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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 20
Data: 18.11.1910
Descrizione fisica: 20
: Seite 4 „Tiroler »Ja, ja, leider kennt man mich i^ jeder Verkleidung,' sagte er herab lassend; ^»aber wer ist penn nachher die gnädige Frau. wenn. tch< fragen darf?' . ' . - ^ - „Ich bin die Frau Kommerzienrat Kohn aus Wien; komme von Ita lien heraus und fahre heute bis Innsbruck, wo mich mein Mann erwartet.' „Ah, von Wien? Das freut mich)' tat der Kaspar groß, »bin auch oft in Wien,-Hab' die Wiener gern; soll nächste Woche wieder ?hinunter, der Kaiser hat mich eingeladen zu einer Jagd

nach Ungarn weiß nicht, ob ich Zeit Hab'.' V.. - Die Rede kam immer stärker in Fluß. Ten Hauptteil Her- Unter haltung besorgte allerdings der Kaspar.- Er erzählte von seinem Einfluß bei Hofe und wie er bloß ein Wörtl zu sagen brauche, daß der Kaiser sofort jemandem einen ^Drden erteile. Der Gräfin Wolkenstein habe er den .Anna-Orden verschafft, der Baronin Longo den Elisabeth-Ordenusw.— Die Kommerzienrätin schaute den Sprecher etwas zweifelhaft an, aber doch spiegelte sich eine verdächtige Nöte

auf ihrem Antlitz und eine leise ^ Hoffnung schwellte ihr Herz. Ueber eine Weile nahm der Kaspar seinen! schmierigen Rucksack vom Gepäcksrahmen herunter und. holte ein noch schmutzigeres Papier aus demselben. »Muß mich ein bißl reformieren.' redete er nobel, „Hab' einen Hun ger tvie ein Wolf, und Essen und Trinken' haltet Leib und Seele Zusammen.' ? ^ Mit diesen Worten brachte er einen ranzigen Speck zum Vorschein, schnitt große Stücke herunter und verzehrte sie mit Schwarzbrot. Tie Frau Kommerzienrat riß

bei diesem Anblick die Augen weit auf und schaute dem Kaspar groß zu. Dieser glaubte aber, es gelüste der Frau nach seinem Imbiß und sofort lud er ein: „Will die gnädige Frau vielleicht ein bißl mithalten? Ist ' echter Bauernspeck — vorzüglich!' - Ter Dame grauste schon beim bloßen Anschauen; aber einen Korb geben durfte sie dem Prinzen nicht. — Nein, das wäre unhöflich und die Aussicht auf den Orden würde in Nichts zerfließen. So nahm sie ein Stück chen Speck und preßte es zwischen die Zähne. O jemine

? 0 je! Das schmeckte wie Lebertran!, wie Unschlitt -- mit höchster Mühe drückte sie den Bissen hinunter. Aber sie mußte auch Schwarzbrot nehmen und der Kaspar drängte noch stärker: . . ^Nur wacker zugreifen, gnädige Frau! --- Nur nicht schmieren, wenn's schmeckt und nicht zu schlecht ist!' ^ . Auf diese Anmutung hin mußte die Frau noch einmal nehmen, obwohl ^hr der erste Bissen fast den Magen umkehrte. Tann sagte sie aber: - ^Jch danke bestens, Hoheit ich will Sie nicht berauben.'^ ^ „Von Berauben ist keine Idee

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 28
Data: 06.12.1912
Descrizione fisica: 28
für einen Tiroler. Der Kreuzkaspar und der Bär. E r z ä h l t v o n R e i m m i ch l. (Nachdruck verboten.) Vierzehn Tage lang war der Kreuzkaspar schon in der Zaunhofer-Alm, Gemsen zu jagen, hatte aber kein einziges Stück dieses Edelwildes erlegt, dafür aber ein paar hundert zirmhohe Lugengeschichten an. den Mann gebracht. Die Hirten und Senner kamen sehr, bald darauf, daß der Kaspar zu jener Gattung von Leuten gehörte, die ein Löwenmaul und ein Ha senherz besitzen, die um so feiger und zaghafter

sind, je stärker sie ausschneiden. Um die Probe aus das Exempel zu machen, verabredeten die Aelpler nun ge gen den Kaspar einen boshaften Streich, welcher am Freitag abends zur Aussührung gelangen sollte. An diesem Tage hatte der Kaspar einen Hühner geier geschossen und war infolgedessen doppelt ge stimmt, von seinen Großtaten zu erzählen« Zu seiner Genugtuung sammelten sich nach dem Abendessen die Aelpler beinahe vollzählig in der Mitterkaser, wo sie um den Herd .sich niederließen. Bloß der Melcher-Hias

fehlte. . . „Wo ist denn der Hias?' fragte umherschauend der Kaspar.' > „D e r ist ins Dorf hinab, Salz und Roggen- mehl zu holen,' entgegnete der Kamper-Jos; „wird vor Mitternacht kaum da sein.' „Was? Der Melcher-Hias Ivird doch nicht in stockfinsterer Nacht zur Alm heraufgehen — jetzt, wo alleweil der Bär herumschleicht?' tat sorglich der Pfleger-Klaus. „Vorgestern hat man ihn aus dem Patschferner gesehen, den Bär.' ließ sich Stösfl, der Galthirt, ver nehmen, „und gestern

