Ksitsö Dienstag, „Vmtzmrm; GhVonik.' Nachträgliches zm RompilsttflilB. Der „Sendbote des göttl. H. I.' (Inns bruck) bringt einen Privatbrief eines der Capläne an der Anima in Rom, worin der unmittelbare Eindruck, den die Tiroler Rompilger dort gemacht haben, einfach und schlicht, aber recht treffend wiedergegeben wird. Der Brief scheint uns der 'Veröffentlichung wert zu sein: „Rom, 6. December 1896. Lieber Freund! Du hast mir so viel Schönes von der Tiroler Herz Jesu-Feier erzählt, dass mir's
billig scheint, dass ich Dir auch etwas von dem schönen Pilger zug der Tiroler nach Rom schreibe. Gestern abends find die meisten von den 108 Pilgern wieder weg, und heute noch sind wir „Ammalien' ganz erbaut. Mir scheint, das Herz Jesu und das Land Tirol brauchen sich dieses Pilgerzuges nicht zu schämen. Der Obmann, Redacteur Dr. Waitz von Brixen, hat in der Schlussrede gesagt, wenn ihm irgend etwas einen unerschütter lichen Glauben an die Verheißungen des göttlichen Herzens Jesu beigebracht
habe, so sei es der glück liche Verlauf und Ausgäng des Pilgerzuges. „Wie oft habe, ich gemeint, jetzt geht's krumm, aber ich habe mir immer gesagt, Heuer im Jubel jahre darf uns nichts missglücken, und es ist richtig alles gut abgelaufen.' Wir Capläne sind neun Tage immer bei den Pilgern gewesen (in der Anima waren 22) und haben da die Tiroler lieben gelernt. Es sind wirklich goldene Leute. In der Änima ist in der Woche nicht viel studiert worden, mein Jesaias und Job sind arg stief kindlich weggekommen
, aber ich denke, die Woche ist nicht verloren. Bei Tag haben wir die Tiroler von früh bis abends in der Stadt herumgeschleift, und abends war dann in der Anima eine gemüth liche Gesellschaft, der von der Wand herunter auch das Herz Jesu, Papst und Kaiser und der rothe Adler zuschauten. Da ist manches schöne Tirolerlied gesungen worden. Man ist bei solchen Abendgesellschaften, beim Weinglas und Lieder buch, gewiss nicht zum Weinen aufgelegt, aber ich muss sagen, als die Pilger das erstemal ihr Bundeslied
Hüte schwenkten. (Ein Tiroler Pilger schreibt uns, dass die päpstlichen Schweizer bei den Klängen der Bundeshymne vor Rührung weinten, die Wälschen aber — eine neapolitanische Pilgerschar, vor Freude klatschten.) Mit den Herren vom ComitS war er sehr freundlich, sagte dem Herrn Dr. Waitz immer wieder, dass er mit großer Freude von den Festlichkeiten in Tirol gehört habe. Er segnete auch die beiden Fahnen und schenkte der alten Herz Jesu-Fahne, die ganz in Fetzen zerschossen