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umgebaut, sie erhielt dazumal das heutige byzantinische Minarett. Später muß der Magnus stab wieder nach Füssen gewandert sein. Im Jahre 1756 haben die Lanaer dann den Wunderstab ausgebeten. Nach dem Pfarrbuch von Lana wurde hier am 9. Mai als am Montag nach dem dritten Sonntag nach Ostern eigens Feiertag gehalten und es wurde der Stab des heiligen Magnus in feierlicher Prozession von der Mariahilfkirche (heute Et. Johanneskirche) in die Pfarrkirche getragen. Von dort zog der Stab nach dem heiligen Amt

hinaus auf St. Agatha und zum Schlüsse wieder nach Maria Hilf. Unterwegs war an drei Stellen Wasser und Erde unter Anrufung des heiligen Magnus geweiht worden und an fünf Stationen segnete der Stab die Felder. Die Füssener Prälaten hielten sich öfters in Lana auf. Abt Plazidus Kerle ist hier sogar im Jahre 1770 gestorben und in der Kapu zinerkirche beigesetzt worden. Wer dem Gagershof waltet noch in unsern neuesten Zeiten segnend der Stab des heiligen Magnus. Während die Traubenfäule alles verheerte

der heiligen Margareth in Lana. Zu letzterer gehörte viel Grundbesitz in Lana. In den Besitz des St. Margarethenkirchleins war der Kaiser auf folgende Weise gekommen. Die Welsen besaßen, lange bevor die Grafen von Tirol auftauchten, das ganze Gebiet von Ulten, Lana und Eppan als Reichslehen. Herzog Welf VI. ver lor nun allzufrühe seinen Sohn und wurde darüber fast trübsinnig. Bei Gelagen, Turnieren und lärmenden Festen suchte er seinen Gram zu ersticken. Als Folgen stellten sich große Geldverlegenheiten

ein. Da entlieh Welf VI. von seinem Schwe stersohne. dem Kaiser Friedrich II, große Summen, wofür er diesem zur Sicher stellung seine Besitzungen verpfänden mußte. Unter den Pfandgütern befand sich auch St. Margarethen in Lana mit samt dem reichen Grundbesitz, dem Patronats- recht über das Kirchlein und mitsamt dem ganzen Zehent „gelegen zwischen obern und untern Lugagnan (Lana)'. Im Jahre 1365 amtete der Eerngütler Konrad als Mehner der Margarethenkapelle. Dem deutschen Orden war also ein ausgedehnter

Grundbesitz in Lana an gehörig, eine Ordensniederlassung mit mönchischem Zusammenleben, eine sogenannte Kommende, errichtete er hier aber nicht. Desungeachtet gewann er anderthalb Jahrhunderte später eine in das Leben von Lana einschneidende Bedeutung, als ihm durch päpstliche Bulle vom 16. April 1396 die Pfarre Lana, welche bisher durch Weltpriester versehen worden war, einverleibt wurde. Wie stand es um diese Pfarre?

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 17 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

Nach einer alten Überlieferung in der gräflichen Familie von Brandis ist die Pfarrpfründe Lana durch die Grafen von Pflaumb (Flavon) gestiftet worden, doch ist unbekannt, wann diese Stiftung geschehen ist. Jedenfalls geschah sie vor 1170, weil die Herren von Brandis und Leonburg zufolge der Überlieferung ihre Stamm sitze Leonburg und das spätere Altbrandis im Laufe des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Pflaumb erwarben und weil die älteste bezügliche Urkunde bis in das Jahr II 70 hinaufreicht

