vorwirft, „sie hätten Geld be kommen und Adelstitel und Orden, und dafür sind sie vor dem goldenen Kalbe auf dem Bauche ge legen.' Das sieht doch wirklich der Verhetzung gleich. Der Abgeordnete Schraffl hat auf der Ver sammlung in Brixen gesagt „unjere Grundsteuer sei die Höchste aus der Welt', daß aber die Grund steuer gerade durch die Bemühungen der Konserva tiven von Tirol von 1,083.000 auf 687.000 fl., also um rund 400.000 fl., das ist um mehr als ein Drittel, gesunken ist, davon sagt Herr Schraffl
wohlweislich nichts, denn sonst könnte man die Konservativen im Lande nicht mehr als Volks verräter hinstellen, die vor dem goldenen Kalbe aus dem Bauche liegen. In der angeführten Rede sagt Schraffl von der Hausklassensteuer: „Bevor die Christlich-Sozialen in Tirol aufgetreten sind, wurde die Hausklassen steuer eingeführt. Unsere Abgeordneten, welche die Steuer , für ungerecht halten mußten, haben auch dafür gestimmt. Damals ist es nicht Brauch ge wesen, daß die Abgeordneten HU den Bauern ge gangen
sind, sonst hätten sie vielleicht gehört, was sie zu einer so ungerechten Steuer sagen.' Was den letzten Passus betrifft, so zeigt er, daß Herr Schraffl erst seit kurzer Zeit politisch tätig ist, sonst hätte er sich zum Beispiel erinnern müssen, daß der Abgeordnete Dr. v. Graf in dieser Angelegenheit eine sehr zahlreich besuchte Versammlung in Toblach gehalten hat, bei welcher der damalige Landtags- Abgeordnete Rainer, der Vater des gegenwärtigen Abgeordneten Rainer, so Mannhaft für Graf gegen die Liberalen
eingetreten ist. Nachdem Dr. v. Graf die Gründe. für und. gegen die neue Steuer aus einandergesetzt hatte, überließen die versammelten Bauern das Urteil dem^Abgeordneten und sagten, er solle stimmen, wie er?s'sür besser halte. Dieser Vorwurs, daß' die konservativen Abgeord neten dem Lande Tirol die Gebäudesteuer gebracht haben, wurde von allen christlich-sozialen Zeitungen und Parteischriften? und^-Abgeordneten gegen die alte Landespartei erhoben. Wir wollen darum der Sache auf den Grund gehen und genau
nachsehen, wie es gekommen ist,- daß l wir in Tirol die Gebäude steuer erhielten. ^ il > ' Bis zum Jahre 1783 gab es in Österreich keine Gebäudesteuer. Bisl zum Jahre 1820 wurde sie gemeinschaftlich mit der Grundsteuer eingehoben. .. . Am L.,Sept^ 1.788 sollte Kaiser Josef ll'. in Österreich die Gebäudesteuer einsühren, dieser Ver such scheiterte jedoch. Erst Äurch das Steuerpatent vom 23. Februar 1820 wurde die Gebäudesteuer und zwar die Hauszins- und Hausklassensteuer sür alle österreichischen Länder