kamen dicht, wie die Schneeflocken. Ich wurde am 14. November am linken Unterschenkel verwundet, ich möchte nicht mehr daran denken. Meine Kameraden verloren nicht den Mut, sie brachten mich in eine Deckung, verbanden m'ch und trugen micl> sogar bis zum HilfsPlatz und mußten mich verlassen, sie kehrten zurück an die Front. Ter Tram Versuhr sich dies mal nur dem Verbandzeug sehr, ich denke mir, jetzt wirds mir zu schwer und ich bekam den Brand so stark, daß am 21. November mein Oberschenkel samt Bein
' Lungenentzündung zu belvahren. Und jetzt? Alles ganz und gar anders. Gott sei Dank! Meine körperlichen Empfindungen haben sich sehr verringert, vereinfacht. Ich empfinde Hitze uud Kälte, Hunger und Sättigung. Müdigkeit und Schlafsucht, da ist in der Hauptsache alles. Seit dem ich einmal in einem Kohlenkeller schlief, durch den es wie durch einen Kamin zoa, eisig und messerscharf und dabei auch noch „musikalisch', und das andere Mal in einem Straßengraben unter strömendem Negen in der Hocke lehnend, sürchte
hab^ ich erduldet» schast, Mißhandlungen nicht zum schildern, ofij Todesgefahren. Von den Juden habe ich funf-s mal 39 Streiche bekommen. Dreimal bin ich >nM Nuten geschlagen, einmal gesteinigt worden; drei?l mal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag uubl eine Nacht habe ich (nur an ein Schiffstrümin^ geklammert) auf dem hohen Meere Zugebracht^ oft bin ich auf Reisen gewesen, in Gefahren- aufl Flüssen, in Gefahren vor Räubern, in Gefahreü^ vor meinem Volke, in Gefahren vor Helden, W Gefahren in Städten