! Daß ich mich mit Leopold Schneider schlage, können Sie nicht ver langen!' Der andere fuhr auf, er sprang mit wildem Gesichtsaus druck auf den jungen Mann zu, dessen festes Auftreten und entschlossene Miene ihm indessen derartig imponierten, daß er, ihm einen finsteren Blick zuwerfend nnd sich auf die Lip pen beißend, wieder zurücktrat. „Tann haben Sie also die Güte, mein Herr, mir mitzu teilen, was mir die Ehre verschafft, Sie bei mir zu sehen,' sagte er nach einer kurzen Pause. „Sehr gern!' versetzte Gaston
. „M) bin gekommen, um ein Medaillon mit dem Porträt von Fräulein Guerber, wel ches diese wiederzuhaben wünscht, von Ihnen zu reklamie ren!' Und ein Portefeuille aus seiner Tasche ziehend, fügte er hinzu: „Wieviel verlangen Sie dafür?' ' Leopold ließ sich in einen Aauteuil fallen. Die Augen halb geschlossen, sah er mit gerunzelten Brauen begehrlich nach der Brieftasche des Herrn Langer hinüber. Nachdem er eine Weile nachdenklich dagesessen hatte, sagte er zu Gaston : „Sie sind ein Mann von Geist, mein Herr
, ich bin bereit, Sie anzuhören!' „Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen,' versetzte Ga ston, „und, um die Wahrheit zu sagen, ich habe im Grunde nicht daran gezweifelt. Sie wissen, daß es ein sehr einfaches Mittel gäbe, Sie gefügig zu machen, ein Mittel, das mich keinen Soll kosten chürde, aber—' „Wer,' fiel Leopold Schneider ihm svöttisch in die Rede. „Sie werden dieses Mittel nicht benutzen, dafür setze ich mei nen Kopf zum Pfände. Es liegt Ihnen und Ihrer Man dantin alles daran, diese Angelegenheit
langen Sie für das Porträt?' ^ Leopold Schneider nahm aus einer verschlossenen Schub lade ein Schmuckkästchen, das er geöffnet auf den )i.Nch hellte. . . - ^ „Ich will Ihnen dieses Kleinod für fünftausend Manc» uberlassen,' sagte er. . ^ Gaston schickte sich an, seinem Portefeuille die ^umme Zu entnehmen. „Bitte, nicht so eilig!' hielt jener ihn jedoch davon zu rück. „Dieses Porträt scheint nicht allein Kumtwert, sondern Noch einen ganz speziell persönlichen Wert für Sie zu we lchen. Das dürfte
zu haben. Sie wird einen solchen Opfermut gewiß mit dem liebenswürdigsten Lächeln belohnen, nnd dieses Lächeln ist allein schon fünf tausend Francs wert.' e „Nach dieser Rechnung wären es also zwanzigtausend Francs, die ich Ihnen schulde. Haben Sie mir nun wirklich nichts weiter zu verkaufen.' Gaston stellte die Frage mit aller Herbheit, deren er sähig war. „Leider ist das alles!' gestand jener. ' „Sie geben mir Ihr Ehrenwort darauf?' drang Gaston in ihn.. > - c „Sie nehmen also an, daß Leopold Schneider noch ein Ehrenwort besitzt