der Zuber-Jörg; „Bcibaba' schrie jetzt der Kreuzkaspar in die Rede; „so dies herein ins Land kommt der Bär um die Zeit nicht . . » Und sollt wirklich einer dage wesen sein, ist er längst wieder fort. — Der Bär geht im Tag über neun Jöcher.' ^ „Oho, das ist übertrieben!' widersprach der Galthirt; „was weißt denn du übrigens von den Bären? Hast einmal einen gesehen? ' „Bübl, 'vor redest,' sagte der Kaspar schneidend, „laß di-r Noch ein paar.Jährten die Sonne hinter die Ohren scheinen, daß ordentlich

trocken wirst; « . » ich Hab' mehr Bären gesehen wie du Kälber.' - „Wo?' — „Ja, wo denn, Kaspar?' — „Erzähl!' riefen mehrere Stimmen« - ^ ,,Jm Vinschgau drüben,' erwiderte der Gefragte kühl; ^ i . tvißt's, 'vor ich mein Gütl in Grünbühel gekauft Und meine Mariann' geheiratet Hab',, bin ich zwei Jahre im Schulsertal Senner ..gewesen, wo man von der Schweiz her ins Tirol kommt. « . Dort haben die Büren ihren Strich. Wenn sie in der Schweiz alle Geißen und Kälber und anderes Kleinvieh ausgefressen

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 36
Data: 30.08.1912
Descrizione fisica: 36
, dem Kröllhansl, sür die erste Nacht provisorisch einquartiert war. In dm späteren Tagen wbhnten die zwei Freunde im Hotel „Baben berg'. Hatte aber der Kaspar am ersten Abend, einen Wolfshunger und einen Bärendurst. Speise - und Trank in der „Blauen Weltkugel' schmeckten ihm vortres stich. Mehr als ein Dutzend Kannen Bier goß !er hinter seine Binde, dazu schnabulierte er eine Rehkeule mit Gurkensalat, ein gebackenes Hühnl mit Himbeersulze, Wiener Würstl und Pester Schinken mit Kren und vier Pomeranzen

als Nachtisch. Zum Beschlüsse folgten noch ein Krügel Schwechater, dann eine Flasche Rieslinger und obendrauf zwei Gläschen „Chimborasso', wie er seinen Lieblingsschnaps Cu- rassao zu benennen pflegte. Um 11 Uhr war der Kaspar so voll und schwer, daß ihn der Kröllhansl mit größter Mühe wie einen Salzsack in das Schlafzimmer strutzen mußte. Es dauerte keine zwei Minuten, so schnarchte der Kaspar schon auf seinem Lager gleich einer Zirkularsäge. Alles schien gut zu werden. Nach Mitternacht aber ging

der Bettel los. Der Kaspar er wachte schweißtriefend und fühlte in seinem Magen eine schreckliche Gärung. Es zwängte und zwickte ihn wie mit Beißzangen, es drängte und drückte.'ihn, als ob Bleikugeln in seinem Magen durcheinander rollten. Gleich merkte der Kaspar die Dinge, die da kommen sollten; er sprang auf und wollte zur Türe hinaus. Aber der Kröllhansl hatte vor dem Schlafen gehen die Tür inwendig versperrt und den Schlüssel abgezogen; nun war der Schlüssel nirgends zu finden. „Hansl, Hansl,' schrie

der Kaspar geängstigt, „steh' auf, such' mir den Schlüssel, ich muß hinaus, mir ist übel, ich Hab' den Laxativ! . . .' Der Hansl meinte jedoch halb schlaftrunken, zu derlei Geschäft werde der Kaspar doch keinen Beistand brauchen^ — Aber noch jämmerlicher schrie der Kaspar: ^ / ' HaNsl, Hansl, hilf! — Den Schlüssel, den Schlüssel! — Es geschieht ein Unglück! Die schnelle Post! Die schnelle Post drängt.' Allein der Freund kam aus dem schweren Schlafe nicht recht zu sich, drehte sich auf die andere Seite

und schnarchte weiter. Nun machte der Kaspar Licht und suchte nach Töpferwaren; jedoch weder im Nachtkastel noch unter dem Bett waren dergleichen zu finden. In ber höchsten Verzweiflung rief der Kaspar alle Nöt hener an, da fiel sein Blick auf die Hutschachtel, worin der Festtagshut seiner Mariann' lag. Wie von einem Bann erlöst, stürzte er auf die Schachtel zu, hob den Deckel ab, riß den Hut heraus und legte ihn zur Seite. Dann gebrauchte er die. Hutschachtel anstatt der Töpferware und alles , war gut

