaffung cincS solchen Borrathes immer leichter, wenn ihr seitens der Re gierung Handhaben geschaffen werden. Man hat uns in Bozcn im Jahre 1886

ein Slaatsgymnasium genommen, ohne daß uns, den Liberalen, hiefür ein ausreichender Ersatz Z ge boten worden wäre. Denn daß sich da« Franziskanergym nasium in wissenschaftlicher und pädagogischer Hinsicht be währt, ist eine Sache für sich und kann uns, die liberale Partei, nicht veranlasfen, die Anstrcbung einer Kompensation für die weltliche Anstalt aufzugeben. Die Kompensation könne ja auf jedem Gebiete, vaS unserem Herzen nahe liegt, er folgen. WaS die Becrdigungöszcnen anbelangt, so brauchen wir bloß darauf

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Der Burggräfler
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Pagina 3 di 12
Data: 15.08.1894
Descrizione fisica: 12
. So jubeln ihre Gegner in allen Tonarten. Wir behaupten, daß viele „Politiker' tlnserer Partei aus Leibeskräften arbeiten, um diese unsere gegnerische Partei in ihrem Siech- thum auszuhalten, sie zu stärken und ihr Gesundung zu bringen. Ueber die Abbröckelung der libera len Partei schreibt die „Agramer Ztg.' folgender maßen: „Offiziell herrscht in Oesterreich die „Koalition'. In dieser Koalition ist die deutsch liberale Partei, parlamentarisch genommen, die stärkste, sie hat mehr als hundert Stimmen

im Abgeordnetenhause. In der Bevölkerung selbst ist ihre Stellung eine solche, daß sie seit 1879 nicht ein einziges neuer Mandat mehr zu ge winnen imstande war, sondern ununterbrochen selbst die sichersten Mandate verliert. Sie ist die zeotralistische StaatSpartei pur sresllsnos und von den 14 Abgeordnetensitzen der Haupt stadt hat sie nur noch die Hälfte inne! Sie ist die deutsche Partei, wenigsten- nennt sie sich so, aber sie verliert gerade in den rein deutschen Provinzen immer mehr und mehr an Boden. Kärnten

wurde als die getreueste der getreuen Provinzen angesehen, jetzt gilt eS fast als sicher, daß sie die beiden dort erledigten Mandate ver liert. Da- derzeit erledigte Bruck-Leobener Mandat ist das letzte BolkSmandat in der grünen Steiermark, da» die Liberalen besitzen, und sie werden er wahrscheinlich verlieren. Auch Czer- nowitz gehörte unbestritten zu ihrem „Besitzstände', auch dort find sie bedroht. Sollte nun die li berale Partei, der die Nationalen und Antise miten ein Mandat

nach dem andern abjagen, die vier Sitze, von denen ich sprach, verlieren, so bliebe sie noch immer die stärkste Partei im Parlamente, aber ihre Schwäche im Lande und Volke wäre wieder einmal eklatant vor aller Welt bewiesen. Und rS ist eine alte Erfahrung, daß keine Partei auf die Dauer sich auf einer rein künstlichen Basis erhalten kann. Große Staatsmänner haben eS versucht, Parteien und Systeme zu halten, die keinen Boden in der Bevölkerung hatten, niemand entwickelte darin größeres Geschick als Guizot; der Erfolg

bleibt aus, weil das Unnatürliche nicht für die Dauer sich behaupten kann. Man hat sich oft gewundert, daß die deutschliberale Partei, trotz ihrer nume rischen Stärke im Parlament, so wenig Einfluß ,n der Regierung und Verwaltung besitzt. Hier haben sie die Lö sung des Räthsels. Die maß- wissen ganz gut, daß diese beiden Minister zwar nicht parlamentarisch, aber politisch vollkommen in der Luft schweben, daß nur eine Minderheit der Bevölkerung hinter ihnen steht, daß sie Ge nerale

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 22.05.1896
Descrizione fisica: 16
bei sich selbst. Der Tag von Aussig war ein solcher, wie er zeitweilig nothwendig wird, um nachzusehen, wie sich die Sachen gestaltet haben; um die Räder und Achsen zu untersuchen, wie sie standgehalten haben; um zu überlegen, wie eS weiter gehen soll. Ein Festtag war dazu von deutschsortschrittlicher Partei auSersehen: die Wanderversammlung deS Vereines für Geschichte der Dentschen in Böhmen. Der Tag erinnert in seinem Verlaufe an so manchen anderen in Dentschböhmen, von denen große Unter nehmungen ausgegangen

sind. Die Zeiten sind ernst; große Wandlungen haben sich vollzogen; binnen Kurzem wird ein neues VolkshauS zusammentreten — die Deutschen in Oesterreich haben Veranlassung, an die Zukunft zu denken. Daran sollte diesmal von Aussig auS erinnert werden, zunächst für die Deutschen in Böhmen, aber nicht weniger jedoch auch für die Deutschen in ganz Oesterreich. Das Wort von der „großen deutschen Partei' wurde weithin schallend von einer Zinne dieses großen österreichischen Thores, durch welches die Elbe

