Dienerschaft Carols in die verschiedenen Betten und auf die ver schiedenen vorläufigen Lagerstätten getragen, die für solche Fälle vorbereitet sind im Hause der Galveanu. So schlafen denn die meisten der Bojaren noch, als Miescu, der Gesindemeister, seine Zurüstungen für den Tag beginnt. Im Hof steht er und seine Befehle gellen gleichmäßig und scharf über das Gebäude hin. Aus den Scheuern werden die Wagen gefähtt, aus den Gesindehäusern treten die Männer und Frauen zu den Wagen, die Kutscher führen
die Pferde heraus und bald sind die Wagen bereit zur Abfahrt. Hintereinander verlassen die Wagen ratternd und rasselnd, stoßend und ihre Insassen schüttelnd den Hof und aus den Wagen, die ferne dem Schloß die Felder durchziehn, sieht man die Bauern und Roboter, die Pächter von den verschiedenen Häusern der Umgebung auch schon zur Arbeit heranrücken. Miescu zählt. Seine Augen arbeiten wie eine Rechen maschine. Keinen Mann, keine Garbenleserin kann er heute entbehren. Er hat ohnehin gestern aus viele
Arbeitshände verzichten müssen, weil im Hose die Boja ren erwartet wurden. Ungeduldig geht er im Hof auf und ab. Noch immer steht ein Wagen unerledigt und einige Burschen und Mädchen säumen. Er schlägt sich mit der Hundspeitsche auf die Stiefelschäfte und end lich verschwindet er im Gesindehaus, wo sich bald laute Worte erheben. Wehgeschrei folgt. Miescu ist unbarm herzig und bald kommen die Säumigen, zwei Knechte und eine junge Magd aus dem Tor gestürzt und reiben sich! die Rücken. Hinter ihnen taucht
und Bauern gewöhnt ist. Dann aber reizt es sie doch wieedr, sich wie eine Königin von den einfachen Leuten verehrt zu sehen, und sie nickt ihm gnädig zu. „Ich habe ein herrliches Pferd für Euch, Herrin!" leuchten seine Augen auf und er rennt auch schon auf den Stall zu, während Irene die musternden Augen über den Hof gleiten läßt, der sich nicht verändert hat, seitdem sie weg ist. So schnell ändett sich nichts in Rumänien. Noch stehen die Stallungen und Scheuern in gerader lang weiliger Ordnung da, nocb
ragt in der Mitte des Hofes der Ziehbrunnen, noch fließt eine Lache schmutziger Jauche quer über den Hof. Sie blickt einen Augen blick finster. Wie anders doch sah es aus dem Gute des Barons Friedeleben aus, dessen Tochter ihre Pen sionsschwester war und sie immer im Sommer und auch sonst zu den Feiertagen eingeladen hatte! Aber die Gedanken können nicht feste Wurzeln fassen, denn schon ist Miescu mit dem Pferde da. Es ist ein lammfrommer Brauner aus edler Rasse, aber ein wenig angefressen