aus. Ts war -das Schloß, von dem der Heiland einst gesagt: „Im Hause meines Vaters find niete Wohnungen.' Es war aber kein eigent liches Schloß, sondern ein wunderbares „Wo und Ueberall', wo eben Gott wohnt. Und es ist so einzigartig, daß Gott zugleich das Haus und der Hausherr ist. Zu diesem Haus« schritt Christus mit Tho mas von Aquin, dom gelehrten Theologen. Thomas schaute hier und da einmal auf die Erde nieder und dachte: „Könnte ich jetzt noch einmal dorthin, so möchte ich mein großes Buch nocheinmal
von vom an- ,fangen!' (Hristus sah seinen Gedanken und sprach: .Du hast gut geschrieben, als ich dich fragte, welchen Lohn ich dir geben sollte, sagtest du wir: Dich allein, o Herr! Siehe, jetzt bin ich dein.' Darauf Thomas: ,/Ein Geheimnis, o Herr, hast du mir noch nicht erklärt. Siehe: wie meine Schüler sich darüber streiten! Ich er kenne jetzt, daß du der Urheber aller Dinge bist und daß durch dich alles gemacht wird, was geschieht. Die Menschen haben aber doch freie» Willen und machen, was^fie selber wclllen
Bändern der vielen weltlichen Staaten um flochten. Auch meinen Lebensfaden sah ich, er war aber sehr nebensächlich. Thomas von Aquin durfte ganz nahe an die Maschine Herangehen, und als er lange Zeit hineingeschaut hatte, sagte er ganz ver wundert und befriedigt: „Ach so!' „Hast du alles verstanden?' fragte Ehri- stus. „Ja,' antwortete Thomas, „aber mein menschlicher Verstand reichte nicht aus. Da habe ich rasch das neue Auge aufgemacht, das ich beim Eintritt in den Himmel be kommen
habe und das ich früher immer „Lumen gloriae' (Licht der Glorie) nannte, ohne natürlich zu ahnen, was das eigentlich fei. Dabei ist es eigentlich doch nichts an deres als der sehend gewordene Glaube, den ich schon seit meiner Taufe in mir trage.' „Und was sagst du von dieser Weberei?' fragte Christus weiter.' „Herr!' antwortete Thomas, indem er den verklärten Leib des Heilands von oben bis unten ansah, „das ist ja ganz ähnlich, wie in dir die göttliche und die menschliche Natnr unzertrennlich und unvermischt
in eine ein zige Person zusammengewoben worden sind!' „Siehst du nicht noch etwas?' sagte Chri stus darauf. „O ja,' sprach Thomas, „ich sehe, wie du selbst durch die heilige Kommunion mit allen, die an dich glauben, zu einer großen, heiligen Kirche zusammengewoben wirst. Das ist ja herrlich! Da verknüpft und verwebt sich ja alles zu einer wunderbaren, lebendigen Ein heit!' Da Christus nichts mehr sagte, verfiel Thomas in stilles Nachsinnen. Eine der schön sten Erinnerungen aus seinem irdischen Leben tauchte