, aus welcher die „Brix. Chronik' die Schmähungen gegen die Person des Abg. v. Rokitansky schöpfte, ist eine Schmutzschrist, welche ein selbst von den Clericalen bereits aufgegebener politischer Aben teurer, namens Dr. Fritz Schöppel in Graz, von seinem Schreiber Pfandlin Wien herausgeben. ließ. Die moralische Qualität dieses erstgenannten' Abenteurers charakterisirt' am besten die Thatsache, daß derselbe ^ein Blatt klagte, welches ihm zum Vorwurfe machte, seine politische Gesinnung materieller Vortheile wegen
verkauft zu haben; der Be klagte trat d e n W a h r h e i t s b e - weis «z n und wurde von den Geschworenen freigesprochen. Das nur nebenbei zur Kennzeichnung der Freunde, deren sich die „Brix. Chronik' in ihrem christlichen Aerger bedient. Nun zur Sache. Genanntes Blatt macht dem Abg. v. Rokitansky zum Vorwurf, daß er sich „krampfhaft' bemühte, eine Rolle im öffentlichen Leben zu spielen. Im Jahre 4396 erklärte er noch, er könne nur dann mit den Gewerbetreibenden in Graz mithalten, wenn sie Karlon
. und die Conservativen nicht angreifen. Dann habe v. Rokitansky bei den Christlich-Socialen unterzuschlüpfen ge sucht und in der Folge auch mit dem Grafen Sylva Tarouka angebandelt. So die „Brix. Chronik.' Wir wollen nun kurz nachweisen, in welchem Lügensumpfe das „christliche' Blatt watet. In Graz besaßen die Gewerbetreibenden das „Extrablatt', welches ein gewisser Feich- tinger leitete. Durch eine Bestechüngs- geschichre, welche sich der letztere zu schulden kommen ließ, war das Blatt nahe daran, einzugehen
in Niederösterreich mehrere Bauernversammlungen abhielt. Im Jahre <1895 kaufte er sich in Steiermark an und widmete sich ganz der Instandsetzung des ausgedehnten und ver besserungsbedürftigen Besitzes. Eine aufrich tige Freundschaft verband ihn damals mit dem hochherzigen und edelsinnigen Dominikanerpater Hyacinth in Graz und durch diesen lernte Baron Rokitansky den Professor Dr. Gut jahr kennen. Gutjahr, ein, was seinen Cha rakter anbelangt, hochehrenwerter Mann, war ein ausgesprochener Gegner der damals
noch bestehenden (slavisch gesinnten und deutsch feindlichen) Hohenwartpartei, ein Gegner der Politik Karlons, des Führers der steirifchen Clericalen und wollte eine deutschkatho lische Volkspartei gründen; er weihte in diese Pläne auch den Baron Rokitansky ein, der, 29 Jahre alt, kein passives Wahlrecht hatte und daher bloß um der Sache willen mitthat. Die Verhältnisse waren damals in Graz recht traurige; daS „Grazcr Tgbl.' war noch nicht in den Händen^r Deutschen Volks partei, die judenliberale. Aera schien