. Mindestens seit dem Jahre 1276 übten die Herren von Brandis das Vogteirecht über die Pfarre Lana aus. Wegen dieses Rechtes gab es gar bald Streitigkeiten mit den Pfarrern. Das Vogteirecht bestand hauptsächlich darin, daß kein Pfarrer oder Vikar einfitzen noch einen Hilfspriester anstellen durfte ohne Zustimmung der Vögte, ferner darin, daß der neue Pfarrer dem Vogt die getreue Erfüllung seiner Pflichten mittels Hand schlages angeloben sollte und durch Übergabe der Kirchenschlüssel seitens des Vogtes

förmlich installiert wurde. Im Jahre 1396 wurde also die Pfarre Lana dem deutschen Orden und zwar der Kommende zu Bozen einverleibt, dergestalt, daß diese nunmehr die Pfarre mit Priestern ihres Ordens besetzen durfte. Der erste vom Orden eingesetzte Pfarr vikar und Deutschordensbruder Matthias von Espeld konnte aber nicht in den tatsächlichen Besitz der Pfründe gelangen. Die Familie Brandis-Leonburg hatte nämlich beim Trientner Bischof die Einsetzung eines Gegenpfarrers in der Person des Weltpriesters

Johannes von Embach durchgedrückt. Letzterer hielt sich unter dem Schutze des Trientner Bischofs und mit Hilfe der vogtlichen Familie Brandis, trotzdem er exkommuniziert und wiewohl über die ihm anhangende Pfarrgemeinde das sogenannte Interdikt mit Sakraments-Gottesdienst und Begräbnissperre ver hängt worden war, durch volle 34 Jahre. Sogar die große Kirchenversammlung von Konstanz (1417) hatte sich mit dem Fall Lana beschäftigt. In der Folgezeit gab es fortgesetzt Streitigkeiten zwischen dem Deutschen

Orden und der durch die Familie Brandis bevogten Pfarrgemeinde wegen des ober wähnten Vogteirechtes. Um das Jahr 172! ging nun der Deutsche Orden mit dem Gedanken um, statt der eingezogenen Kommende Trient eine eigene Kommende in Lana Zu errichten. Allein dieses Vorhaben kam nicht zur Verwirklichung, weil die Pfarrgemeinde sich dagegen sträubte. Sie meinte, wenn schon bisher wegen der Vogtei und anderer kirchlichen Ansprüche des Ordens fortwährend Streitig keiten bestanden hätten

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 20 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

Ordenshände, so gerate die Gemeinde ganz in Unordnung, obwohl sie ohnedies schon mit Kriegsschulden und mit Unterhalt von Witwen und Waisen schwer belastet sei. Man lese noch den Punkt 19 des Vergleiches zwischen dem Deutsch orden und der Pfarrgemeinde Lana vom 20. Mai 1728. Da heißt es.' Betrifft die ungehaltene Verehelichung so vieler vermögensloser Leute, welche die kostbare Wasserarch an Eisen und Holz so freventlich berauben, sogar die grünen Band- Pelzer abhauen, die Gärten

beiläufig aus dem Jahre 1600 vor. demzufolge von 40 Haus nummern nur 13 von den Eigentümern bewohnt wurden. ^ Acht werden als ganz verödet aufgeführt und die übrigen waren von Pächtern und Tagwerkern bewohnt. Bei dieser Eestaltsame der Dinge wird die große Anzahl der Kreuzgänge, welche man in Lana nach einer Pfarraufschreibung des Jahres 1734 abhielt, nicht wundernehmen. Am St. Georgentag zog man nach St. Georgen, „damit uns Gott vor hietzigen Fiebern und giftigen Krankheiten behüten wolle.' Lana litt

Trost vom Gargazoner Kuraten — Burgstall und Gargazon waren Filial kirchen von Lana - eine Messe gelesen wurde. Heute zieht man nur mehr nach Sankt Agatha. 2.) Nach St. Hypolitus in Tisens. Heute geht dieser Kreuzzug nach Marling. 3.) Nach Maria Trost in Mais, früher nach Marling. IS

