Europas sichere. Die ganze Wehrpflicht-Aktion Hitlers, an sich eine gigantische Demonstration innerer Kraft des deutschen Volkes, bricht damit in Bedeutungslosigkeit zusammen. Deutschland erleidet durch die verfehlte Spekulation sei ner jetzigen Machthaber einen Prestigever- lust wie schon lange nicht mehr. Diese Nie derlage. ganz gleich, ob sie von Hitler zu gegeben wird oder nicht, verdankt es haupti- Wlich seiner verfehlten Osterreich-Politit. Hatte Hitler niemals versucht, unsere Staats männer
zu schmähen, unseren freien Willen B beeinflussen, unsere Unabhängigkeit an- Mtasten — der Kurs in Österreich wäre immer parallel dem deutschen geblieben. Die allgemeine Wehrpflicht in Deutschland mit einem freien, aber wohlwollend-deut-' schm Österreich als Nachbar und als Sekun dant, fordernd den Blick gegen Südtirol ge- Mndet, hätte ganz andere Möglichkeiten für eine deutsche Orientierung Europas ge geben. Daß diese Aussichten so gründlich verschüttet wurden, ist das unselige Ver dienst Hitlers
ihr, „aber einmal, ein einzigesmal sollen deine Lippen noch mir gehören . . ." Er hatte Viola an sich gerissen und küßte trunken ihren Mund, ihre Augen, ihre Haare, um endlich wieder ihre Lippen zu suchen, in einem endlosen, brennenden Kuß. „Wenn du wüßtest, wie sehr ich dich liebe, du Sü ße, du Einzige — wenn du es wüßtest . . ." Wie ein Sturm war es über Viola ge kommen. Zuerst hatte sie sich wehren wol len, dann aber hatte eine fast lähmende Süßigkeit sich ihrer bemächtigt, die sie wehr los machte, sie ganz dem Manne hingab
lassen. Draußen bestieg er sein Pferd und ritt davon. Ietzt konnte er nicht ins Büro, jetzt mußte er allein sein. Stundenlang ritt er in der Heide umher — Galopp, solange es das Pferd aushielt, und langsamer wer dend, wenn das treue Tier müder wurde. Als er am Mittag auf den Westhof kam, schien er wieder ganz ruhig. Es war, als ob diese Stunde in Viola Iohnstons Wohn zimmer ein Spuk gewesen wäre. Auf dem Westhof ging alles drunter und drüber. Bert hatte seinen Willen durch gesetzt: zu Pfingsten schon