gewesen. Jetzt fesselte die in dieser Gegend ungewohnte Kraftdroschke die Blicke. Wie sie hielt, trat ein großer starker Mann mit dunklem Boklbart aus dem Torbogen und öffnete den Wagenschlag. Johann und Gretchen erkannten ihn wieder. Er war mit Hilfe der Straßenbahn dem NNetfuhrwerk zuvorge kommen. das wegen der Kranken feine Geschwindigkeit gemäßigt hatte. Die Hälse der Umstehenden strecken sich und suchten sich noch zu verlängern, als bemerkbar wurde, mn was es sich handelte. Johann und Gretchen Kegen ans. Selste
-vmannS Toch ter entlohnte fett Kutscher. Der alte Diener ließ es wort los geschehen, daß sich der Unbekannte in den Wagen neigte und Lore hevanshoib, die noch nicht zur Besinnung gekom men war. Er trug sie rasch und sicher an dem schnell awgefammel- ten Menschenhaufen voriiber hinter Johann den Haus- flur entlang und die Treppe empor. Der Alte vor ihm ver mochte kaum so schnell zu steigen, daß er dem leichten Schritt des nacheilenden Mannes den Weg freigab. An einer Biegung, wo das helle Licht
durch ein Trep penfenster einfiel, hielt der Fremde ein paar Sekunden. Lore öffnete die Augen, betrachtete ihn verständnislos mit einem verschwimmenden Blick und schloß sie wieder. Der Unbekannte hatte seine Bürde im Wohnzimmer auf das Sofa gelegt und ging der Tür zu. „Herzlichsten Dank!" sagte Gretchen und streckte chm die Hand hin. Dürfen wir nicht wfffen, wer Sie sind?" fragte Johann. Da lachte der Fremde kurz auf. „Einer, der dem Lied des armen Bügleins da oft zugehört hat und sich daran txifxmtl Soram
Zeit eine Anzahl Ver- Johann führte den Mann hinaus und kam mit der gut herzigen Nachbarin zurück, die an ihrer Wohnungstür die traurige Heimkunft Lores mit gesehen hatte und ihre Hilfe aNbot. Die beiden Frauen brachten das Mädchen in ihr Schlaf zimmer und dort zu Bett. „Ich hole einen Arzt," sagte Johann, als rrmn ihn ein- treten ließ. „Ueberlassen Sie das mir," meinte Gretchen. .Ich tele phoniere an Hofrat Stöcker!" Das war Selstermmrns Hausarzt. Als er hörte, worum es sich Handelte, versprach
berühmte Lokalsängerin und Ope rettensoubrette des alten Wiens Lori Stubel gestorben. - Sie war an verschiedenen Wiener Theatern, darunter auch ■ am Anfang ihrer Laufbahn im Fürst-Theater im Prater ! tätig. Sie inachte größere Gastspielreffen ins Ausland, j war in England und Amerika und hatte überall die ! größten Erfolge aufzuweisen. Die Verstorbene war eine j Schwester der Jenny Stubel, gleichfalls eine sehr beliebte ! Soubrette, die als Lebensgefährtin Johann Orths mit j ihm auf einer Seereise