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 148 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

zwei Heilige, gewöhnlich zwei heilige Ritter als Wächter. War dies der Fall, dann wurden die Flügel durch übertragende Scharniere oft so angebracht, daß die zwei Schreinwächter auch durch die offenen Flügel nicht verdeckt wurden. Die Stufe höchster Bereicherung des Schreines vertritt der Altar Von Lana, ja er Aberbietet das gewöhnliche Ausmatz durch seine zweigeschossige BMeranordnung. Die Flügel Weichen von dem gebräuchlichen Schema nicht ab, «de« sie in den GemAden der Außenseiten vier

Passionsbilder, in den Reliefs d« Jnnàseiten vier Darstellungen aus den »Freuden Marias' enthalten, die besonders noch durch die Weihe der Kirche in Lana an die Mutter Gottes erklärt »erden. I» der reichen Schreknausstattung kommen aber zwei Gedanken zum Ausdrucke' die Darstellung des »Gnadenthrones- im unteren Geschosse drückt durch die liebevolle Hingabe des göttlichen Sohnes durch den Bater. den Er- lösungs- und Opfergedanken aus, der im mystischen Zusammenhange mit dem Opfer des Altares steht

in der Mittelgruppe vorgeführt, M dem sich die Mutter Marias, Anna selbdrW und die hl. Katharina gesellen. Das Pàzinmmsfest der Kirche von Lana ist Maria Krönung, so daß sich die àre Hauptgruppe damit leicht erklärt. Selten und reizvoll ist die Anordnung der Nugm und törichten Jungfrauen im Geranke der Schreinumrahmung, ein Motiv, das sonst aus den Pmtalskuptmen wohl bekannt, auch in zwei romani schen Apftdenmalereien Tirols, in Hocheppan und St. Margareth in Lana vor kommt und sich immer durch die Darstellung

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 157 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

Gasthof Theiß auf. Jedesmal begeisterte er aufs neue die Volksmenge und wenn dann abends zum Schlüsse des Festes die ungeheuerliche Böllerkanonade auf der Falschauermauer sich noch einmal abkrachte, da stieg der Volksjubel auf das höchste. Denn nirgends im ganzen pulverkundigen Lande wurde eine solch unbändige Unmenge von Puloer in so muftergiltiger einzigartiger Weise verböllert und oer kracht wie in Lana. Indes die Pulverdämpfe sich mählich verzogen, wurde der Platz langsam leer und voll

anschlagen. Der größte Böller wiegt 70 Kilogramm. Den ganzen Tag über fährt die Tram, sowohl die Meraner wie die Burgstaller Tram. Ungefähr 7000 Fahr karten gab die Lana-Meraner Bahn und 800 Karten die Burgstall-Bahn an diesem Tage aus. Die Leitung des Festes haben die Oberlanaer in H au den. Das Maria Eeburtstagfest ist ihr Hauptfeft, es hat sich aber zum Hauptfest für ganz Lana entwickelt. Mitterlana feiert sein Hauptfest am Peter und Paulstag, Niederlana am Fronleichnamstag. Die Veranstaltung

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 154 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

, als es noch keine WèchmàM/gah, stolzierte der Fahnlschwinger (auch Schützenfähnrich genannt), ?»» zw« Schweglern und einem Trommler gefolgt, an der Spitze der Schützen. Letztere trugen die übliche Schützenmontur mit Adlerflaum auf dem Hute. Ludwig Steub schrieb darüber im Jahre 1843: Auch die stattlichen Schützen von Lana Marschierten in ihrer, Schützentracht daher mit ihrem Hauptmann, den ein großer ' .beschattete. ' <. Ä» de« Händen des zahlreichen'Kirchenchores von Lana zittern die weißen, MMeMtWer, freudige

die Unbefleckte. Jungfrauen von Lana in bäuer licher Feftracht sind die stolzen Trägerinnen. Die Prozessionsteilnehmer verteilen stch W Ne Mlschiedensn Gruppen zwischen ^ den Kirchenfahnen, Heiligenstatuen «»v DerWelM und zwar die Männer vor dem Allerheiligsten und die Frauen welt «ach demselben. Die Schulmädchen in ihren weißen Festkleidern und ihrem W»»«Mmuck gleichen Wandelnden Schneeglöckchen, unruhig wirken daneben W M Mb«. Die stolzen, hohen und breiten Kirchenfahnen in farbengesättigten brokatenen WWem

