. So gst nun auch die Abreise des Hrn. Unterrichtsministers, Grafen Leo- Thun, seit zwei Tagen Gegenstand der verschiedensten Combinatio nen, und die „Triestec Zeitung', welche von Veränderungen in dem Wesen und der Stellung des Unterrichtsministeriums spricht und damit die längere Urlaubsdauer deö Grafen Leo Thun in Ver bindung bringt, dürste dießmal zum größten Theile auf falscher Fährte sich befinden. Der Urlaub deS Hrn. UnterrichtSministerS ist auf zwei Monate festgesetzt, und wurde schon
ein regelmäßiger Depeschenwechsel ein geleitet, womit ihm alle wichtigeren Arbeiten zur Approbation ein gesendet werden. Auch hat ein Beamter des Ministeriums den Hrn. Grafen Leo Thun nach Karlsbad begleitet, um dort die untergeordneten Geschäfte zu führen. —Im Reichsrathe wurden bisher die Kultus- .und Unterrichts-Angelegenheiten durchgehendS von Hrn. v. Salvotti geführt, und es ist bisher nicht bekannt, : daß er und noch ^weniger ein anderes Mitglied des Reichsrathe- mit Organisationsplänen
in dieser Richtung betraut worden wären, dabei dürfte Graf Leo Thun, welcher in so hohem Grade daS Ver trauen Sr. Maj. des Kaisers besitzt, doch auch nicht ungehört bleiben und seine Ansichten von Gewicht sein. — Wenn Verände rungen. in dem Wesen und der Stellung des UnterrichtSministe- riums vorgenommen werden, so ist der Zeitpunkt hiezu noch nicht; gekommen, und einige erst vor Kurzem genehmigte Vortrüge dieses Ministeriums lassen vielmehr schließen, daß Se. Maj. der Kaiser.