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Pagina 3 di 36
Data: 10.02.1911
Descrizione fisica: 36
auch der Kreuzkaspar dieses Schießen nicht auslassen. — Wenn der. Kaspar nach Bozen kam, gab es alle mal eine tolle Geschichte; denn da drinnen lebten seine besten Freunde und Narrenstifter. Auch diesmal scharten sich bereits am ersten Abend die Hauptpössenreißer, als da waren der Stiegl von Eppan, der Wächter von Klausen, der Falk und der Kehrer von Bozen, u. a. um den Kaspar. Sie hatten das Extrastübl beim „Eisenhut' in Be schlag genommen und dort ging eine Heiden mette los. Diesmal schnitt der Kaspar turmhoch

auf. Alle Verwandlungen vom Kaiser in China und König von Thüle, zum Fürsten von Thurn und Taxis und schließlich bis zum Kreuzkaspar von Grünbühel hatte er durchgemacht, mit allen Herrscherhäusern in Asien und Europa war er gevattert und vervettert. Einige von den Schalks narren. und Bärentreibern stimmten ihm eifrig zu, während die anderen heftig widersprachen. Widerspruch duldete der Kaspar keinen. Wenn ihm jemand seine haushohen Prahlereien abstrei ten wollte, begann der Kaspar zu sieden, dann predigte und lärmte

er noch schneller und lauter — schließlich redete er sich in eine wahre Glüh hitze hinein. Je hitziger der Kaspar wurde, desto schärfer kam er ins Trinken. Auch in dieser Nacht ging es so. Der Lärm wurde immer toller und die Sitzung dauerte bis 3 Uhr in der Frühe. Da war aber der Kaspar so prügelvoll und so stockheiser, daß er nicht mehr konnte. Er ließ sein schweres Haupt auf den Tisch fallen und schlief ein. Nun berieten seine „treuen Freunde', was mit ihm zu machen sei. Der Wächter von Klausen

hatte sich aber bereits einen Kapitalstreich zurecht gelegt. Mit kurzen Worten setzte er den Spießgesellen auseinander, wie man den Kaspar in den E r z- h erzog Johann verwandeln könne. Mit lautem Halloh begrüßten die Kumpane den tollen Gedanken und sogleich schritt man zur Aus führung des Planes. Der Falk hatte ein Prächti ges Haus in der Kirchebnergasse; dorthin schlepp ten sie den träumenden, duselnden Kaspar. In der Nähe befand sich ein Gesellschaftstheater, das über, eine reiche Garderobe (Kleidersammlung

) verfügte. Dem Kehrer war es ein Leichtes, zu nachtschlafender Zeit ins Theater zu kommen und eine Generalsuniform mit Goldkragen, Feder hut und Schleppsäbel auszuleihen. Auch zwei Bedientenuniformen nahm er mit. Der Kaspar ruhte unterdessen im schönsten Zimmer des Fal schen Hauses auf einem Kanapee. Nachdem er tief eingeschlafen war, rasierten ihm die Schalksnar- den seinen stolzen Schnurrbart herunter und steck ten ihn in die Generalsuniform. Hut und Schleppsäbel legten sie auf den Tisch. ^ Zwei

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Pagina 3 di 28
Data: 10.01.1913
Descrizione fisica: 28
vom Vater zu bekommen hatte. Dem . Kaspar ' wäre diese Merends gerade damals sehr zu statten gekomnien; denn seine häufigen Landbumme leien und -Schützenreisen hatten das Geldlein stark angefressen und die Hypotheken auf seinem Höslein ^ wurden immer schwerer. Wenn es so weiter ging, «mußte er in kurzer Zeit aufpfnatschen. In dieser großen Not sollte ihm nun die Streinhoser Gretl — so^hieß die Auserkorene — Hilfe bringen. ——Dem Zlladchen stand der Kaspar, welcher damals noch ein properer - Gefell

war, gut zu Gesicht und auch sein keckes Auftreten wie sein flinkes Mundstück gefielen ihr; sie gab ihm nicht undeutlich zu verstehen, daß er getrost auf Werbung kommen dürfe. Das Mädchen war also nicht zu fürchten; desto mehr aber der Vater. Den alten Streinhofer rannte der Kaspar von Sehen, aus zwar nicht, um so mehr jedoch hatte er von ihm gehört. Er sei ein Klemmer und Zwänger, der wie ein Drache seine Kreuzerlein hüte, ein mürrischer Brummbär, der keinem Menschen ein freundliches Wort gönne

,- und er sei zäh wie JuchLenleder^ — ss ging allgemein die Rede. — — Doch dem Mutigen . gehört--die Welt, so dachte der Kaspar und beschloß, nächstens den Sturm zu wagen. Allein wie es dem Kaspar! bei allen großen Unternehmungen ging, so verbrannte er sich auch diesmal den Schnabel. Das kam folgendermaßen. Am Dreikönigsmarkte in Lands kirch traf der Kaspar beim Hirschenwirt zwei fremde Händler. Der eine war ein grauer, borstiger Kunt, mit einem hängenden, breiten Gesicht und stechenden Augen

, mit einem abgefegten Röcklein und zerknülltem Hut> der andere war viel jünger, halte ein keckes Fe- derlein auf dem Deckel und einen Mund, der vom einen Ohr bis zum anderen reichte und immerfort lachte. ^Der Kaspar setzte sich zu den beiden, indem er sagte: „Landsleut', mit Verlaub! ... Ich bin. der Kreuzkaspar von Grünbühel — werdet Wohl schon von wir gehört haben und woher hat's denn euch ge- schnieben?' Der Alte knurrte etwas neben seinem Pseifen» spitz heraus, tvährend der jüngere entgegnete: „Von Fernhald

herein sind wir —auf den Markt!' „Von Fernhald?' tat der Kaspar lebhaft; „dann kennt Ihr wohl den Streinhofbauer von dort?' „O ja', versetzte der jüngere lacheiü), „Herda..' Rasch unterbrach der Alte den Jungen, indem er ihm mit den.Augen einen Deuter gab und sagte: „Ich bin mit dem Streinhofbauer weitschichtig verwandt. Was hast denn mit ihm?' „Was, verwandt bist mit dem Streinhofer?' schrie der Kaspar; „dann kannst gleich Vetter zu mir sagen. . . Weißt, ich Heirat' ein Streinhoser Madl — die Gretl

