12. Juni 1901 Tiroler Volksblatt. Seite 8 jähes Ende bereitet und auch den Ausflug des Bozner Radfahrervereins, der nachmittags gegen 4 Uhr von Schloss Gandegg mit klingendem Spiel durch den Ort nach dem „Eppanerhof' gezogen war, in seiner Entfaltung eingeschränkt. Viele Aus flügler langten zum Neunuhrzug von den Montiggler Seen her, buchstäblich bis auf die Haut durchnässt, auf dem hiesigen Bahnhofe an. Lana, 5. Juni. (Gewitterschaden im Ultenthale.) Am vergangenen Sonntag abends

und in der darauffolgenden Nacht, als die Ultner mit dem Holztriften gerade im besten Gange waren, entlud sich über Ulten ein Gewitter mit Hagel schauer. Schon um 7 Uhr abends brach der Holz rechen in Lana, da die Falfchauer nicht nur Lend holz, sondern auch Brückenstämme und Bäume brachte. In großer Menge schwamm das Holz der hochgehenden Etsch zu, als willkommene Beute für Holzfischer im südlicheren Tirol. Lana, 6. Juni. (Fro hnleichnamspro- cession.) Erzherzog Eugen ist von seiner Durch reise von Innsbruck

über Vinschgau, wo Hochder- selbe die Unglücksstätte bei Nauders besichtigte, abends in Obermais angelangt, um einen kurzen Besuch bei seiner Mutter abzustatten. Sodann wurde der Herr Erzherzog vom Herrn Postmeister Abart nach Lana geführt und ist im Deutschordens- Convent abgestiegen, wo ihn sämmtliche in Lana anwesenden Deutschordenspriester, Theologen, No vizen und Patres erwarteten. Se. Kaiserliche Hoheit begrüßte jeden einzelnen mit warmem Händedruck, befragte jeden über sein Befinden u. s. w. Heute

. Hoheit, die Beamten von k. k. Bezirksgericht, Gendarmerie, Finanzwache, Ge meindevertretung zc. Natürlich ermangelten die Reservisten nicht, bei den Evangelien die üblichen Salven abzugeben. Die Procession dauerte des weiten Weges halber volle 2 Stunden. Nach der Feier bestieg seine kais. Hoheit den Wagen. Nach einem kleinen Jmbiss marschierten dir Korpora tionen bis zum Deutschordens-Convente (Nieder lana), allwo Se. kais. Hoheit auf 11 Uhr den Em pfang der Korporationen, Gemeindevertretung

eine Stunde in der Brauerei! Forst aus, wo ihm von den Kindern des ab wesenden Besitzers Hans Fuchs Blumensträuße überreicht wurden. Gestern abends kam der Prinz per Wagen- von Lana und fuhr erst zum Besuch seiner Mutter nach Obermais und dann in sein Absteigequartier Hotel „Erzherzog Johann'. Heute früh inspicierte der Erzherzog, das hiesige Landes schützenbataillon, welches im Naisthale eine Uebung! vornahm. Heute nachmittags verließen Erzherzog Eugen und Erzherzogin Elisabeth unseren Curort

machen und bei Gesang und bestem Humor unterhielt man sich aufs vor trefflichste. Außer den Mitwirkenden waren auch andere Gäste erschienen. — Am Samstag, den 16. d. M., findet ein Vereinskonzert der Liedertasel und des Streichorchesters unter Herrn Gassers Leitung im großen Saale „zum Stern' statt. Lana, 14. November. (Todessall.) Gestern nachmittags verschied dahier nach längerer Krankheit und wiedeholtem Empfange der hl. Sterbesakramente der hochw. Herr?. Franz Gruber, 0. L. Der Verstorbene wurde zu Völlan

er die Priesterweihe. Darnach wurde er Kooperator zu Moos in Passeier. 1854 kam er in gleicher Eigenschaft nach Lana. Hier hatte ?. Rigler bereits angefangen seine Konventsidee zu verwirklichen. Der neue Kooperator legte sich neben dem Gründer mit zwei andern Weltpriestern zum Grundsteine des neuen Baues. Der damalige Hoch- und Deutschmeister Erzherzog Maximilian III. kam am 29. Mai 1856 eigens nach Lana, um da die Gelübde der drei ersten Priesternovizen des Konvents entgegenzunehmen. Von Lana, wo er mithalf