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 114 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

Heim. Der Bau ist mit einem Kostenaufwand von 350.000 Kronen erstellt worden. Nachdem von seiten der Landesschulbehörde nur fünf Klassen für Lana vorgesehen und bestritten wurden, übernahm die Gemeinde auf eigene Kosten die Spesen für die 6. Klasse. So hatte Lana ein würdiges Schulhaus und Schulwesen, das dem Aufstreben der Gemeinde Rechnung trug und für die heranwachsende Jugend von nicht ein zuschätzendem Werte war. Auf Veranlassung des Gewerbebundes uà Obmann Richard Deml wurde gleichzeitig

eine gewerbliche Fortbildungsschule mit geeigneten Lehrkräften eröffnet, die für die berufliche Ausbildung der Lehrlinge aller Gewerbe großen Nützen ergab. Auch landwirtschaftliche Kurse sind durchgeführt worden. Am l. Jänner 1913 wurde in Verbindung mit der Raiffeisenkassa Lana eine Schulsparkassa eingeführt, die den Sparsinn der Schüler anregen sollte. Schon am Ende des ersten Jahres konnte das schöne Ergebnis von 2000 Kronen Spargelder erzielt werden. Während des Weltkrieges erlitt auch der Schulbetrieb

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 35 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

bis zum Mörderbichl. Herdishalb gegen die Kriegau, nicht weit von der Etsch, lief ein Gießen, der Stellgießen genannt. Beim Mörderbichl schlug sich die Etsch wieder herein ins Moos gegen die Au. Im Jahre 1610 brach nun ein Streit mit den Maisern aus, in welchem die Lanaer den Standpunkt vertraten, daß die Krieg- und Stellau denen von Oberlana und in der Vili zugehörig sei, daß darin die Maiser allein den Latfelber-Stimbl zu genießen hätten, wohingegen Wun und Weide und anderes Holz, das aufwuchs, denen von Lana

und in der Vili gebühre. Nach den Zeug schaften umfaßte der Stimbl nur jenes Holz, das ein Mann, wenn er zu unterst aus der in Lana gebräuchigen Leiter stand, alsdann mit dem Beil erreichen konnte. Nur mit dem Beil, nicht aber mit der Hacke dürfe man den Stimbl ausüben. Lasse man das Holz aufwachsen, dann sei es denen von Oberlana und in der Vili zuständig. Die von Lana hätten die Stellau vor etwa 28 Jahren gemottet und das gemottete Holz dann heimgeführt. Die Oberlanaer und Villener hätten in der Krieg

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1941

Einführung in das Gesamtwerk.- (Bozner Bürgerspiele); Bd. 1)

Pagina 112 di 428

Descrizione fisica: XIX, 392 S. : Ill.

Commenti: Mehr nicht erschienen! - Der vorgesehene Bd. 2 ist eingearb. in: Dörrer, Anton : Tiroler Umgangsspiele. 1957;

Segnatura: II 108.130/1

ID interno: 325712

. Eine andere Fassung lebt in Lana fort. Sie gehört frühestens der Renaissance an, ist nicht volkhaft und wurde ebenso romantisch wie christlich-klösterlich mit der Entste hung der beiden Kirchlein oberhalb Lana und mit deren Be treuung durch Orden (Dt. Ritter und Zisterzienser von Stams) verknüpft. Sie wird hier nur deshalb gestreift, weil der Name Antiaß, an dessen Festtag die B.er den Drachenkampf um Mar gareta in ihrem großen Umgang veranschaulichten, durch J. Th. Fischer unter dem Hinweis auf den Ort Antlas

