ist, daß sie von den Ungarn aufgeworfen sei. Mit mehr Recht wird die Wiener Nuntiusfrage auf die christlich- sociale Bewegung zurückgeführt. Zur Zeit der Koalition wurde in maßgebenden Kreisen diesseits der Leitha geklagt, daß die Bischöfe zu wenig thun. Man hatte von dem Episcopate eine offene Partei nahme für die Coalition erwartet und legte den Miß erfolg dem Nuntius zur Last, der seine Sympathien für die christlichsociale Bewegung zu verh hlen keinen Anlaß fand. Der dann in Budapest inszenirte Agliardi- sturm
durch die Postenkette in das städtische Wirthshaus und hütete sie dort bei entsprechendem Trunk und Musik, damit sie nicht durchgingen. Dagegen ließ man die 1252 Wähler der katholischen Volkspartei nicht in den Wahlort, son dern zwang sie, 1500 Schritt vom Wahllokal entfernt, im Freien, auf einem dem Sturm ausgesetzten Hügel, den Verlauf der Wahl abzuwarten, welche volle 36 Stunden dauerte. Die Nacht war kalt, es siel Schnee, und die theilweise mangelhaft bekleideten Wähler froren, aber sie mußten im Freien