nach M. zn schicken, sie wolle ihn in der dortigen Klinik nntcr- bringen, wo alles zu seiner Stärkung und Kräftigung geschehen solle. Mit Freuden willfahrten wir diesem Wunsche. Konrad brachte seinen Bruder nach M. Frau Neinberg hatte sich von ihrer Aufregung doch bald erholt. Sie war wieder dic frühere, nur zeigten ihre Augen oft den Ausdruck scheuer, heimlicher Angst bei jedem Geräusch; bei nahenden Schritten zuckte sie zusammen, als erwarte sie etwas Entsetzliches, das stündlich ihr nahen könne. Hermann
!« gemacht, doch zweifelte niemand an ihre Schuld. Dass sie nicht ein offenes, anSsührlichcS Geständnis in Worten ab legte, hielt man nicht für Trotz, sondern für reuige Scham, auch war ja der Hergang durch Zeugen ge nügend bekundet. Herr Sallert, Konrad und ich hattcn die Ver muthung laut werden lassen, dass vielleicht jener fremde, unbekannte Mensch, welcher bei rattert einge drungen war, das Fcuer angelegt haben könnte. Es sand sich aber für diese Annahme nicht der geringste gültige Beweis. Der Tag
der Gerichtsverhandlung war anberaumt, und mir blutete das Herz bei dem Gedanken an das, was er für Käthe bringen würde. Oft sprach ich mit Konrad über sie und beide grübelten und sannen wir, einen Ausweg zu finden, auf dem wir Licht in das Dunkel bringen könnten, das den Vorfall jenes ver hängnisvollen Abends bedeckte. Es war nichts an deres, des Mädchens Betragen musste auch in uns die Ueberzeugung ihrer Schuld wachrufen und befestigen. Wer sollte auch sonst der Thäter gewesen sein? Die Neinbergs hatten im Dorf
. Beruhte cr aus Wahrheit, so gab cr mir auch den Schlüssel zu Käthes /eigenthümlichen« Be nehmen. Ich war fest entschlossen, sort und sort nach Beweisen und Thatsachen zu suchen und zu forschen. Herr Gallert hatte sich indessen wieder erholt. Von einer Uebersiedlung in das Reinbcrg'sche HauS wollte cr aber nichts wissen, sondern zog cS vor, bei mir zu wohnen, bis das einfache, bescheidene Wohnhaus vollendet sein würde, das cr für sich erbauen ließ. Konrad, dem jetzt die ganze Leitung der Fabrik ob lag