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 28
Data: 09.10.1910
Descrizione fisica: 28
.' Sollte ich da noch eine Nutzanwendung machen? Ich meine, jeder findet selbst sofort, was er tun soll. Das Gespenst am Achreiegg. (Eine Geschichte von Reimmichl.) (Nachdruck verboten.) Es war halb zehn Uhr abends. Beim Tennenwirt in Grünbühel saßen der Mosthansl, der Grubenveitl, der Kropf- bartl und der Merzenmuch. Plötzlich flog die Tür auf und herein stürzte der Kreuz-Kasp a r, hochrot im Gesicht, triefend vor Schweiß und auf der linken Wange eine Geschwulst wie ein aufgegangener Krapfen. „Un Gotteswillen, Kaspar, wo kommst

denn her? Brennt's an ein' Ort?' schrie der Mosthansl. „Und was hast denn für einen Binggel im Gesicht? Hat dich deine Alte gefirmt?' rief der Merzenmuch. „Büblen, tut's nicht spotten,' hustete der- Kaspar; „wenn euch so was passiert wie mir, dann hat keiner mehr ein Zipfelchen Seele im Leib'. Mir bebbert noch das Herz wie ein Mühl beutel .... Denkt euch g'rad', ich komm' von Großkirchen herauf durch den hohlen Weg. Es ist so kohlrabenschwarzpechfinster, daß man sich in die Augen greifen kann. Links

: ,Alle guten Geister.. da langt er aus und haut mir eine so fürchterliche Watsche ins Gesicht, daß ich gemeint Hab', ich flieg' bis Grünbühel herauf. Dann tut er einen jämmerlichen Plärrer und verschwindet. Ich nimm meine Füß' auf die Achseln und renn' in einem Karree her bis ins Wirtshaus, wo ich noch Licht seh',... Aber so eine Geisterwatschen, huu! . . . Schaut, jetzt geht mir der Binggel schon auf wie ein Gugelhupf.' „Kaspar» bind' einem andern so lärchbaumgroße Bären auf, mir nicht!' rief

der Mosthansl. „Hast dich halt gefürchtet, Kaspar, wie eine gackernde Henn'', lachte der Grubenveitl, „und vor lauter Angst hast Geister gesehen und bist an eine Zaunsäule angerannt.' „Du Grasquatscher, du dummer — der Kreuzkaspar und fürchten, hast das einmal gehört? —Da kennst mich schlecht... Iß zuerst ein paar Pfannen Mus, vor redest', erboste sich der Kaspar. „Die Geisterei ist bloß ein Weibergetratsch', schrie der Kropfbartl, „es gibt kein Gespenst, es gibt keinen Schreiegger geist

ich jetzt, daß der Schreieggergeist niemand über das Egg hinunterläßt.... Sobald ich ganz zu mir komm', klaub' ich meine Beiner zusammen und renn' schnur stracks wieder zurück nach Grünbühel — da bin ich jetzt.' Der Sepp schwieg und der Kreuz-Kaspar schaute darein wie eine Schermaus, welche zum erstenmale das Sonnenlicht erblickt. Die übrigen vier aber brachen in ein schallendes Ge lächter aus. „Da schau' her, Sepp! Da steht der Schreieggergeist', rief der Mosthansl, auf den Kreuz-Kaspar zeigend; „er hat vor Angst gekeucht

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Pagina 4 di 28
Data: 25.08.1911
Descrizione fisica: 28
' mir keine Schaird'!... Ich muß fort, die Pöller und die Musik anzuschaffen. . . . Ein Bürgermeister hat keine Ruhe!' Die Leute schauten ihm lachend nach, als er in stürmischer Eile die Dorfgasse hinaufhum pelte. — Die Figur des Bürgermeisters — vulgo Patzen-Kaspar — war auch gar zu drollig, als daß man nicht hatte lachen sollen.. Klein war er und untersetzt, mit dicken Elefantenfüßen. Die dicken Füße trugen einen mächtigen Wanst, so groß wie ein kleines Fürstentum. Ueber dem kurzen Halse strahlte

ein zinnoberrotes Voll mondgesicht. Besonders ausgebildet war ein Teil dieses Gesichtes — die Nase. — Wenn der Ka spar in einen gewöhnlichen Spiegel schaute, konnte er von seinem Gesichte nichts erblicken als das Vorgebirge. — Und schön gefärbt war dieses Vorgebirge: zuhinterst hochrot, dann nach einander heraus violett, blau und zuletzt gras grün. Wenn der Kaspar hin und wieder einmal Zeit fand, seinen Jüngsten, den Matz, auf die Knie zu nehmen, so fuhr der Kleine jedesmal mit seinen patzigen Händchen gleich

nach des Vaters Nase und blieb die längste Zeit mäuschenstill, wenn er mit diesem Instrumente spielen konnte. Der Bürgermeister konnte nicht helfen, daß er Lei der Nasenausteilung so gut zugekommen — aber die bösen Zungen sind doch überall da hinter! „Aber na!' ereiferte sich die Hachel-Nanne, „daß der Kaspar die Leber auf der Sunnseit' hat, weiß man ehe; seitdem er aber Bürgermei ster ist, hat's kein G'sicht mehr! . . . Der Wirt hat ihm schon den ganzen Regenbogen an die Nase hinauf gestiftet

