. In der gestrigen Kammersttzung wurde dem Ministerium ein kleiner Verdruß bereitet. Nach Beendigung der Discussion über die Ruhegehalte der Civilbeamten, worin Ca- vour den Anträgen der Linken (Melana, Valerio, Bertolini u. s. w.) eine große Nachgibigkeit gezeigt hatte, ward der neue Handelsver trag mit Frankreich zur Tagesordnung gebracht. Es erhoben sich fast gleichzeitig die savoyardischen Deputirten der Rechten, der Lin ken und des linken Centrums (Menabrea, Bastian und Lauaraz), schilderten die Verstimmung
, daß sie die handelstractatlichen Vorlagen nicht schneller und eifriger betrieben, bequemte sich Cavour unter sicht licher Verstimmung zu einem l4tägigen Aufschub der Verhand lungen! — Frankreich. Paris, 25. März. Mit erklärlicher Spannung sieht man dem nahen Tage entgegen, wo der Prinz-Präsident die beiden be rathenden Versammlungen eröffnen wird. Man sagt, er werde in der Rede, die er bei der Ceremonie der Eidesleistung in den Tuil- lerien halten wird, in einem gedrängten Ueberblicke die sämmtlichen Acte zusammenfassen
ließ. — In Versailles haben abermals Attentate auf Soldaten statt gefunden. Die Armee wird dadurch sehr erbittert. PariS, 26. März. Das „Bulletin de PariS' bringt wirk lich den gestern besprochenen Artikel. Derselbe verlangt nicht bloß daS Kaiserthum, sondern kündet unumwunden an, Frankreich werde bald diese Regierungsform besitzen. Die Aufhebung des Polizei ministeriums scheint wieder vertagt zu sein. Zwischen den Sabine- ten von Frankreich und England soll eine merkliche Annäherung stattgefunden