auf merksam gemacht haben. Zum Ueberschlagen. Bor kurzem kam mir ein Bild zu Gesicht: ein altertümlich eingerichteter Saal mit seinen Verzierungen und Inschriften, ein großes Fenster mit Putzenscheiben; durch dasselbe strömte eine Flut von Licht auf den altväterlichen großen Tisch. Auf dem Tisch aber lag ein großer Folio-- band aufgeschlagen; war es die hl. Schrift oder war es Reiffenstnel oder Schmalzgruber? Ich kann es nicht sagen; aber das kann ich sagen, das kleine Männlein mit dem blauen Tonsur
- käppcheu, den Zeigefinger der rechten Hand an seiner Schläfe; hatte nur Augen für dieses große Buch. Was war das für ein Bild? Es ist das Bild des alten Kapitelsaales im Propsteihaus zu Jnnichen und das kleine Männlein mit seinem durchgeistigten Blick ist niemand anderer als der Bewohner der Propstei, der allenthalben als Bolksschriftsteller bekannte Propst Dr. Walter. Ja, das ist er, sagte ich auf den ersten Blick, und so habe ich ihn mir vorgestellt, den Verfasser der geistlichen Lesungen sür
des Priesters nahezukommen. Will er Rat in seinem seelsorglichen Wirken, will er Trost beim Mißlingen seiner mühevollen Ar beiten, so lese er nur, wie der hochwürdigste Herr Propst das Wirken des Priesters so praktisch und eingehend durchnimmt. Ich muß bekennen: der Seelsorgspriester, der sich an diese praktische Pastoral hält, wird, wie man von ihm mit Recht fordert, ein Vor bild seiner Herde. Er wird der Mann, bei dem die Seelsorgsgemeinde im Großen und jedes Gemeindemitglied insbesondere Trost und Rat
suchen und finden wird. Er wird sicher jene Fruchte bringen, die von ihm die hl. Kirche erwartet. Doch wozu das Buch noch weiter empfehlen, nachdem der hochwürdigste Fürstbischof in einem eigenen Vorwort es einen wahren Spiegel für Priester genannt hat, in welchem diese sich beschauen sollen, um ihr Leben mit diesem Ideal zu vergleichen und ihr ebenes Leben und Wirken diesem Bild ähnlich M gestalten? Der Priester, der sich daran hau, wird den Nutzen schon bald selber spuren