!' ' Das ist wahr, Durst gelitten hat der Ka spar ni ch t, und wenn man als Bürgermeister so viel kämpfen, sorgen und herumlaufen muß, ist einem ein Glasl mitunter nicht zu bereden. Die Hachel-Nanne ist aber auch das loseste. Maul in der ganzen Gemeinde. An diesem Tage nahm sich der Kaspar aber nicht Zeit, seinem Nachbar, dem Gastwirt, einen Besuch abzustatten. Er mußte überall gegen wärtig sein, alles anschaffen und ordnen auf den feierlichen Empfang, des Ministers. Am öftesten finden wir ihn drunten beim

weißgekleidete Mädchen. mit. Blumensträußen waren auch da. . . . Der Bürgermeister hingegen und der ganze Ausschuß saß drinnen in der Zech stube. Heute mußte ein welscher Tropfen her, ein feuriger! . Dem armen Kaspar zappelte das Herz im Leibe, und Mut trinken war notwendig, wenn es gut aussallen sollte. , .Auf einmal erdröhnten' zwei Pöllerschüfse um» weit in den Bergen herum brauste und rollte das Echo nach. Nun wurde es lebendig. Die 6ur des Wirtshauses ging auf. heraus traten ge messenen Schrittes

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Pagina 6 di 16
Data: 09.07.1919
Descrizione fisica: 16
Seite«. Nr.SÄ. „Tlrolee Lolksboie' Mittwoch, den 9. Juli MM diesem wie aus Versehen einen derben Schlag auf den Kopf. Kaspar stellt sich an, als habe er nichts davon bemerkt» fängt gleichfalls zu tanzen an, reißt aber plötzlich dem Michl den Prügel aus der Hand und versetzt demselben damit einen derartigen Schlag, daß der arme Michl tot hinfällt. „Hahaha,' lacht er, „hast du die Geige gehört, Michl? nicht wahr,^ sie hat einen feinen Ton?' Er verbirgt nun Michls Leiche und ruft der Annemie

, seinem Weibe. Diesmal er- scheint sie selbst und erhält von Kasperl die Weisung: „Bringe unser Kind.' Die Anne- mie bringt das Kind, legt es dem Kaspar in die Arme und geht häuslicher Geschäfte halber hinweg. Kaspar will nun den Zärtlichen, treu- besorgten Vater spielen, wiM und kost das Kind, stellt sich aber dabei so ungeschickt und tölpisch an, das; das KinÄ jämmerlich zu schreien und arg zu stampfen beginnt. Kasperl sucht es anfangs zu besänftigen, verliert je- doch alsbald die Geduld, schlügt

es und wirst es zuletzt» da es immer ärger schreit, voll Zorn auf Hie Straße hinaus. Neuerdings wieherndes Gelächter seitens der Züschauer, welches dadurch noch gesteigert ; wurde, daß das von Kaspar fortgeschleuderte ^hölzerne Kind dem „Chorakter'-Besitzer ? Hmmes direkt an die Nase flog, zum Vorzugs- weisen, ungeheuersten Gaudium der Gassen- lbuben» die vor übergroßer Schadenfreude auf Uhren lWßen Füßen Herumhüpften und laut johlend in die Hände klatschen. Aber auch der banswurstige Papa scheint sich blutwenig

und zu l fragen nicht aufhört, muß er doch endlich ein- 'gestehen, es sei gang von ungefähr aus dem .Fenster gefallen, während.sie so recht gemüt- -lich mit einander gespiÄt hätten. Die Anne- lmie schlägt die Hände über den Kopf zusam- smen und überhäuft ihren tölpischen Ehemann jMit den Heftigsten Vorwürfen. Er gibt gute Worte, sie aber achtet nicht daraus, sondern - läuft unter mancherlei Drohungen hinweg. ' Wie ernst es dem Kaspar mit seinen guten i Worten und Versprechungen gewesen, kann ,man daraus

abnehmen, daß er» sobald sein Warp zur Tür Hinaus ist, voll Uebermut singt: - Saperdipix, Saperdipix» Was sür toller Lärm um nix! Annemie» dich will ick) bekehren» Will dir gewiß noch mores lehren. Während dessen steht aber schon die Anne- ? mie hinter ihm und sängt an, mit einem Be- isenstiele seinen Nucken tüchtig zu bearbeiten. Der überraschte Kaspar spendet auch jetzt wie- sder gute Worte und beteuert, er habe das - Kind nur aus Spaß fallen lassen, um ihm eine Freude zu machen; es werde lange

