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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 20
Data: 18.11.1910
Descrizione fisica: 20
: Seite 4 „Tiroler »Ja, ja, leider kennt man mich i^ jeder Verkleidung,' sagte er herab lassend; ^»aber wer ist penn nachher die gnädige Frau. wenn. tch< fragen darf?' . ' . - ^ - „Ich bin die Frau Kommerzienrat Kohn aus Wien; komme von Ita lien heraus und fahre heute bis Innsbruck, wo mich mein Mann erwartet.' „Ah, von Wien? Das freut mich)' tat der Kaspar groß, »bin auch oft in Wien,-Hab' die Wiener gern; soll nächste Woche wieder ?hinunter, der Kaiser hat mich eingeladen zu einer Jagd

nach Ungarn weiß nicht, ob ich Zeit Hab'.' V.. - Die Rede kam immer stärker in Fluß. Ten Hauptteil Her- Unter haltung besorgte allerdings der Kaspar.- Er erzählte von seinem Einfluß bei Hofe und wie er bloß ein Wörtl zu sagen brauche, daß der Kaiser sofort jemandem einen ^Drden erteile. Der Gräfin Wolkenstein habe er den .Anna-Orden verschafft, der Baronin Longo den Elisabeth-Ordenusw.— Die Kommerzienrätin schaute den Sprecher etwas zweifelhaft an, aber doch spiegelte sich eine verdächtige Nöte

auf ihrem Antlitz und eine leise ^ Hoffnung schwellte ihr Herz. Ueber eine Weile nahm der Kaspar seinen! schmierigen Rucksack vom Gepäcksrahmen herunter und. holte ein noch schmutzigeres Papier aus demselben. »Muß mich ein bißl reformieren.' redete er nobel, „Hab' einen Hun ger tvie ein Wolf, und Essen und Trinken' haltet Leib und Seele Zusammen.' ? ^ Mit diesen Worten brachte er einen ranzigen Speck zum Vorschein, schnitt große Stücke herunter und verzehrte sie mit Schwarzbrot. Tie Frau Kommerzienrat riß

bei diesem Anblick die Augen weit auf und schaute dem Kaspar groß zu. Dieser glaubte aber, es gelüste der Frau nach seinem Imbiß und sofort lud er ein: „Will die gnädige Frau vielleicht ein bißl mithalten? Ist ' echter Bauernspeck — vorzüglich!' - Ter Dame grauste schon beim bloßen Anschauen; aber einen Korb geben durfte sie dem Prinzen nicht. — Nein, das wäre unhöflich und die Aussicht auf den Orden würde in Nichts zerfließen. So nahm sie ein Stück chen Speck und preßte es zwischen die Zähne. O jemine

? 0 je! Das schmeckte wie Lebertran!, wie Unschlitt -- mit höchster Mühe drückte sie den Bissen hinunter. Aber sie mußte auch Schwarzbrot nehmen und der Kaspar drängte noch stärker: . . ^Nur wacker zugreifen, gnädige Frau! --- Nur nicht schmieren, wenn's schmeckt und nicht zu schlecht ist!' ^ . Auf diese Anmutung hin mußte die Frau noch einmal nehmen, obwohl ^hr der erste Bissen fast den Magen umkehrte. Tann sagte sie aber: - ^Jch danke bestens, Hoheit ich will Sie nicht berauben.'^ ^ „Von Berauben ist keine Idee

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 20
Data: 18.11.1910
Descrizione fisica: 20
' Aufschneidereien und ließen ihn immer höher steigen. Zuletzt nänntezl'sie ihn den «Prinz von Kühburg' und sprachen ihn mit „königliche Hoheit' an. - Da war nun der Kaspar ganz in seinem Element und er ging aus wie ein Butterkrapfen in der Pfanne. Eine Maß Wein nach der anderen ruckte, aus den Tisch und als die Mette schließlich zu Ende ging, waren die Schießbruder so un sicher, daßkeiner mehr die Scheibe traf, will sagen, die richtige Haustür fand. Ein Knecht mußte ihnen heimleuchten. Am nächsten Morgen schien

dem Kaspar die ganze Welt langweilig, kleinlich und nüchtern. Aber beim Frühschoppen mit den nächtigen Kumpanen bekam, das Leben wieder Licht und-Farbe. Bald war die gestrige Mette abermals los, es ging „Prinz von Kühburg' hin, „Prinz von Kühburg' her, »königliche. Hoheit' auf und nieder. Der Kaspar schwamm zuoberst auf der Suppe. - Leider sollte der Spaß nicht mehr lange dauern, weil der Kaspar^mit. dem nächsten Zug über den Brenner fahren mußte. Er hätte nämlich sein Weib, die Mariann', für den Abend

