kam Ende April ganz glücklich an. Schwere Originalstöcke waren es nicht, auch ist nicht zu beklagen, daß sie mit Honig übermäßig beladen wurden. Der erste, der Unglück hatte, war ich. Denn meine Königin hat, ohne mich zu fragen, mit ihrem kleinen Geschwader schon am dritten Tage reißaus genommen. Sie mußte bemerkt haben, daß sie in sehr unerfahrene Hände gerathen ist. Denn ich hatte sie für meinen um 6 fl. (!) angekauften schönen Dzierzon- stock, den man nach Belieben verengen konnte
,' — denn ich selbst war gänzlich unerfahren, auch unbelesen in der Bienenzucht. — Ich glaubte meinem Herrn Mentor um so mehr folgen zu müssen, als dieser schon einigemale wegen Bienenzucht, Obstbaumzucht, Fischzucht u. s. w. dekorirt und mit Prämien beehrt worden war. Ein anderer guter Freund sagte mir zwar, daß eine Königin anzukaufen nur dann einen Sinn habe, wenn man ihr viel Brüt zusetzen kann, die gerade zum auskriechen reis ist, oder wenn man einen deutschen Stock entweiselt und ihm die italienische Königin
unter den nöthigen Vorsichten gibt. Nun besaß ich weder einen zu entweiselnden Stock, noch wußte ich irgendwo anders her eine Brüt zu bekommen, denn ich hatte ja den ersten beweglichen Dzierzonstock, der erst hier einge führt werden sollte, und dieser, wie gesagt, war unbevölkert. Auch stellte mein Musterbienenvater alles das, was mein zweiter Nathgeber gefaselt hatte, nämlich von der Entweiselung eines Stockes, ganz ent schieden in Abrede. Allem Zweifel machte meine Königin selbst ein Ende, denn eines, schönen
Nachmittages war sie und ihr getreues Völklein nicht mehr zu finden und hat wahrscheinlich für die Freiheit den Heldentod durch Hunger erlitten. Was meinem Originalstock be trifft, hatte ich das strengste Verbot, nicht hineinzuschauen. Unterdessen hausten darinnen die Motten fürchterlich und als ich endlich zum erstenmale den Schleier lüftete, sah ich zwischen schwarzen, alten wurm- zerfressenen Waben bereits Tod und Verderben. Ich versuchte noch das Uebertragen in einen andern reinlichen Stock
dem Herbste 1866 sich allhier nieder gelassen hat, wiederbelebt und gerettet werden. Und Hören Sie das Ergebniß seiner Operation: Dieser italienische Bienenstock, welcher s ^ ^ sieben deutscheräuberischan gefallen undunglück- lch gemacht hatte, so daß man glaubte, er müsse vor Honig «trotzen, besaß keinen Tropfen Honig, kein Körnlein Blumenstaub, zedwede Brüt war in der herrschenden Verzweiflung aus den Zellen gerissen. Der Stock muß nun lange Zeit' gefüttert werden; nun guten Appetit, lieben Italiener