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Pagina 4 di 20
Data: 24.02.1911
Descrizione fisica: 20
Seite ä. hereingeführt, und die Kinder sind noch den gan» zen Herbst hinaus'gangen aufzuklauben.^ „Es sind öpper alles Wachteln und Tratz- vogel gewesen — keine Tauben,' ließ sich plötz lich eine dünne Stimme aus der Ecke vernehmen. Es war der Brenn-Natz, der Pöllerschütz, der so gesprochen. „Und warum denn, wenn man fragen darf?' brauste der Kaspar aus. „Einmal erstens, weil du mit den Tratz- vögeln und Wachteln mehr g'freundet bist als mit den Tauben, zweitens, weil du dir eine Matz Pulver

abzubrennen nie getraut hast,' antwortete ^ der Nah. > Der Kaspar wurde käsweiß und zitterte mit den Lippen; endlich brach er los: „Du armseliger Köstenbrater, der du nit einmal weißt, daß Puloer und Sägemehl nit das Gleiche ist, du willst einen altenSchützensrotzeln? Nit lei eine Maß, einen Zentner Pulver schür' i dir an, glei da in der Stube!' „Gut,' erwiderte der Natz, „wir wollen sehen, ob du Gurasch hast, oder ob du bloß ein Strohdrescher und Aufschneider bist. . . Im Keller drunten liegt der große

Wetterpöller; er ist gestern beim Kirchtag überladen worden — lei ein Weinglas! zuviel Pulver ist drin nen. Es hat sich keiner getraut, den Kerl an zubrennen; — geh', sei so gut, lass'n los!' „Lei her damit,' schrie der Kaspar, „und wenn der T..... drinnen ist, muß er außi!' Die Burschen trugen den überladenen Pol ier hinaus auf den Hügel. Dann zündeten sie ein Feuer an und machten die Lunte glühend, schließlich verkrochen sich alle hinter die Bäume und Steine. — Dem Kaspar fing an das Herz zu wackeln

. „Mander,' rief er, „es ist eigentlich Sünde, das viele Pulver so leichtsinnig zu verpuffen —- es ist schad' um die Gott'sgab.' „Wenn du kein Henner bist, lass'n los!' zischelte der Brenn-Natz hinter einem Steine hervor. . „Denk' dir g'rad', da unten auf dem Acker seien Tauben,' spottete der Merzen-Much. Der Spott tat weh, und wenn er sich bla mierte, war es mit seinem Heldenruhm aus ein- sür allemal: der Kaspar zögerte einen Augen blick, dann griff er mit zitternden Händen nach der Lunte; zwei

-, dreimal ging er um den Pöl- ler wie die Katze um den heißen Brei — endlich fuhr er gegen das Zündloch und schloß die Augen ... „Mander,' rief er mit weinerlicher Stimme, „wenn i hin bin, betet's mir ein Vaterunser' — da, ein Blitz, ein fürchterlicher Knall . . . das Echo toste in den Bergen. — Als der Nauch sich verzogen hatte, war alles verschwunden: der Pöl- ler, die Lunte und der Kaspar. Von allen dreien keine Spur zu entdecken. — Unter dem Hügel war der Niederegger- Bäuer mit den Dienstboten

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Pagina 4 di 28
Data: 10.03.1910
Descrizione fisica: 28
»Tiroler Volksbote.' Jahrg. XVIII. taste nicht vollständig überhitzt gewesen wäre, so hätte er sehen müssen, daß der Mond schien und daß die schwarze Gestalt nichts anderes war als sein Rock, der über dem Bettende an einem Nagel hing, und daß die geisterhaften blassen Hände seine eigenen Füße waren, die unter der Decke hervorstanden und sich an die Kante der Bettlade stützten. Aber der Kaspar sah nur die schwarze Geisterfigur und die wachsbleichen, großen Hände, die unbeweglich auf der unteren

Kante der Bettstatt ruhten. Auf einmal erinnerte er sich an das Gewehr und faßte wieder einigen Mut. Ganz leise und vorsichtig langte er mit der rechten Hand nach dem Stutzen, hob denselben geräuschlos herein, legte behutsam an und rief: „Alle guten Geister loben Gott, den Meister! — Höre, die Hände weg oder ich zähle bis drei und schieße!' Die Geisterhände bewegten sich nicht, sondern blieben an der Kante ruhen. Da zieht der Kaspar den Hahn auf und zählt langsam: „Eins — zwei — drei

' — die wachsbleichen Hände rühren sich nicht —da drückt er los . . . pumms . . . und stößt zugleich einen fürchterlichen Schrei aus. — Er hatte sich in seine große Zehe geschossen. Die wachsbleichen Hände waren verschwunden und jetzt ging dem Kaspar ein Licht auf, so groß wie ein brennender Zirmbanm. Er verstand alles. Die Geisterhände waren seine eigenen Füße gewesen — oooh!.. . Auf den Knall des Schusses und das zahnbrecherische Geheul des Angeschossenen kamen bald der Wirt mit dem Hausknecht und mehrere

Schützen herbeigeeilt. Der Kaspar, welcher einen rasenden Schmerz an der großen Zehe empfand und fürchtete, er könnte sich verbluten, erzählte in abgebrochenen Sätzen, aber aufrichtig wie ein Kind, den ganzen Hergang, bat auch flehend, man möge schnell einen Doktor holen, auf daß er nicht elendiglich zugrunde gehe. Die Männer konnten trotz allen Mitleides ein geheimes Schmunzeln nicht unterdrücken. — Am nächsten Tage war der ganze Schießstand voll vom Gespensterschuß des Kreuzkaspars und das Lachen

hatte keine Grenzen. Dem Kaspar wurde die große Zehe abgenommen und er mußte vier Wochen beim Denglwirt liegen, bis er einiger maßen geheilt war. Heimgekommen, erzählte vor der bekannten Tafelrunde in Grünbühel steif und starr, in Innsbruck beim Denglwirt sei ihm ein fürchterlicher Geist erschienen, zottelig wie ein Bär, mit feurigen Augen und so groß wie der Stadtturin. Der Geist sei schon nahe daran gewesen, ihn zu erwürgen. Da habe er, der Kaspar, mutig und tapfer mit einer geweihten Kugel dem Gespenst durchs

