Feite j2. „Tiroler Volks bote.^ Jahrg. XIII. und in der Schachtel drinnen fanden sich wieder brüderlich zu sammen : Schwechater Bier und Steirer Wein, Wiener Würstl'n und Pester Schinken usw. — Nach diesem Herzenserguß wurde dem Kaspar wieder ganz leicht: er schloß sorgsam den Deckel zur Schachtel, legte sich dann wieder zu Bett und schlief bis in den hellen Morgen hinein. Rauschende Musik und laute Vivat- ruse weckten die beiden Schläfer und als sie auf die Uhr sahen, merkten
sie, daß es höchste Zeit sei, zur Musterung zu gehen. In möglichster Eile wurde das Waschen und Ankleiden ab getan. Mit der Schachtel wußte der Kaspar nicht, was an sangen, er hatte auch gar keine Lust und Zeit, sich lange mit der selben zu beschäftigen. Sie kamen ja auch gar nicht mehr in dieses Gasthaus zurück und hatten darum nichts zu besorgen. Wieder blies unten die Musik, da nahm der Kaspar den in Papier gewickelten Seidenhut der Frau und eilte mit seinem Freunde zur Türe hinaus. Die Schachtel
hatte, waren anfangs alle erstarrt; dann ging's los: die Kinder schrien, die Knechte und Mägde lachten, Frau Mariann' war aber krebsrot und begann zu wettern wie eine geladene Schauerwolke. Vier Tage später kam der Kaspar nach Hause, voll frohen Mutes, den Hut der Frau, in Papier gewickelt, in seiner Rechten und das Herz voll Hoffnung und Sehnsucht nach den Lobsprüchen der teuren Gattin. Als er zur Haustüre kam, schoß aber die Mariann' wie eine gereizte Wespe, mit puterrotem Gesicht und einen runden Gegenstand
unter der Schürze tragend, aus der selben heraus und kreischte: „Du Lump, du ehrvergessener! Du Schweinigel, du F . ck! — Das will ich dir heimzahlen! Die Schande! Der Spott!' „Ums Himmelswillen, Mariann', was hast denn?' fragte erschrocken der Kaspar; „ich hab' dir ja einen so schönen Hut in Wien gekauft.' „Du S.. magen, du garstiger!' schrie die Mariann'noch erboster; „ich will dir den Hut schon geben — da hast ihn!' — Zugleich zog sie die Hutschachtel mit ihrem veralteten Inhalt unter der Schürze hervor
und stülpte sie dem Kapsar über den Kopf, so daß ihm Sehen und Hören verging. Später klärte sich die leidige Geschichte auf; die Mariann' war aber nicht mehr zu bewegen, den Seidenhut anzunehmen, und der Kaspar machte einen Schädel wie ein blinder Geißbock. Dies ist die Geschichte aus der Wiener Reise, die der Kaspar niemals erzählt hat. Diözese vrixen. Uirchweihe und Firmung. Am 13. August Kirchweihe m Trafoi. — Am 12. August Firmung in Prad, am 14. in Schluderns, am 16. in Mals, am 17. in Graun