sein. Louiö Napoleon hat nicht dieselbe Mission, wie der außer ordentliche Mann, dessen Erbe und Fortsetzer er ist. - Seine Mis sion ist es, der Friedensstifter in Frankreich und Europa, der Versöhner der uns spaltenden Parteien, der Wächter der socialen Prinzipien und der Vertheidiger der Religion zu sein, und der Ruhm, den er zu ernten bestimmt ist, wird, wenn auch nicht so glänzend, so doch eben so erhaben sein, als der des ersten Na poleon.' Folgendes ist das in gestriger Nummer gemeldete Schreiben
des Grasen Chambord, womit er den Legitimisten ihre Ver haltungsmaßregeln vorschreibt: „Seit den Ereignissen des verflossenen Decembers habe ich zu mehrerenmalen meinen Freunden zu wissen gethan, welches meine Gesinnungen, Absichten und Wünsche seien. Aber bei der vom Chef der gegenwärtigen Regierung kürzlich geführten Sprache und den sich mehr und mehr offenbarenden Tendenzen empfinde ich das Bedürfniß von Neuem, an alle Diejenigen, die dem Princip, dessen Repräsentant ich bin, und das allein Frankreich
, die ihrem Princip entgegen sind, und ihnen nicht gestatten würden, unter allen Umständen nach ihre» Ueber zeugungen zu handeln. Aber selbst wenn die Royalisten sich durch Gewissens-, Ehren- und Loyalitätspflichten genöthigt sähen, allen öffentlichen Aemtern zu entsagen, so würden ihnen gleichwohl noch Pflichten, und große Pflichten, gegen Frankreich und die Gesell schaft zu erfüllen übrig bleiben. Sie müssen, so viel als möglich, wie ich unaufhörlich sie ersucht habe, inmitten der Bevölkerungen leben
habe; aber später, durch die Er fahrung und den Gang der Ereignisse belehrt, werden sie, wie ich , nicht zweifle, zu uns zurückkehren, und wir werden sie dann mit Freuden empfangen. Wir wollen auch mit Eifer und Herzlichkeit alle Männer der andern Meinungen aufnehmen, die sich alle Tage uns annähern und uns den kostbaren Beistand ihres EiferS, ihrer Einsicht und ihres Patriotismus bringen. Gerade, indem wir Frankreich das beruhigende Schauspiel der innigen Eintracht aller monarchischen Kräfte darbieten
, werden wir dasselbe endlich dahin bringen, so vielen fruchtlosen Versuchen zu entsagen und selbst zu erkennen, wo seine beste und seine sicherste Zukunft ist. Wir be finden uns Alle in einer Zeit der Proben und der Opfer, und meine Freunde werden nicht vergessen, daß ich auö der Ver bannung diesen neuen Ruf an ihre Beharrlichkeit und Ergebenheit richte. Glücklichere Tage werden über Frankreich und über uns leuchten, ich vertraue fest darauf. In der glühenden Liebe für mein Land, in der Hoffnung, es wieder zu sehen