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Pagina 12 di 18
Data: 06.08.1905
Descrizione fisica: 18
Feite j2. „Tiroler Volks bote.^ Jahrg. XIII. und in der Schachtel drinnen fanden sich wieder brüderlich zu sammen : Schwechater Bier und Steirer Wein, Wiener Würstl'n und Pester Schinken usw. — Nach diesem Herzenserguß wurde dem Kaspar wieder ganz leicht: er schloß sorgsam den Deckel zur Schachtel, legte sich dann wieder zu Bett und schlief bis in den hellen Morgen hinein. Rauschende Musik und laute Vivat- ruse weckten die beiden Schläfer und als sie auf die Uhr sahen, merkten

sie, daß es höchste Zeit sei, zur Musterung zu gehen. In möglichster Eile wurde das Waschen und Ankleiden ab getan. Mit der Schachtel wußte der Kaspar nicht, was an sangen, er hatte auch gar keine Lust und Zeit, sich lange mit der selben zu beschäftigen. Sie kamen ja auch gar nicht mehr in dieses Gasthaus zurück und hatten darum nichts zu besorgen. Wieder blies unten die Musik, da nahm der Kaspar den in Papier gewickelten Seidenhut der Frau und eilte mit seinem Freunde zur Türe hinaus. Die Schachtel

hatte, waren anfangs alle erstarrt; dann ging's los: die Kinder schrien, die Knechte und Mägde lachten, Frau Mariann' war aber krebsrot und begann zu wettern wie eine geladene Schauerwolke. Vier Tage später kam der Kaspar nach Hause, voll frohen Mutes, den Hut der Frau, in Papier gewickelt, in seiner Rechten und das Herz voll Hoffnung und Sehnsucht nach den Lobsprüchen der teuren Gattin. Als er zur Haustüre kam, schoß aber die Mariann' wie eine gereizte Wespe, mit puterrotem Gesicht und einen runden Gegenstand

unter der Schürze tragend, aus der selben heraus und kreischte: „Du Lump, du ehrvergessener! Du Schweinigel, du F . ck! — Das will ich dir heimzahlen! Die Schande! Der Spott!' „Ums Himmelswillen, Mariann', was hast denn?' fragte erschrocken der Kaspar; „ich hab' dir ja einen so schönen Hut in Wien gekauft.' „Du S.. magen, du garstiger!' schrie die Mariann'noch erboster; „ich will dir den Hut schon geben — da hast ihn!' — Zugleich zog sie die Hutschachtel mit ihrem veralteten Inhalt unter der Schürze hervor

und stülpte sie dem Kapsar über den Kopf, so daß ihm Sehen und Hören verging. Später klärte sich die leidige Geschichte auf; die Mariann' war aber nicht mehr zu bewegen, den Seidenhut anzunehmen, und der Kaspar machte einen Schädel wie ein blinder Geißbock. Dies ist die Geschichte aus der Wiener Reise, die der Kaspar niemals erzählt hat. Diözese vrixen. Uirchweihe und Firmung. Am 13. August Kirchweihe m Trafoi. — Am 12. August Firmung in Prad, am 14. in Schluderns, am 16. in Mals, am 17. in Graun

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Pagina 3 di 20
Data: 11.10.1912
Descrizione fisica: 20
Höllenvater, unter die Gesellschaft,' erläuterte der Kaspar mit geheimnisvol- ler Stimme; „in Meran bei Prinz Hansens Nudel schießen zum Beispiel ist er eines Nachmittags auf ein mal dagewesen; eine Büchse hat er gehabt wie eine Mistgabel und neunundneunzigmal hintereinander hat er das Zentrum geschossen, allweil mitten durch, wie hinausgeblasen. — Und gejauchzt hat er so wild, daß der Meraner Kirchturm gewackelt hat wie ein Gat ter . . . . Und gar nicht mehr fortzubringen ist er gewesen, der Schwanzkerl

.... Der Prinz JcHann hat den Rosenkranz herausgezogen und gebetet haben sie alle; aber nichts hat geholfen.— Erst wie der Ka puzinerpater-Guardian gekommen ist, hat der ein' Gestank zurückgelassen wie ein Sack voll brennen dem Schwefel.' „Geh', Kaspar, für so blitzdumm darfst uns doch nicht anschauen, daß wir dir solchen Altweiberquatsch ausfressen', hetzte der Grubenveitl; „so was glaubt dir heutzutage kein Wickelkind mehr. — Der Leib haftige kommt nicht herauf und unter Christenleuton herumgehen darf

er schon gar nicht.' „Was, du Kleespatz, du grasgrüner! Du willst einem alten Fuchs, der tausendmal, mchr geschen und erfahren hat in der Welt, als du dir in deinem Stroh giebel ausdenken magst, Lehren geben?' schrie der Kaspar, während sein Gesicht puterrot wurde; „was sagst denn nachher, wenn ich dir erzähl', daß ich selber dem Schwarzen einmal begegnet bin?' Ein schallendes Gelächter schlug an die Wände. Beleidigt stand der Kaspar auf und schickte sich zum Gehen an. Das wollten die Kumpane jedoch

