Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 2
in die unt er e Si! lgaße, gegen Süden geradewinklig in die ofcm ' S ill g aß e und nördlich in die kurze Kapucinergaße über. An die untere Sillgaße endlich reiht sich in der östlichen Fortsetzung nach dem Sillcanal die Vorstadt Dreihe'iligen, auch Kohlstadt ge- uannt, mit ungeregelten Häusergruppen. Der Stadt-Theil jenseits des Inn umschließt nur die zwei Vorstädte St. Nikolaus u. Maria- Hilf. Hier aber haben wir die ersten Ansiedelungen zu suchen, aus welchen die Stadt Innsbruck erwachsen
ist ('A. Von der römischen Mansion Veldidena, welche in den Feldern südlich von Innsbruck da wo jetzt das Dorf Witten sich breitet ihren Standort hatte, führte die vereinigte Heeres- und Handelsstraße vo^ Verona, Zuvavum und Laurcacum über den Inn nach Scharmz, Partenkirch, und Augsburg. Am jenseitigen Ufer auf der Stelle, wo die Brücke einmündete, und die Straße weiter sich fortbewegte, haben sich wahrscheinlich schon in früher Vorzeit Erwerbsleuie medergekßen, welche vom Verdienste des Verkehres sich erhielten
. Hier dürste viel- leicht der portus Oeui zu suchen sein, welchen Aribo in der Lebens- beschreibung des h. Corbiman nennt, da er die Ueberlragnng des Leibes dieses Heiligen von Mais nach- FreisuH erzählt:' àmlà gutem traosalpiriisä jugibiis cuna ad portum Öeiit fluminis cum tantis reliquiis viri religiosi pervcnerunt, magna türm a clcrico- rum et laicorum utriusque sexus ibidem obvìatn saricto viri Dei corpori facta est, et cum magna Letaniarum laude receptus est ( 2 ). Sicher finden wir Innsbruck
im 12. Jahrhundert als einen bedeuten- den Markt, welcher unter dem Schutze der Grafen von Andechs auch über das rechtseitige Ufer des Inn 'sich ausbreitete, und später zur 1) Die vollständigste »Geschichte der Stadt Innsbruck und der umliegenden Gegend« hat in zwei Bänden Franz K. Zvller geliefert (Innsbruck bei Wagner iSlß). Der geneigte Leser, w.elcher sich durch das viele Ueberflüßige und Unwichtige nicht abhalten läßt das Ganze aufmerksam zu durchwandern, wird darin einen reichen Schatz von Nachrichten
und auch Wesentliche Beiträge zur Geschichte deS Landes finden. Einen guten Auszug davon liefern die beiden Büchlein: Inns- druck und seine Umgebungen (bei Felician Rauch 1348) und Innsbruck i. I. 185t (bei Witting). 2) Nach dem Te.rt in den Annalen von Resch II, S76. ' ^