mit der Drohung, am 4. November unter allen Um ständen in den Streik zu treten. Die Verhand lungen schienen abgebrochen zu sein. Ueber In tervention des großdeutschen Ministers berief die Regierung die Beamtenvertreter jedoch noch mals zu sich. Vorher hatte eine Besprechung mit dem Generalkommissär Zimmermann stattge funden, der erklärte, daß er den Plan der Re gierung, zur Erfüllung der Beamten- und Pen sionistenforderungen eine Anleihe aufzuneh men, nicht für durchführbar halte
. Finanzminister sagte zum Exeku tivausschuß der Bundesbeamten: „Stören Sie unseren großzügigen Plan nicht dadurch, daß Sie der Regierung unerfüllbare Forderungen stellen. Wenn es zum Aeußsrsten kommen sollte, so bedeutet dies ein großes Unglück für das aanze Volk. Materiell wird sich nichts ändern. Gewalt schafft kein Geld, aber die Situation wird fein: Mißstimmung gegen die Beamten schaft bei der übrigen Bevölkerung und das größte Mißtrauen des gesamten Auslandes. Dies würde seinen Niederschlag
.in einer neuerlichen Depression unserer wirtschaftlichen Verhältnisse finden. Ich kann die Versicherung geben, daß die Regierung sich ernstlich bemühen wird, ihren Plan mit größter Raschheit zu Ende zu führen.' Der Kampf«« Sea Locarno- vertrag. Die Stellung der Deutschnationalen. j Die Deutschnationalen verteidigen ihre Haltung mit dem Hinweis, daß es im Jahre 1919 Demo kraten und auch Zentrumsleute, eine Zeitlang so- '-gar Sozialdemokraten gegeben habe, die den Ver trag von Versailles in feierlichster Weise
auch noch den Dawes-Plan feierlich bestätigen? Das wäre, wenn nicht unehrlich gegenüber den Vertragsgeg nern, so doch kurzsichtig und gefährlich für das ei- gene Volk selber. Es scheine, daß man das heute bei allen Par teien einsieht. Wer einen Blick in die Linkspresse, insbes. die sozialistische werfe, muß bemerken, daß man dort Locarno zwar ganz gerne annehmen würde, aber nur — wenn die Rechte die Verant wortung übernimmt. Seitdem das Zweifelhaft ge worden ist, suche man nach Auswegen und schimpfe und wolle