; „berufen' aber auch, weil er im Namen und mit Ermächtigung jener deutschen Partei gesprochen hat, auf Palais bei Moskau durch die Erlöserpforte und die be rühmten Gemächer Katharina«, deren prunkvolle Ausstattung sich kaum beschreiben läßt, in den Kreml ein. Nach und nach bildet sich ein glänzender Festzug, der, von den Truppen stankirt, alle Säle deS ersten Stockwerkes durchschreitet und endlich im Thronsavle, dem sogenannten AndreaS-Saale, Halt macht. In dem Festzuge bilden die goldstrotzrnden Uni

, mit den kostbarsten Edelsteinen besetzten Krone überragt. Die drei deren Schultern bis jetzt allein die Wahrung des deutschen Volksthums lastete; jener Partei, welche die weitaus größte Anzahl deutscher Abgeordneter in die österreichische Volksvertretung stellt, deren Wort und Haltung denn auch von dem größten Einflüsse ist auf den Gang der Dinge in diesem Reiche. Dr. Ruß folgte nicht, als er in Aussig die „große deutsche Partei' verkündigte, einer rednerischen Eingebung des Augenblickes; er sprach in Erfüllung

einer Aufgabe mit vorbedachter Ueber- legung und mit Zustimmung der ganzen Partei der Vereinigten deutschen Linken. Dr. Ruß ent wickelte die Gesichtspunkte für die große, deutsche Partei. Die Slaven haben im Reiche ihren Ein fluß und ihre Macht vergrößert; um so mehr müssen die Deutschen auf Abwehr bedacht sein. Die soziale Gesetzgebung fordert ihre Rechte; für den Ausgleich mit Ungarn sind endlich die Zeiten vorüber, welche nur darauf bedacht sein konnten, die „zurück gebliebene' Reichshälfte auf unsere

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Lienzer Zeitung
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Pagina 5 di 24
Data: 08.12.1900
Descrizione fisica: 24
Lrflt Anlage M Ur. W der „ilienztr Teilung' vom 8. Dmmbtr IM. Das Zünglein an der Wage. Ein Geleitwort für Wähler und Wahlmanner. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt. Wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Ev. MatthSi, 7, IS. Der Tag des Gerichtes für Volksver rath und Volksverkauf ist da! Die Wähler sind der Gerichtshof und vor den Schranken dieses Gerichtshofes steht heute der Angeklagte: die Katholisch-Consevvativen oder die clericale Partei. Und warum? Es ist eine vielseitige

Anklage, welche gegen diese Partei erhoben wird. Am meisten in die Augen springt uns aber die Thatsache, daß die clericale Partei ihre eigenen deutschen Wähler verrathen und verkauft hat. Dadurch hat sie alle jene Wirren über Oesterreich her aufbeschworen, unter welchen Wirren alle zu leiden haben. Hätte das Unheil verhütet werden können! Um diese Frage zu beantworten, brauchen wir uns nur das aufgelöste Abgeordnetenhaus anzusehen. In demselben saßen 195 Deutsche, wobei aber die deutschen

Socialdemokraten nicht mit eingerechnet sind. In der Sprachenfrage hät ten auch die Italiener (19 Mann) mitgestimmt,, so daß eine Mehrheit von mindestens 214 Abgeordneten geschaffen wäre gegenüber 211 anderen Abgeordneten. Die clericale Partei war 37 Mann stark, somit das eigentliche Zünglein an der Wage. Sie hat sich aber vom ersten bis zum letzten Mann auf die Seite der Tschechen, Polen und Windl>chen gestellt. Das Zünglein an der Wage, die Clericalen, neigte zu den Nichtdeutschen. Da durch geriethen

die Deutschen in die Minder heit. Wie war die Geschichte! Graf Badeni hatte mit den Tschechen eine Art Kuhhandel abgeschlossen. Er sagte zu den Tschechen: „Wenn Ihr für den Aus gleich mit Ungarn stimmt, wie ihn die Regie rung beantragt, so bekommt Ihr die Spra- chenverordnungen.' Die Tschechen waren ein verstanden. Die clericale Partei trat an die liberalen Tschechen heran und sagte: „Wenn Ihr uns darin unterstützt, daß wir wieder die Schulen in die Hand bekommen, so gehen wir mit Euch.' Die Tschechen