bei Traunkirchen im Gau Oberdonau als entseelt und Leichnam gedeutet und mit einer dortigen Sage zusammengebracht wurde, die deut licher wie die von Lana, der das Verhältnis der hl. Irene zum hl. Sebastian näher läge, der antiken Sage von Hero und Leander nachgcbildct ist 82 ). Standen vor dem Kirchlein auf dem Völ- lanerberg vordem die Burgen Georgs und des Margaretenvaters, befreite jener als Christ seine gleichgesinnte Braut von dem Drachen, dem sie von ihrem heidnischen Kaiser vorgeworfen wurde

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 74 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

von 10 Liter pro Tag. Mehr als die Hälfte der Milch wird von den 5000 Ein wohnern Lanas konsumiert, ein Großteil der Milch wird in der Lanaer Genossen sch aftssennerei zu Butter und Käse verarbeitet. Der Rest der Milch wird für die Schweinezucht gebraucht, die in Lana eine bedeutende Rolle spielt und der Bäuerin einen erwünschten zusätzlichen Veitrag zum Wirtschaftsgelde gibt. In kleineren Betrieben werden die Kühe auch zur Arbeit gebraucht. Ochsen werden wenig verwendet. Der Stolz des Bauern

durch das vielstimmige Glockengeläute der aufziehenden Herden. Unangenehmer ist das unnötige Peitschen geknalle und die lauten Zurufe der Hirten. Aber da Hilst alles Zureden nichts. Das gehört einmal dazu. Lana selbst hat nur eine Alpe auf dem Vigiljoch. Alle übrigen Almen, die befahren werden, liegen in Ulten, im Nonsberge, im Passeier und Mnschgau. Das Vieh kommt gegen Maria Geburt zurück. Inzwischen ist der Pofel schon eingebracht und die Wiesen machen noch so viel Gras, daß bis Ende September der Weidegang

beginnen kann. Je nach Witterung geht dieser bis Mitte November. In Lana haben wir sieben Jahresoiehmärkte. von denen der Ostermarkt und der Allerheiligenmarkt mit einem Auftriebe von zirka 500 Stück Großvieh die bedeutendsten sind. Von allen Gemeinden des Burggrafenamtes kommt das Vieh zusammen und es herrscht den ganzen Tag ein buntes Marktleben, das sich gegen die Halbmittags- und Mittagszeit in die Wirtshäuser verliert, gewiß nicht zu deren Schaden. Zum Markte gehören unbedingt auch die zwei langen

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 178 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

Inhaltsangabe Wirtschaftliche Streiflichter, kirchliche und Siedlungsoerhältnisse Seite S —29 Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte von Lana „ 21 — 44 Gewerbe und Nerkchr „ 4S —S3 Genossenschaftswesen... . Z4 — 61 Die Naiffeisenkassa Lana ..... .... .......... „ KZ —SS Viehwirtschast „ 66 — 68 Der Ä8ein ^ 63 — 7ö Der Weinbau ........................... ........... , 7l — 74 Landroirtsch. Arbeitskalender „ 75—77 Lana in seinen BqichvNgM MM Obstbau „ 78—89 ........ 99 9^ Vereinswesen

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 156 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

Zusammenfluß von Menschen aus dem ganzen Burggrafen- amt veranlaßt. In früherer Zeit zog sie auch Leute aus Ulten, Passeier, aus dem Sarntal, ja sogar aus dem Nonsberg, Vinschgau und aus Eppan in Massen herbei. Sogar Otztaler stiegen Wer das Timblerjoch herüber, um der Gottesmutter ihre Verehrung zu bezeigen. Eine Menge Volkes von Meran, Mais und von den umliegenden Nachbargemeinden machte sich an diesem Tage zu Fuß oder mit Wagen auf den Weg nach Lana. Auf der ganzen Wegstrecke wurden an zahlreichen