seinen Kooperatoren stets ein väter licher Vorgesetzter war. sollte bald allen Brüdern vorstehen. Im Jahre 1893 wurde er Subprior des Konventes in Lana. Zugleich erhielt er die An stellung als Superior der Deutschordensschwestern von Lanegg. Das Jahr daraus wurde er vom Hoch meister zum geistlichen Rate ernannt. Eine andere Würde erhielt?. Subprior durch seine Wahl zum Präses der hiesigen St. Vinzenzkonserenz, aber zu gleich auch eine schwere Bürde. Es handelte sich ja um eine Heimstätte sür

wird. — Gegenwärtig sind Vorarbeiten im Gange, welche die Fortsetzung der elektrischen Bahn Lana—Meran einerseits nach Tisens, anderseits zum Bahnhos Lana-Burgstall der Bozen-Mer'aner Bahn bezwecken. Von der im Bau begriffenen Meraner Elektrischen verlautet, daß deren Eröffnung wahrscheinlich im Februar 1908 erfolgen wird. Gegenwärtig werden die Linien Meraner Bahnhof— Sandplatz, Sandplatz—Obermais und Meraner Bahnhof—Forst gebaut, während die Linien zum neuen Friedhof und vom Rufinplatz über den Rennweg

. Dies, aber vielmehr noch daS musterhaste Betragen deS talentvollen Knaben hat daS höchste OrdenSober- haupt veranlaßt. Fink am 5. Mai 1855 den seligen ?. Rigler in ÄaS neugegründete Konvent nach Lana zu schicken. Derselbe hatte in Wien bereits vier Gymnastaltlassen durchgemacht und war nun trotz zahlreicher Gegenverlockangen, trotz aller guten Aus sichten und trotz des AbratenS seiner Angehörigen ernstlich bereit, ein DeutschordenSkonventual zu werden. Zur Fortsetzung seiner Studien sandte ihn ?. Rigler

nach Meran, wo er den ersten Platz und «ach der damaligen Sitte auch den ersten Preis erhielt. Um den begabten Studenten Gelegenheit zu bieten, auch die italienische Sprache zu erlernen, wurde er später an das bischöfliche Seminar-Gym nasium nach Verona geschickt. Die philosophischen Studien absolvierte Fink im Konvent zu Lana, nach- dem er da am 8. Dezember 1857 eingekleidet worden war. Mit dem neuen Kleide erhielt er auch einen neuen Namen, den Namen seines höchsten Oberen und Gönners: Maximilian

das nächste Jahr schon nach der ersten Semestralprüfung nach Lana zurückkehren. Nach dem im Herbste wieder Frieden geworden war, kam Fink zur Fortsetzung und Vollendung seiner theolo gischen Studien nach Verona. Am 1. Sept. 1861 wurde er zum Priester geweiht und wirkte als solcher zunächst in der DeutschordenSpfarre zu Leng- mooS und Lana. In beiden Orten war er sehr be liebt und angesehen. Sein goldenes Wienerherz voll Geist und Gemüt zog die Tirolerherzen an. Im Jahre 1863 wurde ?. Fink zum allgemeinen

Leid wesen von Tirol nach Schlesien versetzt, um dort der seste Grundstein des DeutschordenS Priefterkon- ventS w Troppau zu werden. Nachdem er neben anderen Vertrauensposten kurze Zeit das Amt eines SuperiorS der neugegründeten Schwesterngemeinde zu Friesach in Kärnten bekleidete, wurde er zum Prior von Troppau erwählt und blieb dies durch wiederholte Wahl volle 33 Jahre hindurch. In den Jahren 1890 bis 1896 war er zugleich auch Prior in Lana. Seit dem 1. August 1896 versah er außer dem die Stelle

. — Neulich zogen Bozner Ausflügler Abends durchs Dorf und schimpften heillos über die ägyptische Finsternis^ Im Hause Heller Lichterschein. Die Gassen dunkel, brich' kein Bein. Lana, 17. November. Am 14. d. M. waren in der sogenannten Gegend in der Nähe desAußer- hoses (eine gute halbe Stunde von Lana entsernt) mehrere Kinder mit dem Hüten des Weideviehes beschäftigt. Um Kastanien zu braten, zündeten sie ein Feuer an, und ein' Mädchen, welches den Flammen zu nahe kam, fing an den Kleidern Feuer

und erlitt dabei schreckliche Brandwunden. Tags darauf mußte das kaum drei Jahre zählende Kind unter schrecklichen Schmerzen seinen Geist aus geben. — Am vergangenen Sonntag Mittags fuhr ein Radfahrer, der im schnellsten Laufe um eine Mauerecke bog, direkt an einen Auslagekasten, dessen Glasscheiben zersplitterten und fein Rad durch den heftigen Anprall Schaden litt. Der Radler selbst kam außer seinen zerschundenen Händen, die er sich mit den Glasscherben zugezogen hatte, mit bloßem Schrecken davon. Lana

