von einer Augs burger Patrizierin in wörtlichem S'nine „haarsträubende' Geschichten zu erzählen. Als die beiden Grafen Stokberg unter freiem Himmel ein Bad nahmen, verur'ach- ten sie ihrem Gastwirt Laoater bei den Be hörden die größten Unannehmlichkeiten. Noch Charlotte von Schillei' machte sich über einen Studenten lustig, der sich die Nägel reinigte, und Fürst Kaunitz machte eine Haupt- und Staatsaktion, als er sich zum ersten Male — die Zähne reinigte ... Herbstregen am Berg Als ob es am Renon
nur bei Sonnen schein und einem Wolkenhimmel nach An sichtskartenart schön sein könnte! Gewiß, wasserdichte Schuhe und einen guten Wetter mantel braucht es dazu, denn auch der reinste Naturgenuß ist bis zu einem bestimmten Maße von niedrigen materiellen Voraus- .fetzungen abhängig, als da sind trockene Füße und anderes mehr. Wer sich aber halb wegs gegen des Wetters Unbilden zu schützen verstanden hat, der wird gar bald auch des Wetters Reize zu erkennen lernen. Und Reize hat der Renon auch bei Regen
Fensterläden — das ist, in Kürze zusammengefaßt, der Herbst auf der Hochfläche des Renon. Und doch, wieviel feine Abstufungen und Unterschiede lokaler Art, wieviel wechselnde Szenerien bietet eine Wanderung auf dieser Höhe auf bei Regen- geriesel! „Hoch unser Frauen Tag'. Maria Himmelfahrt, am 15. August ist der Herbst beginn droben am Berg. Da schaut der Herbst schon übers Joch her, um mit vielblütigen blauen Enzianen und blassm Zeitlosen bald seine Herrschaft aufzurichten. Unb so hat auch der Name
einem manchen Regentropfen ins Gesicht. Drum rasch wieder hmab von den drei gil benden Lärchen, der Wappenzler des Renon. ins schützende Dickicht des Waldes. Aber o wchl Aus Wall» und Wiese wurde Sumpf: vergebens irrt der Fuß nach einem trockenen Plätzchen. Von allen Seiten rinnt das Naß in die Mulden zusammen und nur eilige und des Schuhwerks nicht achtende Flucht auf dm Bahndamm vermag Heil zu bringm. Dräuend erhebt sich aus dem Nebel der Leib des Sciliar über den Häusern von Collalbo. Immer wieder geben