Gemeindevorsteher in Böhmen mußte Zuschriften und Acten in tsche chischer Sprache annehmen, war er des Tsche chischen nicht mächtig, dann mußte er sich die Schrift verdolmetschen lassen. Die deutschen Parteien vereinigten sich zur Abwehr gegen diesen Gewaltact der Re gierung. Die clericale Partei, die Hagenho- se r, Wagner u. s. w. verzogen keine Miene und blieben aufSeite der Tsche chen sitzen. Am 30. März 1897 gaben die Tschechen im Reichsrathe eine Erklärung ab, in welcher Erklärung sie sagten

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 27.12.1895
Descrizione fisica: 8
gemeint. „Die Freiheit — wie ist sie in der allgemeinen Wert schätzung gesunken!' Dann kommt ein bitterer Ergüss über den Niedergang der liberalen Partei. „Gewiss, die Abkehr großer Bevvlkerungskreise von der liberalen Partei ist nicht zu leugnen.' Und das, trotzdem die Regierung so energisch zu helfen sucht! „Wie haben bei uns, gerade von dem Augen blicke an, wo die vieljährige Bekämpfung der liberalen Partei ihre Früchte zu tragen begann, die Regierungen die Wichtigkeit dieser Partei ein sehen

gelernt!' Aber nun kommt auch ein Sünden bekenntnis für die liberale Partei in Form eines Unterrichtes für die Zukunft. Die liberale Partei muss sich aufraffen und nachholen, was sie bis her versäumt. Also, wie soll sie aufgeputzt werden? Die Partei muss „sich mehr in den Dienst des Volkes stellen', und zwar „des deutschen Volkes', „engere und beständigere Fühlung mit dem Volke, aus dem sie (?) hervorgegangen'. Die Partei hat von jeher „eine Neigung zu bureaukratijcher Verknöcherung (sehr gut

!) gezeigt'. Die liberale Partei „bedarf insbesondere der Belebung und Erneuerung durch die Jugend'. Die liberale Partei „muss mehr Vertrauen zu sich selbst und zu ihrem Programme fassen'. (Geht schwer.) „Den Volks bedürfnissen muss sie eine ernste und wachsame Aufmerksamkeit zuwenden und auf eine wirksame und fühlbare Befriedigung derselben unermüdlich hinarbeiten.' (Jetzterst?) „Eine Vereinigung aller unabhängigen Geister (!) zu sein, ein Bund aller Männer, die Wert darauf legen, selbst zu denken

und selbst zu handeln (!), ein überlegtes Zusammen wirken aller, die sich nicht wollen bevormunden lassen, komme die Bevormundung von einer Re gierung, einer Kaste, einer Kirche oder einer de magogisch aufgeregte« Ueberzahl — so denken wir nns die Zukunft der liberalen Partei.' So schreibt die „N. Fr. Pr.'. Sie mag sich das denken, aber vorauszusehen ist nur der klägliche Untergang der Partei, die so viel Unheil über Oesterreich gebracht. Ungarn. Aus Budapest wird berichtet: Der König

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 23.08.1895
Descrizione fisica: 8
ist, welcher Feindseligkeit die „scharfe Tonart' sich bei der liberalen Partei erfreut; ganz anders als das „T. Tagbl.' unlängst seinen Lesern vor geschwindelt hat. Das Blatt schreibt: „Der bisher mehr verborgene Krieg im clericalen Lager hat nun eine bestimmte, auch für den Gegner erkennbare und fassbare Gestalt an genommen. Der Schlachtruf der Jungen (!) lautet: Fort mit allen jenen, die nicht gegen das Wehrgesetz gestimmt haben! (Das ist stark!) Nun weiß man genau, auf wen es die Herren Zallinger, Schöpf (!?), Walter

von schwer wiegender Bedeutung den Landtag beschäftigten: die italienische Frage, die Schul-, die Grundbuchs-- und die Wehrfrage. In derwälschtirolischen Frage zeigte slch die elericale Partei nach außen hin einig.... Nun kam die Schulfrage. Da trat schon der Zwiespalt zwischen den Extremen (wo rin extrem? D. R.) und den Gemäßigten in der clericalen Partei offen zutage, obfchon sie durch das bezügliche Gesetz Dank der Nachgiebjg- , Liberalen die Herrschaft über die Volks schule vollständig