, während diese Beziehungen nicht einen Moment aufgehört hatten, den Charakter des Wohlwollens und der Höflichkeit zu tragen. Korrespondenzen. Lana, 7. März. Im hiesigen Mutterhause der Deutschordeusschwestern zu Lanegg starb am 3. d. M. uach langem Leiden und nach wiederholtem Empfange der hl. Sterbesacramente die ehrwürdige Schwester Jgnatia Baur im 43. Lebensjahre. Sie wurde am 27. Jänner 1851 in Sarnthein geboren. Ihre Eltern waren Josef Baur, Fischer in Sarnthein, und Josefa geb. Stuefer, welch' letztere

eine leibliche Schwester des am 12. Juni 1888 in Lana verstorbenen emeritirten Decans und Deutsch- Ordensconvents-Priors Alois Stueser und die Mutter des hochw. Herrn Alois Baur, derzeitigen Prechmeister- schen Beneficiaten zu Sarnthein war. Die heranwach sende Josefa fühlte sich schon frühzeitig zum Ordens leben hingezogen und trat zuerst bel den Tertiarinnen zur ewigen Anbetung am Hirschanger zu Innsbruck ein, wo sie 4 Jahre als Laien.chwester zubrachte, dann aber wegen Kränklichkeit entlassen wurde

. Um bei einer anderen Ordensgenossenschaft leichter Ausnahme zu finden, studierte sie die Pharmacie, erhielt darüber ein vorzüg liches Zeugnis und wurde am 11. November 1877 bei den Deutschordensschwestern in Lana aufgenommen. Am 15. October 1879 durste sie vor ihrem hochw. Herrn Onkel Prior Alois Stuefer die Ordensgelübde ablegen und erhielt den Ordensnamen „Schw. Jgnatia.' Nachhin wurde sie im Mutterhause als Apothekerin und Kranken- Wärterin und zeitweilig auch in den Filialhäusern zu Unterm» und Völlan als Pförtnerin verwendet

, nach 10tägigem Krankenlager an den Blattern, mit den hl. Sterbsakramenten versehen. Karl Graf v. Khnen-Lichtenberg, k. k. Kämmerer, Sturmführer und Gemeindevorsteher von Eppan, in einem Alter von 67 Iahren. Allgemeine Trauer herrscht über den Verlust dieses sowohl durch Charakter, Religiosität und Patriotismus ausge zeichneten Edelmannes. Die Bestattung der Leiche findet morgen, den 28. d., 4 Uhr Abends in der Familiengruft zu St. Pauls statt. Lana, 25. August. Gerade komme ich von einem sehr schönen

Begräbniß heim, woran die Betheiligung von Seite des Volkes außer ordentlich groß war. Es wurden nämlich die sterblichen Ueberreste des hochw. Herrn Anton Kofler, Cooperator von Lana, zur Erde bestattet. Er endete am 23. d. Nachmittag um 1 Uhr sein verdienst volles Leben, nachdem er kaum drei Wochen an dem Typhus krank gelegen. 1826 zu Flaas geboren, studirte er in Bozen mit Aus zeichnung das Gymnasium, freqmntirte die Philosophie in Innsbruck, absolvirte die Theologie in Trient und primizirte 1852

'^ü Vählem ^ ei». Wunder Pnntt unserer Kirchenmustk tburde» besonders die'«eist miserabl e» instrume»tirte» ?e veum und die stgurirte» Vespern , hervorgehoben. — Ver ehrwürdige,' allverehrte PriestergreiS/ Hr.Äl. Stuefer, Prior desDe^chordenS-ConventeS in Lana, dankte in herzlicher schlichter Weise den Veranstaltern und Theilnehmern der Versammlung, daß in Lana dieselbe - abgehaltm worden und hobhervor, wie wichtig und verdienstlich eS sei, de» Lorschrifen der Kirche über Musik wieder Achtung

der Priesterkonvente in Lana und Troppau und seine letzten Lebens jahre, seinen Tod und seine Verherrlichung. Sowohl für die Deutschordensschwestern, deren langjähriger Superior und Visitator er war, verfaßte er eigene Regeln, als auch für die Priesterkonvente und für die Seelsorger außerhalb der Konvente. All diese Regeln bezeugen seinen großen Eifer für die Ehre Gottes, fein Bestreben, das ganze Ordensideal nach allen Richtungen im gemeinschaftlichen Leben und Chorgebet zu verwirklichen und bezeugen