, weil sie sich in ihrem Verstecke am Schneeberge nicht mehr sicher wußte. Landrichter Andreas Auer von St. Leonhard war über Hofers Aufenthalt als Pri vatmann unterrichtet; aber er verschmähte es, den Unglücklichen zu verraten. Von amtswegen aufge fordert, gab Auer eine ausweichende Antwort. Der Verrat kam von anderer Seite. An die Bergwiese des Pfandlerbauern, wo die Alpenhütte stand, grenzte ein Waldstück, das dem Besitzer des nahen Gruebhofes am Brantachberg Franz Raffl gehörte. Dieser war am 10. Okto ber 1775 geboren, Sohn
, in dessen Alpenhütte sich An dreas Hofer zurückgezogen hatte. Der Srueber Raffl, schon damals dem Trünke ergeben, vermähl te sich 1807 zum zweitenmale mit Maria Molt, die ihm zwei Söhne schenkte. Beim letzten Gefechte der Passeirer in St. Leonhard am 22, November 1809 spielte Raffl keine ehrliche Rolle. Als sich nämlich die in Pasieier eingefallenen, noch überlebeirden 800 Franzosen ergeben hatten, wurde die Mann schaft vollständig ausgeplündert. Die im Sand- wirtshaufe aufgestapelte Beute a« Mänteln, Uh ren urrd
mit ihm den Judaslohn von 1500 Gul den zu verdienen. Jlmer» der zugleich Ortsaufseher war und als solcher die Pflicht hatte, dem Gerichte in Passeier über wichtige Vorgänge Bericht zu er statten, erschauderte. Er war in peinlicher Verle genheit und wußte sich kaum mehr zu Helsen. Er bot alle seine Ueberredungskunst auf. um bei Raffl einige Tage Aufschub- zu erlangen und das Versprechen, vorerst den Richter Andreas Auer in St. Leonhard zu befragen. Endlich sagte Raffl zu. I In seiner Unruhe ging Jlmer selhst