nach Innsbruck bestellt, um mit ihr gemeisam nach Absam zu wallfährten. .... ' . /^Königliche Hoheit sahren doch erster Klasse?' Hanselte der Stieg! von Eppan. - ' 'V. . „ . ^Versteht sich, erster Klasse,' gab der Kaspar groß zurück, „memst, ich bin auf der Brennsuppe hergeschwommen und fahr' zweiter oder gar dritter Blasse mit den Kühen und Kälbern? Bin mein Lebtag nur erster Klasse gefahren' , «Das ist ein teurer Spaß und schweres Trinkgeld, muß man auch tzeben,' stichelte der Wächter von Klausen

. „Ah, Trinkgeld!' blähte sich der Kaspar, „was ist denn unseremem wegen einem Zehner!' . ^ ^ ^ . „Aber königliche Hoheit müssen sich vor der Abreise doch den Bart putzen lassen,' mahnte der Kehrer von Bozen. Das leuchtete dem Kaspar ein. Er verfügte sich mit zwei seiner falschen Freunde in einen Rasierladen, ließ sich dort das Gesicht kratzen und die Haare schniegeln. Als er nach der Operation in den Spiegel schaute, kam er'sich selbst ganz prinzlich vor. Er war auch mit seinem aufgedrehten Schnauzbart

, dem fein gescheitelten Haar, dem graulodenen Tuxer, dem grünen Schützenhut, überragt von Gemsbart und Hahnenfeder und um rahmt, von einem Kranze blinkender Nummersterne,, mit der goldenen Best-Uhr an schwerer Kette^ mit seinen blank gewichsten Stiöfeln usw. ein recht properer Kerl. - - . ' - Nach einem letzten Abschiebstrunke machte man sich aus den Weg nach ^em.Bahnhof. Die ganze Gesellschaft gab dem Kaspar das Geleite. Der Wächter trug ihm den Schießprügel, der Stiegl'den Schnerfsack und die Anrufe

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 20
Data: 11.10.1912
Descrizione fisica: 20
/ Seite 5. „Tiroler BolkSVote.« Jahrgang. „Das muß aber ein dummer Teufel gewesen sein, l »er eine Büchs' und eine Pfeif' nicht auseinander jennt,' fiel der Grubenveitl dem Kaspar in die Rede. „Ein' dummer Teufel ist's schon gewesen,' jchnappte dieser zurück, „aber es gibt noch tausendmal Mmmere, die einen Strohschober zwischen den Achseln tragen und allemal ihren grünen Schnabel offen yaben, wenn alte Leute reden.' / > „Sei still, Veitl, und laß ihn erzählen,' mahnten

die anderen, „weiter. Ka>par, weiter!' Der Kaspar fuhr fort: „Der Meister Bockbein schaut meine Büchse eine, Zeit an und murmelt: „Also richtig deine Tabaks- pfeif'? — Du hast aber eine lange.' — „Mhm.' — „Zündst nit an?' sragt er. -- „Jetzt einmal nit.' —' „Tatst nacher nit mich ein bißl rauchen lassen?' — „Gern,' sag ich. „ich will dir gleich einfassen.' — . Ich Hütt' g'rad lachen mögen über den höllischen Lüm mel und Hab' mir gedacht, daß es gewiß keine Sünd' ist, wenn ich einen Teufel umbring'. — Ich nimm

hat mich die Geschichte mehr als die sieben Zen trum, die ich am nächsten Tage in Bozen geschossen Hab'. — Wenn ich den Teufel auch nicht umgebracht, wenigstens übel gemacht Hab' ich ihm. — Und seitdem wagt sich der Hans Bocksbein an keinen Schützen mehr heran; die Schützen haben vor dem Teufel Ruhe.' Unter wieherndem Gelächter der Zechgenossen hatte der Kaspar seine Erzählung beendet. Jetzt ließ sich aber der Grubenveitl vernehmen: „Die Geschichte ist nicht übel, Kaspar, aber ein bißl faul

ist sie doch ... Ich Hab' nämlich die ganze Mar' schon einmal in einem alten Kalender gelesen.' „Meinetwegen hast sie in einem alten oder in einem jungen Kalender gelesen,' belferte der Kaspar grimnng; „Passiert ist die Geschichte m i r und ich kann . nicht helfen, wenn einem die FÄerfuchfer alles nach schreiben und in den Kalender drucken lassen, was man erzählt ... Im übrigen braucht so ein Grasfrosch — so ein Platschnasser wie du — nicht in allen Kalendern herumzuschmecken, 'vor er sich recht schneuzen kann. Hast

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