im französischen Lothringen. Einer der wirtschaftlichen Hauptgewinne, die der Krieg von 1870/71 Deutschland einbrachte, war die Erwerbung der großen Eisenlager in Lothringen. Sie wurden durch die Abgrenzung der Reichslande damals ziemlich genau halbiert. Die Franzosen haben freilich immer behauptet, den größten Teil behalten zu haben, aber wahrscheinlich mit Unrecht. Nach der französischen Schätzung sollen sich die Lager so ver teilt haben, daß Frankreich 3000, Deutschland 2330 und Luxemburg 270 Millionen
hatte, hat Frankreich von seinen 16 Millionen Tonnen geförderter Erze noch einen großen Teil nach Deutschland ausgeführt. Da die Eisenvorräte der Erde in ihrer Dauer bei einem weiteren Wachstum des Abbaues nicht gerade gün stig beurteilt werden, ist es für Deutschland wertvoll gewesen, seine eigenen Lager schonen zu können. Uebrigens ist daran zu erinnern, daß der wirtschaft liche Erwerb neuer Eisenerzlagerstätten bei dem Streit in Marokko eine wichtige Rolle gespielt hat. Die französische Schätzung des Gehalts
der französische Ingenieur Guillain nach län geren Untersuchungen über den Abbau und den Ver brauch der verschiedenen Eisenerze in Frankreich, Bel gien, Deutschland und Luxemburg. Es darf zuge geben werden, daß der französische Sachverständige Recht behalten hat, aber eben nur deshalb, weil die gewaltige Entwicklung der deutschen Eisenindustrie die Aufnahme der gesteigerten Erzeugung auch der ausländischen Bergwerke ermöglicht hat. Der Mittel punkt des französischen Bergbaubezirks ist die Stadt Briey
, derselbe Ort, wo die deutsche lothringische Armee zuerst auf sranzösifchem Boden festen Fuß faßte. Das Becken von Briey hatte im Jahre 1910 13 Millionen Tonnen Erz gefördert und es wurde geschätzt, daß der Ertrag sich im nächsten Jahrzehnt um weitere 12 Millionen Tonnen steigern würde. Davon sollte Frankreich selbst 3-6 Millionen Tonnen verbrauchen, Belgien 2-5 Millioneil, das Saargebiet und Luxemburg 2-4 Millionen und die übrigen 3-5 Millionen Tonnen die deutsche Eisenindustrie am Rhein und an der Ruhr