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Data: 21.10.1921
Descrizione fisica: 8
der Mutter. Endlich begann der Tag zu grauen. Die Schwe ster schaltete die elektrischen Birnen aus. saH nach der Uhr und fröstelte zusammen. Dann trat sie zu der Kranken heran und maß nochmals die Temperatur. Ganz plötzlich war das Fieber gefallen. Hastig eilte sie an die elektrische Klin gel, die in das Zimmer des Arztes führte. Nach ein paar Minuten erschien er im Kran kenzimmer. „Was gibt es, Schwester?'' „Abnormer Abfall der Temperatur, sehr schwache Herztätigkeit,' meldete sie ihm. Der Arzt trat

an das Bett und mühte sich um die Kranke. Aber er sah, daß es zu Ende gmg. Gegen sechs Uhr sah Frau Emilie noch ein mal mit einem matten, aber Laren Blick um sich. Sie erkannte Gatten und Sohn und wollte etwas sagen. Wer die Kraft fehlte ihr. Nur ein Liefer Seufzer hob noch einmal ihre Brust. Tann streckte sie sich aus zur ewigen Ruhe. Der Arzt drückte ihr die Augen zu und wandte sich mit ernstem Gesicht nach den beiden Herren um. „Sie hat ausgelitten,' sagte er leise und ging hinaus, um Vater und Sohn

nicht in ihrem Schmerz zu stören. Auch die^ Schwester zog sich zurück. Vater und Sohn waren allein mit der Toten. Mrn ( F ortsetzung folgt.) Spendet reichlich für die frein». Rettungsgesellschaft! ^ Abends gegen acht Uhr trasen Vater und Sohn in dem Sanatorium DoÄor Seltmanns ein. Der Arzt empfing sie mit sehr ernstem Gesicht: „Gottlob, daß Sie hier sind, meine Herren, der Zustand der Patientin hat sich leider der Ischlimmert, und bei dem raschen Kräfteverfall Wüllen wir auf alles gefaßt sein,' sagte

, erhob sich neben dem Bett eine Krankenschwester und gab dem Arzt leise Be richt. Dann trat sie in den Hintergrund des Zimmers, um Vater und Sohn am Bett Platz Zumachen. Richard beugte sich über die Mutter und .faßte ihre fieberheiße Hand. „Mutter, liebe Mutter!' sagte er herzlich. ^ Frau Emilie warf den Kopf unruhig hin und her und Lastete nervös suchend mit den Händen. Ihre Augen blickten starr zu ihm auf. „Der Schlüssel — wo ist der Schlüssel?' -fragte sie immer wieder. Richard richtete

du, Vater! Richard darf nichts da von wissen, nichts,' flüsterte sie voller Angst mit fieberheißen Lippen. „Sie phantasiert,' sagte der Vater zu Ri chard, aber er war sehr blaß geworden. Der Arzt fühlte der Kranken den Puls, gab der Schwester leise einige Andeutungen und ging dann. Langsam schlichen die Stunden. Richard saß am Bett seiner Mutter und starrte gedankenver loren vor sich hin. Sein Vater war ermüdet in seinem Sessel eingeschlummert und die Schwester trat zuweilen heran, maß die Temperatur

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