' Aufschneidereien und ließen ihn immer höher steigen. Zuletzt nänntezl'sie ihn den «Prinz von Kühburg' und sprachen ihn mit „königliche Hoheit' an. - Da war nun der Kaspar ganz in seinem Element und er ging aus wie ein Butterkrapfen in der Pfanne. Eine Maß Wein nach der anderen ruckte, aus den Tisch und als die Mette schließlich zu Ende ging, waren die Schießbruder so un sicher, daßkeiner mehr die Scheibe traf, will sagen, die richtige Haustür fand. Ein Knecht mußte ihnen heimleuchten. Am nächsten Morgen schien
dem Kaspar die ganze Welt langweilig, kleinlich und nüchtern. Aber beim Frühschoppen mit den nächtigen Kumpanen bekam, das Leben wieder Licht und-Farbe. Bald war die gestrige Mette abermals los, es ging „Prinz von Kühburg' hin, „Prinz von Kühburg' her, »königliche. Hoheit' auf und nieder. Der Kaspar schwamm zuoberst auf der Suppe. - Leider sollte der Spaß nicht mehr lange dauern, weil der Kaspar^mit. dem nächsten Zug über den Brenner fahren mußte. Er hätte nämlich sein Weib, die Mariann', für den Abend
nach Innsbruck bestellt, um mit ihr gemeisam nach Absam zu wallfährten. .... ' . /^Königliche Hoheit sahren doch erster Klasse?' Hanselte der Stieg! von Eppan. - ' 'V. . „ . ^Versteht sich, erster Klasse,' gab der Kaspar groß zurück, „memst, ich bin auf der Brennsuppe hergeschwommen und fahr' zweiter oder gar dritter Blasse mit den Kühen und Kälbern? Bin mein Lebtag nur erster Klasse gefahren' , «Das ist ein teurer Spaß und schweres Trinkgeld, muß man auch tzeben,' stichelte der Wächter von Klausen
. „Ah, Trinkgeld!' blähte sich der Kaspar, „was ist denn unseremem wegen einem Zehner!' . ^ ^ ^ . „Aber königliche Hoheit müssen sich vor der Abreise doch den Bart putzen lassen,' mahnte der Kehrer von Bozen. Das leuchtete dem Kaspar ein. Er verfügte sich mit zwei seiner falschen Freunde in einen Rasierladen, ließ sich dort das Gesicht kratzen und die Haare schniegeln. Als er nach der Operation in den Spiegel schaute, kam er'sich selbst ganz prinzlich vor. Er war auch mit seinem aufgedrehten Schnauzbart
, dem fein gescheitelten Haar, dem graulodenen Tuxer, dem grünen Schützenhut, überragt von Gemsbart und Hahnenfeder und um rahmt, von einem Kranze blinkender Nummersterne,, mit der goldenen Best-Uhr an schwerer Kette^ mit seinen blank gewichsten Stiöfeln usw. ein recht properer Kerl. - - . ' - Nach einem letzten Abschiebstrunke machte man sich aus den Weg nach ^em.Bahnhof. Die ganze Gesellschaft gab dem Kaspar das Geleite. Der Wächter trug ihm den Schießprügel, der Stiegl'den Schnerfsack und die Anrufe