Straßenstellen Pfirsiche, Trauben und andere Früchte feilgeboten. In Lana selbst gab es kleine Stände, wo man verschiedene Zuckerbäckereien und frischen aus Rahmmilch zubereiteten Käse (Buina) zu kaufen bekam. Nach beendeter Prozession stellt sich altem Brauch gemäß der Fahnlschwmger auf dem Platze vor dem Oberwirt auf und führt im Kreise der Musikkapelle Künste vor. Nachmittags tritt er dann unter Musikklängen noch einmal auf dem ,

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 14 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

der Kirche bildet der Hochaltar. Er stellt ein gewaltiges Kunstschnitzwerk des Meraner Meisters Hans Schnatterpeck aus der Zeit der Spätgotik, den Jahren 1503^1506 dar und zählt zu den großartigsten und kunstvollsten gotischen Schnitzaltären, die uns erhalten sind. (Siehe nachfolgend : Josef Earber „Der Hochaltar von Nieder lana). Beachtenswert ist auch das großmächtige Maria Himmelfahrtsbild an der Südseite des Chores, 1635 von Helfenrieder gemalt. Die Kirche ist ein herrlicher spätgotischer

Kastamenwäldchens das hübsche Kirchlein Sankt Margareth. (Siehe nachfolgend' Josef Earber, die Sankt Mar- garethkirche in Lana). Dort plätschert im Sommer ein Walwässerchen vorbei. Das Kirchlein mit seinem zierlichen Dachreiter und seinen reichen Wandgemälden stammt aus dem 12. Jahrhundert. Wenn man auf dem bei Lanegg vorbeifahren den Wege gegen Völlan bergwärts steigt, kommt man nach einer Wanderung von einer halben Stunde zu einem schönen Rasenhügel. Er trägt auf seiner Kuppe das St. Georgskirchlein

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Geografia, guide

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 166 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

am Unterwirtshaus und Hans Miller am Hasenwirtshaus in Niederlana. Sie waren insgesamt Sprößlinge des gleichen Geschlechtes, von welchem ein Zweig am Ausgang des 17. Jahrhunderts geadelt und mit dem Beinamen von und Zu Aichholz ausgezeichnet wurde. Sie stammten aus der Schweiz und sind auf dem Umweg über Nordtirol, wo zu Ende des !6. Jahrhunderts mehrere Miller als Gastwirte bezeugt sind, nach Lana gekommen. Nach 1779 ging das Rößlwirtshaus in den Besitz des Josef Vaurschaster

in Lana.

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Storia , Economia

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1941

Bozener Kaufherren : (1550 - 1850) ; ihre Geschichte und ihre Familien

Pagina 97 di 155

Autore: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / von R. v. Granichstaedten-Czerva

Luogo: Görlitz

Editore: Verl. für Sippenforschung und Wappenkunde Starke

Descrizione fisica: VIII, 109 Bl.

Soggetto: g.Bozen ; s.Kaufmann ; s.Genealogie ; z.Geschichte 1550-1850

Commenti: In Fraktur

Segnatura: III 273.460

ID interno: 505569

Wien Jus studierte und im Jahre 1848 mit der akademischen Kompanie Adolf Pichlers gegen den Süden zog. Er starb als Advokat in Bozen. I. V. Knoll. Die Knoll stammen aus Lana^ ° ^). PeterPaul Knoll, ^ um 1724 in Bozen, f dort am 16. 2.1769, Sohn des Advokaten Johann Bap - t i st Knoll (aus Lana) und der Maria Anna Hefter, war Bozener Rats herr und Advokat. Am 28. 2. 1763 wurde er Bürger von Bozen. Sein Sohn JosefAnton Valentin Knoll begründete am Obstmarkt in Bozen die Firma I. V. Knoll, später

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 152 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

