Karstsläche, deren schwam miger Felsgrund zwischen braunen Büschen und dunkelgrünen Zwergkiefern überall deutlich zutage treten, bis hin zu den breiten Buckeln des Monte Cosi, die die nach Süden vorgeschobenen Bastionen dieser natürlichen Festung bilden. Vor uns Baut sich der heißumstrittene Monte San Michele auf, wie aus verwitterten Quadern, in deren Ritzen das Moos wuchert, darüber hinweg aber senkt sickr der Blick auf die weite Ebene, die sich hinter den scharf vom Horizonte absetzenden Plateaurändern
bis tief ins Venezianische hinein lockend auftut. Von: Jsonzo ist nur ein kurzes Stück sichtbar, inr Dickicht des Gartengeländes von Görz zwischen dem Castell berg und der Podgora verschwindet das Silberband und weiter hinauf sieht man nur noch hinter den Steilhalden des Monte Sabotino die Pforte des wilden Engtales, durch das sich der schäumende Fluß winden muß, um dann mit breitem Schwall ins Flachland hinaufzutreten. In paradiesischer An mut liegt. Görz da, herbstlich lodert es aus dem Wip- pachtal
heraus, auf den Gipfeln der Julischen Alpen funkelt der Neuschnee, aber was gilt jetzt all diese Schönheit einein Auge, das in diesem wunderbaren Bilde nur die Umrißlinien der Front sucht! Mag der Schnee noch so hell in den Felskaren zwischen den grauen zackigen Graten des Monte Canin blin ken, so ist doch jetzt Podgora interessanter, obgleich sie nur ein niedriger, rundlicher Hügel ist. Wie hat sie sich doch verändert seit den schönen Maientagen, da ihr dichtes üppiges Waldkleid im frischen Laub
der Ekrasitge- schosse, die in eins zusammenfließeuden Rauchfahnen des verziehenden Granätengewölkes kennzeichneten bis zum Monte Sabotino jeden Frontabschnitt auf das genaueste. Unsere Artillerie hingegen, die mit gleichem Eifer funkte, zog ihre höllischen Feuerstriche über die italienischer: -Stellungen, deren Linien führung sich uns dadurch eben so deutlich enthüllte. Die Artillerietätigkeit war auf beiden Seiten über aus lebhaft, aber das richtige Trommelfeuer war das noch nicht. Unser Beobachter
Soldaten sich mit der Zeit auch dein bösesten Trommelfeuer an gepaßt und vielfach sogar ganz bombensicher einge baut haben, hatte viel Tröstliches, aber der Anblick der jäh emporschnellhnden und in graue Fetzen zer- flatternden Rauchmassen, die allmählich insbeson dere den Monte San Michele mit dichten Schleiern aus Qualm und Dampf verhängten, war gleich wohl erschütternd. Nur den Artilleriekampf konnten wir beobachten, das ferne Ameisengekrippel der Menschen, die dann später, als die Geschütze