jede Stelle, wo Dollarnoten aus dem bezahlten Löfegel'd ausgegeben wurden, genau eingezeichnet. Dabei wurde festgestellt, daß die Noten wiederholt an denselben Straßenkreuzungen auftauchten. Hiedurch konnte die Polizei die Nummer des Kraftwagens ermitteln, der dem Verhafte ten gehörte. lieber eine Woche lang beobachteten dann De- % tektive den Richard Hauptmann, der auch weiterhin Noten aus dem Löscgeld in den Verkehr brachte. Erst hierauf griff die Polizei ein, nahm den Verdächtigen fest. Ein Krast
- droschkenführer hat Hauptmann als den Mann erkannt, von dem er zwei Tage, nachdem Lindbergh einen gewissen Dok tor Condon als Vermittler für den Entführer bezeichnet hatte, einen Brief erhielt, den er bei einer Entlohnung von einem Dollar in Dr. Londons Wohnung abzugeben hatte. Außerdem ist Dr. Condon selbst einer Gruppe von 20 Per sonen, unter denen sich Hauptmann befand, gegenüber- gestellt worden und hat in ihm den Mann erkannt, dem er im Aufträge Lindberghs seinerzeit über die Kirchhofmauer das Lösegeld
veranstaltet hätten. Polnische Bergleute verlassen Frankreich Paris, 21. September. (DNB.) Gestern haben wie derum 600 polnische Bergarbeiter mit ihren Familien Frankreich verlassen. Lindberghbabys Neuyork, 21. September. (DNB.) Hauptmann be streitet, Dr. Condon und den erwähnten Chauffeur, die be haupten, ihn wieder zu erkennen, zu erkennen. Seinen Geld besitz erklärt er -damit, baß er aus Furcht vor einer In flation Goldzertifikate zu sammeln begonnen habe, deren Besitz seit dem letzten Jahre verboten
ist. Hauptmann wird wegen Erpressung in Zusammenhang mit der Entführung des kleinen Lindbergh in Haft gehalten. Seine Versetzung in den Anklagezustand wird heute noch erfolgen. Hauptmann — deutscher Frontkämpfer Neuyork, 21. September. (Reuter.) Hauptmann ist 35 Jahre alt und ehemaliger deutscher Frontkämpfer. Er gibt zu, daß er als Tischler in der Nachbarschaft des Wohn sitzes Lindberghs in Hopewell (Neu Jersey) angestellt war. T^r Verhaftete ist gebürtiger Kamenzer, und zwar ist er der im Jahre 1923
nach Amerika geflüchtete 34 Jahre alte frü- Here Maschinschlosser Richard Hauptmann. Hauptmann war bereits in jungen Jahren auf die schiefe Ebene geraten und hatte eine Gefängnisstrafe zu verbüßen, für die ihm aber Bewährungsfrist zugesprochen worden war. Als er 1923 wegen eines neuen Kriminalfalles abermals festgenommen worden war, entfloh er aus einem Kamenzer Amtsgerichts- gesängnis. Wie sich später herausstellte, war er nach Amerika geflohen, um sich der Strafverbüßung zu entziehen.