zu füllen, ihr« Menschen zunächst zu umgeben hatte. Unter vielfältigem Hausrat, der noch der Unterbringung harrte, stand der Meister Wagner, seines Zeichens ein Tischler, und hielt «inen Gegenstand in Händen, den ei aufmerkend betrachtete; denn er schien »hin wert, nicht wieder in die Stifte mit Ge rümpel und Speichertrodl zurückzuwandern, in der er ihn gefunden hatte. Cs war eine schön geschnitzte» schwebend« Taube, die mit ausgebretteten Flügeln und nur leicht ge öffnetem Schnabel in der Luft
zu hängen schien: die Federn des breiten Schwanzes schienen steuernd gespreizt, der zarte Flaum um hals und Brust war sanft und wohl- geordnet, wie vom Winde an den Leib ge preßt. während durch di« weiter hinten stehenden Federn ein Luftzug geweht haben mochte, der hier und da einen Kiel aus dem Federkleide heraushob und die zarten Posen sträubte. „Frau,' rief der Meister in di« Küche hin- über. — „sieh her! — Ist das nicht der hei- lige Geist, so wie er m unserer Bibel ab- gemalt ist?' — Frau Wagner
Wagnerk — Ja, seht mich nicht so ungläubig an, es ist wahr. Ihr entsinnt Euch gewiß, daß da am Fußende von oben her manchmal «in geteilter Vorhang herunter, hangt? Ra also...! Ost ist er oben mit einer Rosette befestigt: hin und wieder sieht man aber auch, daß ein Engel ihn in Händen hält oder ein DogÄ im Schnabel. Das ist unser Fall, lieber Wagner. Verlaßt Euch drauf, Euer Täubchen hat im Zimmer Eures Ur-Ur-Ahns den Vorhang fest gehalten! Mag sein» daß es ein rechtes Turteltaubennest
wie ein anderes Schnitzwerk. Aber ich sehe ja. Ihr stoßt Euch an ihrer Herkunft. Gut denn; ich packe mei- meinen Heiligen Geist wieder «in und werd' ihn anderswo sich ausgießen kaffen. Und damit Gott befohlen und nichts für ungut, Hochwürden!' — Den Abend faß Meister Wagner beim Dämmerschoppen im Kreise seiner Freund«, der Eigenheim-Siedler. Und packte plötzlich ein Bündelein auf und schälte aus papiere nen Hüllen ein Etwas heraus, den geschnitz ten Körper einer Taube. Und erzählte dazu, wie es ihm damit ergangen
, so und so und so. — „Und' — er schlug mit der Faust auf den Tisch, — „nun frag' ich Euch. Leute: | Warum soll eine so schön geschnittene Taube nicht ebenso wohl ein Dill» des Heiligen Geistes fein, wie eine, die ein Maler gemalt hat?' — „Recht hast du.' sagt« ein anderer, — „und schön ist sie obendrein, wahrhaftig ein kleines Kunstwerk! Schade, daß der Pfarrer sie nicht will!' — „Einen Gedanken Hab' ich,' meint« Meister Wagner, — „wenn ihr mir darin hÄft, ist's schnell getan. — Warum sollen wir nicht, wie in allen Tagen unsere