. Fumie heißt das Bild treten. In vielen Ge genden wurden die Bewohner von Zeit zu Zeit aus- gefordert, ein Kreuzbild mit Füßen zu treten, zum Zei chen, daß sie mit der verhaßten ausländischen Religion nichts zu tun haben. In Tokio habe ich selbst in einem Museum solche Bilder gesehen, die bei der Fumie be nützt wurden. Nicht wenige Christen, die am Karfrei tag mit Tränen in den Augen die Füße des gekreuzig- ten Heilandes küssen, hatten Vorfahren, die gar manch- mal, wenn auch nicht immer mit voller
Erkenntnis, denselben Gekreuzigten mit Füßen getreten haben. Das Kreuz, das wir in Tottori am Karfreitag zur Kreuzenthüllung benützen, hat eine interessante ge schichtliche Vergangenheit. Es ist schon zum zweiten mal in Japan. Es war bereits dort, als die Edikte der blutigen Christenverfolgung noch an allen Straßen kreuzungen hingen und die Fumie noch nicht abge schafft war. Damals hing es in Tokio in der Wohnung eines deutschen Konvertiten und Rechtsgelehrten, den die deutsche Regierung auf Ansuchen