Maria (Zedurt, clas hochfest in Lana. Dort, wo heute die St. Johanneskirche in Oberlana steht, dort hockte um das Jahr 1641 die kleine Schießhütte der Lanaer Schützen. Sonntag für Sonntag wanderte damals der Kapuzinerpater Angelikus von seinem Meraner Kloster nach Lana, um dort in der Pfarrkirche das Christentum zu verkünden. Als er nun Wieder einmal gelegentlich eines solchen Predigtganges bei der Schießhütte vor über ging, schlug er in seinem frommen Sinn an der Türe ein Mariahilfbild

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Geografia, guide

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 21 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

das Dorstvesen Lana einen ununterbrochenen Aufschwung nahm. Die Gebundenheit des Bodens wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahr hunderts ausgelöst. Dadurch sowie durch die Beurbarung der Auen und Ödgründe gewann die schwarze fruchtbare Lanaer Erde ihre richtige Wirkungsmöglichkeit. Wo Land ist, dort ist Gedeihen und Segen. Der Wechsel der Sippen ist verebbt und zum Heile der Großgemeinde erwuchsen arbeitstüchtige, arbeitslustige Stamm geschlechter, welche die Zeit und ihre Übel wie in einem Schraubstock

bezwungen und die Mustergemeinde Lana schufen. M

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Religione, teologia

Anno:

1941

Heimatliche Kirchfahrten.- (In Fraktur)

Pagina 123 di 159

Autore: Mang, Hermann / von Hermann Mang

Luogo: Bressanone

Editore: Zentralrat der St. Vinzenzkonferenzen

Descrizione fisica: 160 S. : Ill.. - 2., verb. Aufl.

Soggetto: g.Südtirol ; s.Wallfahrtskirche

Commenti: In Fraktur

Segnatura: I 64.340

ID interno: 166544

Lana Lana lihgt im Paradies des Obst baues. Mitten durch das fruchtbare Gelände strömt der llltnerbach, der oft Unheil und Schrecken bringt, weit von der Brücke über den Wildbach steht, heute tief in Schutt eingebettet, das Maria-Hilf-Kirchlein. Ursprünglich stand hier der Schießstand ; um 164V wurde dabei ein Bildstock aufgestellt und bald schon wurde der Schießstand in eine Kapelle umgewan delt und drinnen eine Nachbildung nach dem berühmten Maria-Hilf-Vild von Innsbruck aufgestellt. Im Jahre

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 6 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

durch die leeren Räume singen. Der Großteil der Pfarrkinder besucht sie allenfalls noch zu Allerseelen. Denn der obere Teil von Lana ist im Laufe der Zeit zum Sammelpunkt des Rechts- und Wirtschaftslebens geworden. Der weltberühmte Schnatterpàltar in der Pfarrkirche, der größte im Lande, der Stolz, die Freude und Anziehungskraft des Etschlandes. trauert in wehmütiger Schönheit, denn er ist zum musealen Schaustück geworden. Ganz vor alters soll die Pfarrkirche unten im Moos beim Kapplerhof gestanden

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Geografia, guide

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 135 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]

in der gleichzeitigen Plastik haben wir in Tirol in dem Tympanonrelief des südlichen Seitenportales der Stiftskirche von Jnnichen, das bald nach 1200 entstanden sein dürste^). Ähnlich wie in den Bibelbildern Hocheppans finden wir in Lana das Auf greifen des Legendengebietes in den Szenen der Titelheiligen und endlich beweist die eine sichere alte Spur des Mannes mit den Zentauren, daß der Maler auch vgl. (Z. welle, Untersuchungen iur beschichte äer Architektur und Plastik cles frühen Mittelalters, l'eubner, Leipzig

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Geografia, guide

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1941

Lana : dessen Entwicklung, Volks- und Wirtschaftsleben

Pagina 31 di 272

Autore: Staffler, Richard / Privatdruck eines Freundeskreises. [Richard Staffler ...]