von Italien. Die Vorgänge in Italien. Was sich in den letzten Tagen in Italien zugetragen, sieht Wohl einzig da in der Geschichte der Völker, es war ein politischer Wetterwechse! wie im April. Italien steht bekanntlich seit dem 20. Mai 1832 mit uns und Deutschland im Buu- desverhältnis. Das Bündnis kam über Betreiben Ware langst zu Ende, der Dreibund hätte sich als wahrer Friedenshort bewährt und Italiens Scha den wäre es auch nicht gsvesen. Es sind schöne Ge biete, die sich zur Zeit in französischem
Besitze be, finden. Italien hätte nur seine Hände darnach auszustrecken brauchen und sie wären sein gewesen. Italien tat es aber nicht, sondern erklärte, neutral zu bleiben. Als Gründe führte man an, Oesterreich sei nicht angegriffen worden, sondern habe ebenso wie Deutschland den Krieg (an Serbien) erklärt» in einem solchen Falle fühle sich Italien nicht ver pflichtet, mitzutun, außerdem habe es einer unver hältnismäßig große, ungeschützte Küste, die es nicht imstande wäre gegen die vereinigten
Flotten Eng. lands und Frankreichs zu verteidigen. Halte mich daher für entschuldiget; war der Schluß der langen Ausrede, die wie ein kalter Wasserstrahl auf Völ ker und Staatsmänner wirkte. Zur Liebe und Treue kann niemand gezwungen werden, also hieß es sich in das Unvermeidliche schicken und allein sich Webren. Als Oesterreich in Serbien einmarschierte, hieß es in J-alien, wenn Oesterreich in Serbien Eroberungen mache, dann habe Italien laut Ver- trag das Recht, auf eine Abrundung seiner Gren zen
. Das Bündnis mit Italien schien ihnen einem Hause zu gleichen, daS auf Sand ge baut war. „Es kamen die Stürme, es kamen die Wassergüsse und sein Fall war groß,' heißt es im Evangelium. Zu Beginn der Mobilisierung hielt man es für selbstverständlich, daß Italien dem nächst seinen Bundespslichten nachkommen werde. Ehrliche Neichsitaliener, die sich bei uns aufhielten, hatten gar keinen Zweifel, daß ihr Heimatland bald Schulter an Schulter mit seinen Bundesgenos sen kämpfen werde. Manche sahen sogar schon ita
lienische Truppen nach Deutschland ziehen — es war ein Traum. Hätte Italien das getan, der Krieg Lande, wohin der Hase lauft, d. i., daß von Ita lien nichts zu erwarten, viel aber zu befürchten sein dürste. Der kluge Mann Haut vor, sagt das Sprichwort und der kluge Mann war in diesem Falle die Militärverwaltung; und sie tat Wohl oaran. Bald wurden in Italien Stimmen laut, man solle Oesterreichs Verlegenheit ausnützen und ihm oen Krieg erklären, um ihm die italienilcheN GeVieteLnd noch etwas darüber