. Ein Wahlsieg dieser Partei würde daher nicht bloß einen Stillstand, sondern geradezu einen Rückschritt in der Cultur entwicklung zur Folge haben. Er müsste daher vom Standpunkte der Landesinteressen nur lebhaft bedauert werden.' Das ist das Urtheil des Liberalismus über Herrn v. Zallinger und die „scharfe Tonart', ausgesprochen von einem Blatte, das so gern die liberale Partei in Tirol von obenher schul meistert und den Ton anzugeben sucht. Fassen wir unser Urtheil darüber zusammen: Es ist ein Unsinn

denn die Regierung doch besser gethan, sich früher genauer zu unterrichten. Erst kürzlich hat ein Blatt die Ansicht geäußert, die Verlegung sei erfolgt, weil die Wählerlisten bis zu der Zeit nicht hätten fertig gestellt werden können. Am nächsten kommt man vielleicht der Wahrheit mit der Anficht, dass die Verhandlungen in Wälschtirol diese Verzögerung veranlasst haben.) „Doch hören wir, dass bereits die verschiedenen Parteien (wir zählen im Lande deren vier, die conservative Partei, die Partei der scharfen

Tonart, die gemäßigt- liberaleund die deutschnationalePartei) sich zu den Wahlen rüsten.' (Wir glauben, es ist nicht klug vom „Vaterlayd', so zu schreiben und eine derartige Scheidung bezüglich der conser- vaiiven Partei zu proclamieren — eine conser vative Partei für sich darzustellen und davon die scharfe Tonart grundsätzlich zu trennen, als sühre diese zum „Anarchismus' und zur „Revolution', und stehe der conservativen Partei so ferne wie die gemäßigt-liberale und die deutschnationale Partei

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 10
Data: 28.05.1896
Descrizione fisica: 10
, und eine Aufforderung dieser Art sei an keinen der großen konservativen Verbände ergangen. Eine unbedingte StaatSpartei müsse sie jedoch bleiben, wenn sie nicht den Boden unter den Füßen verlieren will, ohne einen anderen zu finden. Dieselbe Partei bleiben und zugleich eine andere sein, könne weder die Linke, noch eine andere konservative Fraction. Des halb sei der Funke des Zwistes, der in diese Partei geschleudert worden, nicht ohne Gefahr für diese selbst. Die „N. Fr. Pr.' hält hingegen die Bildung einer neuen

Partei für unerlässlich, uud zwar einer Partei, welche mit Energie und Rücksichtslosigkeit die nationalen und freiheitlichen Interessen der Deutschen in Oester reich vertritt. Die Deutschen brauchen, so fuhrt das Blatt aus, eine Partei der That, sie wollen Ver treter ihrer Wünsche, Gesinnungen und Bestrebungen. Das „N. W. Tgbl.' ist der Ansicht, dass es haupt sächlich an einem Führer fehle, der eS versteht, die Herzen der Menschen mit sich sortzureißeu. Die j „ Oeslcrr. VolkSztg.' setzt gleichfalls

die Nothwendig keit der Bildung einer neuen fortschrittlichen Partei auseinander, glaubt aber nicht, dass diese Partei aus einer Umgestaltung der Vereinigten deutschen Linken hervorgehen könne. Die neue deutsche Fortschritts partei werde eine durchaus volksthümliche sein müssen, losgelöst von dcni Großgrundbesitze, der sich ihr allen falls national, dem aber sie sich politisch und wirtschaft lich nicht angliedern könne. — Wie die „N. Fr. Pr.' meldet, ist sür Mitte Juni in Linz behufs Neu gestaltung

des Programms der deutschliberalen Partei Oesterreichs eine Parteieonserenz geplant, an welcher die Mitglieder der Vereinigten deutschen Linken, die LandtagS-Abgeordneten und andere hervorragende Ver treter der Partei aus c^llen Provinzen theilnehmen sollen. Derselben werden 'die Berathungen der Ver trauensmänner in den einzelnen Provinzen des Reiches vorangehen. Frankreich »nd Russland. Aus Anlass der Moskauer KröuuugSseier hatte der srauzösische Kriegsminister den Truppen für den 26. Mai Urlaub bewilligt

und der Zusammentritt des letzteren fast gesichert, als im letzten Augenblicke der Führer der Radikalen, Pasitsch, im Namen der Partei an den König die Forderung stellte, der König solle bei der Eröffnung der Sitzungen erklären, er werde nach Be endigung der Berathungen ein neutrales oder radicaleS Ministerium zum Vollzug der Wahlen berufen. Der König, welcher feinen Willen kundgab, die BerfassnngS- revision ehrlich durchzuführen, wies das Ansinnen Pa- sitschS zurück, weil die königliche Würde ihm verbiete

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