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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 20
Data: 08.08.1913
Descrizione fisica: 20
auch auf dem Laude die marktschreierischen Plakate und die aufreizenden 'Klexbilder anschaue, mit welchen die Kinemato- graphentheater das große Publikum locken; noch stärker beißt es mich, wenn ich zusehen muß, wie das Volk in diesen Gisthallen aus- und einschwärmt, ärger als in einem Bienenstock. Und es scheint just, als ob der Kino das Theater des kleinen Mannes werden sollte. Gerade das arbeitende Volk, die Handwerker und niederen Bürgersleute, welche jedes Kreuzerlein dreimal wenden und - küssen, ehevor

, daß durch das Kinothea«er nicht gediegene Kenntnisse vermittelt,. sondern nur die Oberflächlichkeit, die Schwindelmeierei und Naseweis keit großgezüchtet werden. Da wir aber von letzteren Artikeln in unserem Zeitalter ehedem schon hinrei chenden Vorrat besitzen, müssen wir sie nicht noch eigens produzieren. — Der Kino hat nur ein Ziel: möglichst schnell und möglichst viel zu verdienen; darum schaut er bloß auf Nervenkitzel uyd Spannung, er nimmt keine Rücksicht auf Genauigkeit, Wahrschein lichkeit und Möglichkeit

der Dinge, sondern bietet oft die.größten Widersprüche und Ungeheuerlichkeiten, er zeugt ganz unrichtige verschrobene Begriffe und schlägt der Wissenschaft mitten ins Gesicht. — Nicht gebildet wird das Volk im Kino, sondern verblödelt und ver« blimselt. Aber die Kunst, heißt es, finde im Kino eine glänzende Pflege und gelange unter die Massen. Du liebe Geige, man möchte lachen, wenn es nicht zum Flennen wäre! Stellt euch einmal vor, es würde einem Menschen^ mit verstimmten Blasinstrumenten

eine Tuschmelodie halbe Tage lang in die Ohren geschmet tert. Glaubt ihr Wohl, daß davon sein musikalisches Gehör und Talent stark gewinnen könnte? Ebenso wenig profitieren Kunstgeschmack und Schönheitssinn, wenn die groben,, verzerrten,'flackernden, grellen Kino- bilder. stundenlang ins Auge gedroschen werden. Kunst und Kino stehen, zu einander wie Katze und Kanari vogel, nirgends wird die richtige Kunst mehr vertrat» . telt und untergraben als im Kino. Den größten Schaden aber stiften die Kinos

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