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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 08.03.1887
Descrizione fisica: 8
Erzählung mag selbst mit der zwanzigsten Auflage zu glänzen suchen, sie wird doch kein besonderes ästhetisches Wohlge fallen erzeugen. Ein Schuster, Leonhard Labesam, ist der Held: er hantiert mit Pech und hat auch in seinem Leben allerhand Pech. Dagegen wäre nun nichts einzuwenden, wenn er nur nicht gar so ein Alltagsmensch wäre, und wenn sein Lebenspech etwas pechiger wäre und das Interesse des Lesers ununter brochen festzukleben vermöchte! Leonhard hat einmal in seiner Jugend Talent und Lust

zum Studium gezeigt. Allein Vater und Mutter und „die schlechten Zeiten' waren dagegen, und so blieb der Ast beim Baume: Leonhard beim Vater auf dem „Schuster thron.' Dauert nicht lange, stirbt die Mutier, so zu sagen „plötzlich'. Der junge Schuster trauert sehr, der alte noch mehr, denn Seraphine (so ihr Name) war eine sehr brave, aber auch tapfere Frau gewesen, welche gern das große Messer geführt hatte. Der Vater bringt den Verdruss nicht mehr vom Leibe und beginnt ihn im Wirtshaus mit Wein und Bier

wie der nnsrige ja nicht mehr. Den Ver lust des BaterS erträgt der Sohn viel leichter als den der Mutter. Das kann man ihm nicht Übel nehmen; denn erstens hat der Vater nichts mehr arbeiten mögen, sondern nur vom kargen Schuster verdienste des Sohnes abgegessen und getrunken; als dann fühlt Leonhard, obwohl erst achtzehnjährig, um diese Zeit eine trostsame Liebcsneigung in seinem Herzen keimen. Cilli heißt sie, die er sich oder richtiger, die ihn gleich bei der ersten Rede, die sie selbander thun

natürlich heiraten. Da sie dem ein samen Leonhard zuvor schon einige Zeit das Haus wesen geführt hat, so ist es erklärlich, wenn auch nicht erbaulich, dass sie bereits einen „Prinzen' (so nennt ihn der entzückte Vater) als „Brautschatz' mit in die Ehe bringt. Aber das Kind starb rasch und die Mutter dahinter langsam. Der Nährvater ist wieder allein. Und da ihm auch ein reicher Nachbar in der Schusterei fabrikliche Concurrenz macht, erinnert er sich an die Wanderlust seiner Ju gend

, die er jetzt befriedigen kann. Von wo er weg reist und wo er hin reist, das erfahren wir nicht; allein das braucht der Leser nicht zu wissen und für den Autor ist es bequemer, weil er sich die Local- farbe erspart. Auf der Reise bettelt Leonhard nicht, arbeitet auch nicht, hat aber doch zu essen: wenn das Brod ausgeht, stehen gleich Haselnüsse da, die er verspeisen kann; alsdann hat er das Glück, ein Wirtshaus zu finden, wo „Milch und Wein' aus geschenkt wird und eine junge Wirtin ihn ohne weiteres mit Milch und Biod

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