. Die Kapolle brachte unter Herrn De- florians Leitung ein hübsch gewähltes Pro gramm in trefflicher Weise zur Durchführung, das allseitige Anerkennung fand. Diese belieb tet! Platzkonzerte der Bozner Bürgerkapelle (Nachdruckverboten). Der Helioöor. Roman von E .V. Adlersseld-Ballestrem. ^ (1». F«rts»tzun».) ^ ' Eine ganze Weile stand Gabriele wie erstarrt / von dem Erfolg ihres Buches, dann trocknete sie mit ganz kalt gewordenen, zitternden Händen den eisi gen Schweiß, der von ihrer Stirn herabtropfte
, die sich auf eine ganz bestimmte Stelle beschränkt, dann kann iman ihr gewiß mit Sicherheit entrinnen, solange nicht eine fremde Gewalt einen darauf hindrängt Dieser Gedanke ließ Gabriele wieder aufatmen, denn selbst einem Zwang, der etwa in's Werk ge setzt werden sollte, Zuflucht in der entsicherten - Nische zu suchen, konnte man bei der Kenntnis des Geheimnisses immer noch mit Erfolg entrinnen. Außerdem war es doch noch garnicht ausgemacht, baß die Marchesa um die Trappola wußte, daß der Marchese sie ihr gezeigt
. Auch Herr Präfekturskom- miffär Mofsino sowie Herr Vizequästor Broc- cardi erschienen bei dieser Unterhaltung, die in jeder Hinsicht einen vollkommen befriedigenden Verlauf nahm. V . Konzert Helene Egger. Die kleine Zeitungs- Polcmik über das Thema „Pembaur-Rosen- thal', die diesem Konzerte voranging, mußte man vollständig ausschalten, um ganz unvorein genommen das Spiel der hier noch völlig unbe kannten Pianistin Helene Egger unter die prüfende Lupe zu nehmen. Sie empfahl sich als hochbegabte Schülerin
für eine Übertreibung nehmen, und die Versiche- i rung, daß ihr Opfer nun „auf Lebenszeit' einge- ^ sperrt sei, nicht auf die Goldwage legen wollte. Das ' letztere durfte man jedoch selbst beim größten Opti mismus tun, denn es war ja ganz klar, daß die Marchesa sich nicht der Gefahr aussetzen konnte ihre Gefangene einfach laufen zu lassen, wenn sie es eines Tages satt bekam, diesen Dauergast bei sich zu Pflegen und zu füttern, oder wenn sie fand, daß Ei chenhofen nun schwer genug „gestraft' sei. Denn so. viel wußte
würde, wer weiß, ob ihr der so liebenswür dig nahe gelegte Kopfsprung zu einem Bade in der Adria nicht als der einzig mögliche Weg zur Frei heit eingeleuchtet hätte. Die Ueberzeugung aber und die Hoffnung sind sehr kräftige Widerstände gegen -die Verzweiflung, und wenn Gabriele sich fest vor nahm, sich unter keinen Umständen mürbe machen zu lassen, der Marchesa um keinen Preis den Ge fallen zu tun, sich ihrer Gefangenschaft in dieser Weise zu entziehen, so durchkreuzte sie damit viel leicht ganz unbewußt