vollkommen vergeblich und auch» der Kampf, den selbst der Präfekt Rieci gegen Giarratana führte, war umsonst. Ricci der Faschist, der abec von den richtigen Faschisten nicht voll gewertet wurde, mußte wei chen und Giarratana schien als Sieger hervorzugehen. Als der neue Präfekt Marziali nach Bozen kam, begrüßte Giarratana ihn mit überschwänglichen Worten. Jnsbe- sondere, weil er „F a s ch i st der e r st e n Stunde'* war. Man dachte es in Südtirol zwar gleich, daß dieser „Faschist der ersten Stunde
nachkommt, so hofft man doch, daß der Nachfolger Giarratanas wenigstens jenen Gebrauch der Vernunft hat, daß er auch in einem anderen Staats wie Italien frei herumlaufen dürfte. Unsere Vertreter in Italien. Hugo Webinger hat interessantes Material über die Tätigkeit der österreichischen Konsulate in Italien in der „Berglandpresse' veröffentlicht. Dabei ist merkwürdigerweise über das Mailänder Generalkonsulat, dessen Wirkungskreis ganz Südtirol umfaßt, weswegen es von ganz besonderer Wichtigkeit ist, gar
Zeitungen behauptet worden, daß. die erste Frage, die man an den in der Via Aupelea Saffi um Intervent tion ersuchenden Sohn des Lehrers richtete, war, ob iihn wohl niemand hereingehen gesehen habe. Wie man einem unserer Mitarbeiter gelegentlich eines kurzen Besuches in Südtirol mitteilte, »eilte Heuer Generalkonsul Ach in einem weltbekannten deutschen Dolomiten-Kurorte zur Sommerfrische. Aus dem Be nehmen des Konsuls konnte die dortige Bevölkerung nicht den Eindruck gewinnen
, daß es sich, um den Vertreter Oesterreichs in der lombardischen Handelsmetropole handle; vielmehr meinten die Deutschen, daß es sich um einen italienischen Konsul in Oesterreich handle. Wie die schwer um ihre Existenz ringende deutsche Bevölkerung das prononciert italienische Gehaben des Oesterreichischen Vertreters in Mailand dann glossierte, kann man sich, aber denken. P. Jnnerkoster hat kürzlich in einem öffentlichen Hilferufe für Südtirol auch, diese Frage gestreift und die Frage gestellt: Soll es wirklich wahr
im österreichischen Bundeskanzleramt seine Kandidatur für den möglichev-, weise frei werdenden Post!en zu betreiben. Die absolut italienische Einstellung der Familie Ach ist schon an und für sich den dienstlichen Obliegenheiten nichlt gerade förderlich. Ganz und gar aber würden es die Oesterreicher in Südtirol, deren es doch noch eine ganz schöne Gemeinde gibt, nicht begreifen, wenn Ach, der' dünn und wann auch in einem recht italienfreundlichen Wiener Blatte warme Worte über die italienische Wirtschaftspolitik