nicht haben, darum lenkten sie rasch ein. „Mach' doch keine Geschichten, Kaspar,' begütigte der Merzenmuch, „wir glauben dir ja alles aufs Haar.' „Und die Geschichte mit dem Teufel mußt uns erzählen,' drängte der Mosthansl; „hast ihn wirklich gesehen, den Hans Bockbein?' „Nicht bloß gesehen, sondern ein böses Schanzl Hab'ich mit ihm gehabt.' „Was, ein Schanzl?' — „Wie ist denn das ge wesen?' — — „Kaspar, erzähl'! — Erzähl'!' schrien alle durcheinander« j - — ^ ^ Nun suhlte sich Kaspar geschmeichelt. Er hütete

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Pagina 5 di 28
Data: 06.12.1912
Descrizione fisica: 28
Seile». ^ suchte der Kaspar seinen Platz zu verlassen und sich tiefer m den Hintergrund zu drücken. Da faßte ihn aber der Kamper-Jos kräftig beim Arm und schrie: „Oha, Mandl, da wird nicht geruckt! Jeder muß auf der Stelle bleiben, wo er eben sitzt. Trifft's hÄt, wen's trifft — mehr als einen frißt der Bar nicht.' » „Ich sitz zu äußerst da und mich kriegt er zuerst,' jammerte der Kaspar. „Dann wird's schon dich treffen sollen.' „Laßt mich weg da, habt Erbarmen!' winselte der Geängstigte

dort gestanden.' „Da drinnen steckt er,' schrie Plötzlich der Jaggen- Valtl und deutete in den Backofen. Nichtig war, der Kaspar in den großen Backofen gekrochen und hatte das eiserne Türlein hinter sich zu- gehalten.,^— Jetzt zogen sie ihn heraus, klopften ihm lachend die Asch.'von den Kleidern und der Zuber- Jörg sagte, auf den Melcher-Hias weisend: . / „Brauchst dich nicht mehr zu fürchten, Kaspar, — der Bär ist ganz zahm geworden — schau, ha steht er.' „Was riecht denn da so gspassig?' fragte über kurz

der Melcher-Hias schnobernd; „so viel kenn' ich, nach Rosen- und Nelkenöl duftet's nicht.' Jetzt hielten sich der Galthirt und der Kühbub die Nasen zu, dann ging ein unendliches Lachen an . . . Dem - Kreuzkaspar war in seiner Bärenfurcht und -angst etwas Menschliches passiert . ,./- M, die Lustigkeit nicht mehr aMörte, warf der-. Kaspar einen bitterbösen Blick, in den Kreis .der Lacher- und stürmte dann grimmig Zur Tür hinaus. . . Vierzehn Tage nachher war der Ruhm und Ge ruch twn Kreuzkaspars Heldenmut

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Pagina 2 di 20
Data: 05.07.1908
Descrizione fisica: 20
seinem Kaiser und darum rufen wir heute: Der Kaiser und sein treues Tiroler Land!; sie sollen leben hoch, hoch, hoch!' Brausend stimmten die versammelten Schützen in die Hoch-Rufe ein. , q. Ergebnis des „Volkboten'-Schießen§ (bis zum Abend des 28. Juni). Serie ZU Schutz: Simon Adler, Achenkirch,, 722 Kreise; Kaspar Hausberger, Fügen, 721.; Eduard Pattis, Kardaun, 694; Hermann Schwarz, Volkers, und Johann Pfeifhofer, Sexten, 692; Franz Ritzl, Fügen, 634; Josef Winkler, Tisens, 683; Josef Ruetz, Oberperfuß

Mauracher, Fügen, 44; Heinrich Winkler, Sankt Leonhard (Passeier), Alois Ritter v. Mersi, Innsbruck, Simon Adler, Achenkirch, und Albert Bildstein, Bregenz, 43; Hermann Schwarz, Volders, Wenzel Klingler, Brixen im Tale, Josef Wmkler, Tisens, und Eduard Pattis, Kardaun, 42; Kaspar Hausberger, Fügen, Johann Pfeifhofer, Sexten, Karl Nägele, Meran, Friedrich Mair, Bruneck, Peter Steiner. Bruneck, und Georg Moser, Prags (Pnstertal), 41; Fritz Danzl, Innsbruck, Josef Ruetz, Oberperfuß, Ludwig Faller, Fügen

, 388; Isidor Mauracher, Fügen, 398; Kaspar Hausberger, Fügen, 403; Josef Wind, Weißenbach, 403; Hans Thaler, Breitenbach, 404 ; Hermann Schwarz, Bolders, 432; Friedrich Mair, Bruneck, 442; Mathias Seidner, Ellbögen, 492; Karl Nägele, Meran, 49 t; Josef Gredler, St. Margarethen, 536; Franz Senn, Wenns, 545; Hermann Kelderer, Sterzing, 553; Nikolaus Scholl, Jnzing, 568; Fritz Danzl, Innsbruck, 580; Johann Prem, Innsbruck, 582; Andrä Leiter, St. Jodok. 585; Franz Zangl, Steinach, 589. Hauptfchelbe

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