unterbrach ihn. Des Vogtes Lana Gestalt zeigte sich im Gemach. Bei seinem Anblicke hellte sich Herrn Ulrichs Miene auf, als ob Sonnenstrahlen darüber hinspielten. „Unsere Lieben Frau sei's.gedankt, Vogt, daß Ihr hier seid!' rief der Shloßherr erleichtert aus. ^Jch hatt' Euch gestern nachts schon zurückgehofft.' Der Vogt zuckte bedauernd die Achseln, wobei er antwortete: „Mein Abschen war wohl darauf gerichtet, gestern nachts heimzukehren. Ich bin auch zur rechten »Zeit von Greifenstein weggeritten
, aber wie ich abends gen Meran kam, geht mir die Mähre krumm, so daß ich beim Turmwirt zur Herberg liegen mußt' und erst heute morgen meinen Weg fortsetzen könnt', doch ohne das Roß, denn es steht »nten in der Stadt seines kranken Beins halber.' „Und die Botschaft von meinem Bruder? wo habt Ihr sie, Vogt?' fragte Herr Ulrich mit sichtlicher Ungeduld. Eilfertig kramte Lana im Innern seines Wamses, aus welchem er jetzt ein wohl versiegeltes Brieflein zog, das er seinem Herrn behäudigte. (Fortsetzung folgt